Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wie eine Direktzusage für die betriebliche Altersvorsorge funktioniert, welche Vorteile sie hat und wie Sie sie erfolgreich in Ihrem Unternehmen einführen.
Inhalt dieser SeiteWas ist die Direktzusage?
Die Direktzusage wird auch Pensions- oder Versorgungszusage genannt. Dabei handelt es sich um eine direkte Zusage des Unternehmens an die Mitarbeiter, dass diese eine Rente aus dem Betriebsvermögen erhalten werden. Es ist keine dritte Partei beteiligt. Für die Ansparung des notwendigen Kapitals und die Auszahlung muss der Arbeitgeber sorgen. Er legt dafür Geld zurück, das er intern oder extern investiert.
Wie funktioniert die bAV über die Direktzusage?
Wird die betriebliche Altersvorsorge über eine Direktzusage durchgeführt, verspricht der Arbeitgeber seinen Angestellten die Zahlung einer zusätzlichen Altersrente. Durch diese „direkte Zusage“ hat der Arbeitnehmer später einen direkten Anspruch gegen den Arbeitgeber (Quelle: Deutsche Rentenversicherung). Dazu bildet das Unternehmen Rückstellungen in der Bilanz, um dieses Versprechen einzuhalten. Die Einzahlungen erfolgen entweder direkt vom Arbeitgeber oder gemeinsam über den Arbeitnehmer über die Entgeltumwandlung und den Arbeitgeberzuschuss.
Direktzusage: Der wichtigste Unterschied zu anderen Durchführungswegen
Bei der Direktzusage sind die Beiträge, die der Arbeitnehmer durch eine Entgeltumwandlung einzahlt, in unbegrenzter Höhe steuerfrei (wie bei der Unterstützungskasse). Bei anderen Durchführungswegen ist dies auf 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung (West) gedeckelt. Dadurch eignet sie sich besonders für Angestellte mit einem hohen Einkommen, etwa Geschäftsführer und andere Führungskräfte.
Weitere Besonderheit der Direktzusage: Zusammen mit der Unterstützungskasse sind dies die einzigen internen Durchführungswege, da hier kein externer Versorgungsträger im Spiel ist.
Die Direktzusage in Kürze
Art der Beiträge | Arbeitgeber über Zuwendungen (keine Pflicht), Arbeitnehmer über Entgeltumwandlung. |
Leistungen im Alter | Lebenslange Rente, Kapitalauszahlung. |
Besonderheit | Direkte Leistungszusage vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer. |
Geeignet für | Absicherung von gutverdienenden Angestellten sowie treuen Mitarbeitern. |
Staatliche Förderung | Die Beiträge sind bis zu einer gewissen Grenze sozialversicherungsfrei und unbegrenzt steuerfrei. |
Versteuerung im Alter | Zahlungen müssen während Rente nachträglich versteuert werden. |
Optimale Beitragshöhe | Die Beiträge sollten die Grenze der Sozialabgabenfreiheit nicht überschreiten (4 % der BBG). |
Nachträgliche Änderung der Beitragshöhe | Beträge können gesenkt oder erhöht werden. |
Private Weiterführung | In der Regel nicht möglich. |
Kündigung | Kündigung ist in der Regel nicht möglich, Beiträge können aber auf ruhend gesetzt werden. |
Absicherung von Invalidität oder Todesfall | Gegen einen Aufpreis können diese Risiken abgesichert werden. |
Alles Wichtige für Arbeitnehmer
So funktioniert die Direktzusage für Arbeitnehmer
Bei der Beitragshöhe gibt es keine Vorschriften. Möglich ist dies als zusätzliche Leistung zum monatlichen Gehalt des Arbeitnehmers. Das Unternehmen kann aber auch einen Teil des Lohnes für die Direktzusage zurückbehalten, der Mitarbeiter verzichtet also auf Gehalt. Oft hat der Arbeitnehmer die Wahl, ob er einen Teil seines Verdienstes per Entgeltumwandlung direkt in die betriebliche Altersvorsorge einfließen lassen oder Einmalzahlungen dafür nutzen will. Bei der Direktzusage ist also eine flexible Beitragszahlung möglich: Sie kann laufend oder einmalig erfolgen.
Steuerlich profitieren von der Entgeltumwandlung Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Denn während der Ansparphase sind die Beiträge in unbegrenzter Höhe steuerfrei. Bis zu einer Grenze von 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung (West) besteht zusätzlich eine Sozialversicherungsfreiheit.
Die Auszahlung der betrieblichen Altersvorsorge ist als lebenslange Rente oder als einmalige Zahlung möglich. Die Betriebsrente aus der Direktzusage wird vollständig versteuert, in der Regel profitieren Betriebsrentner aber davon, dass der Steuersatz in der Rentenphase niedriger ist. Auf die Betriebsrente fallen darauf Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an, es gibt jedoch einen Freibetrag.
Was Arbeitnehmer zur bAV wissen müssen
Vorteile der Direktzusage für Arbeitnehmer
Mögliche Nachteile der Direktzusage
Für welche Arbeitnehmer ist eine Direktzusage sinnvoll?
Mitarbeiter, die lange im Unternehmen bleiben, profitieren besonders von der Direktzusage. Sie können so ihre drohenden Versorgungslücken bei der gesetzlichen Rente schließen. Interessant ist diese Form der bAV besonders für gutverdienende Angestellte – zum Beispiel für Kaderleute, Geschäftsführer oder Vorstände, da hohe Steuerersparnisse möglich sind. Denn die Beiträge der Direktzusage sowie der Unterstützungskasse sind im Gegensatz zu den anderen Formen der bAV unbegrenzt steuerfrei. Finanziert ein Arbeitnehmer die Direktzusage in Form einer Entgeltumwandlung, reduziert sich sein steuerbares Einkommen ebenfalls. Auch verringern sich seine Sozialabgaben.
Warum die bAV für Arbeitnehmer sinnvoll ist
Alles Wichtige für Arbeitgeber
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So funktioniert die Direktzusage für Arbeitgeber
Die Betriebsrenten werden aus dem Betriebsvermögen finanziert. Dazu investiert der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter firmeneigenes Geld und legt es im oder außerhalb des Unternehmens während mehreren Jahren an, um dann daraus später Betriebsrenten zu finanzieren.
Meist kommt das Geld für die Direktzusage ausschließlich vom Arbeitgeber. Aber eine Finanzierung durch eine Entgeltumwandlung – also dadurch, dass Arbeitnehmer einen Teil ihres Bruttolohns in Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge umwandeln – ist ebenfalls möglich. Bei der Direktzusage gibt es keine Verpflichtung, einen Arbeitgeberzuschuss zu zahlen. Der Arbeitgeber bildet für die Direktzusage Rückstellungen in der Bilanz.
Was Arbeitgeber zur bAV wissen müssen
Wie kann die Direktzusage im Unternehmen gestaltet werden?
Vorteile der Direktzusage für Arbeitgeber
Mögliche Nachteile der Direktzusage
Welche Arbeitgeber profitieren von der Direktzusage?
Da Unternehmen die Verwaltung bei der Direktzusage in der Regel selbst übernehmen, lohnt sich diese Art der betrieblichen Altersvorsorge vor allem für mittlere und große Arbeitgeber. Für kleinere Firmen ist der Bürokratieaufwand in der Regel höher als die zu erwartenden Steuerersparnisse. Auch ist fraglich, ob sie die Risiken selbst tragen können. Unter Umständen ist ein anderes Modell der betrieblichen Altersvorsorge vorteilhafter.
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Implementierung der Direktzusage in Ihrem Unternehmen
Wie wird die Direktzusage im Unternehmen eingeführt?
Um die Direktzusage als Weg der betrieblichen Altersvorsorge erfolgreich in Ihrem Unternehmen zu starten, empfehlen wir Ihnen, wie folgt vorzugehen:
- Lassen Sie sich ausführlich von Experten für betriebliche Altersversorgung beraten, sowohl zur Direktzusage als auch allgemein zur Betriebsrente.
- Legen Sie die genauen Bedingungen für die Zusage der betrieblichen Altersvorsorge fest, Sie haben dabei mehrere Möglichkeiten.
- Erstellen Sie entsprechende Zusätze zu den Arbeitsverträgen Ihrer Mitarbeiter, die die Direktzusage beinhalten und setzen Sie ggf. Entgeltumwandlungsvereinbarungen auf.
- Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die neue Altersvorsorgeoption und setzen Sie individuelle Beratungsgespräche an. Tipp: Wenn Sie die bAV mit uns umsetzen, übernehmen wir das gern für Sie.
- Legen Sie fest, wie Sie die Direktzusage finanzieren wollen und beginnen Sie, finanzielle Mittel zurückzulegen, um die künftigen Verpflichtungen aus der Direktzusage zu erfüllen.
- Führen Sie eine genaue Buchführung über die Rückstellungen in Ihrer Unternehmensbilanz und heben Sie alle relevanten Dokumente auf.
Darauf sollten Sie bei der Direktzusage besonders achten
Mit anderen Durchführungswegen vergleichen
Bevor sich ein Arbeitgeber für eine Direktzusage entscheidet, lohnt sich ein Vergleich mit den anderen fünf Durchführungswegen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV):
Mit uns die beste Direktzusage für Ihr Unternehmen finden
Haben Sie Fragen zur Direktzusage oder anderen Formen der betrieblichen Altersvorsorge oder Interesse daran, eine betriebliche Altersvorsorge für Ihr Unternehmen einzurichten? Wir unterstützen Sie gerne. Lassen Sie sich von unseren Experten für die bAV beraten oder fordern Sie unverbindlich ein passgenaues Angebot erstellen.
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Wichtige Tipps unserer Experten für Sie
Experten-Tipp 1:
Zusätzliche Leistungen sind möglich
„Zusätzliche Leistungen können in die Direktzusage problemlos eingeschlossen werden, da diese Form der bAV in weiten Teilen frei gestaltet werden kann. Möglich sind etwa eine Invaliden- oder Hinterbliebenenrente. Wird eine Beitragsrückgewähr vereinbart, erhalten Angehörige im Todesfall des Sparers die bisher angesparten Beiträge zurück. Weiter können Direktzusagen mit anderen Formen der bAV kombiniert werden, beispielsweise mit der Direktversicherung oder Unterstützungskasse.“
Experten-Tipp 2:
Der Arbeitgeber wählt die Geldanlage
„Arbeitgeber sind selbst für die Geldanlage für die Betriebsrenten der Angestellten zuständig. Sie können sich frei entscheiden, ob sie das Geld lieber intern oder extern investieren. Die flexible Anlage ermöglicht hohe Renditen, eine Absicherung ist über eine Rückdeckungsversicherung möglich.“
Experten-Tipp 3:
Beiträge für den Pensionssicherungsverein
„Arbeitgeber, die eine Direktzusage eingerichtet haben, müssen Beiträge an den Pensionssicherungsverein leisten. Denn bei diesem handelt es sich um eine verpflichtende Absicherung. Hinzu kommen die Beiträge für Rückversicherungen.“
Experten-Tipp 4:
Herausforderung Niedrigzinsphasen
„In Niedrigzinsphasen steigen die Rückstellungen, die Unternehmen für ihre Pensionsverpflichtungen bilden müssen. Das wiederum wirkt sich negativ auf ihre Bilanz aus und senkt den Unternehmenswert. Deswegen haben sich viele Unternehmen seit 2002 für andere Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge entschieden. Pensionszusagen lassen sich beispielsweise in eine Unterstützungskasse oder einen Pensionsfonds auslagern. Die Direktzusage spielt faktisch heute kaum noch eine Rolle. Viele Unternehmen scheuen die mit der Zusage verbundene Bilanzberührung dieses Versorgungsmodells.“
Die häufigsten Fragen zur Direktzusage
Was leistet die Direktzusage?
Erreicht der Mitarbeiter das Rentenalter, erhält er eine Betriebsrente. Entscheidend für die Höhe der Beiträge sind üblicherweise die Dauer der Betriebszugehörigkeit und das Gehalt des Arbeitnehmers. Wird er während des Berufslebens invalide oder verstirbt er, ist der Arbeitgeber verpflichtet, finanzielle Unterstützung an ihn beziehungsweise an seine Hinterbliebenen zu leisten.
Welche Besonderheiten gelten für Gesellschafter-Geschäftsführer bei der Direktzusage?
Man kann die Direktzusage auch dafür nutzen, Gesellschafter-Geschäftsführern einer GmbH eine betriebliche Altersvorsorge zu geben. Allerdings hat deren betriebliche Altersvorsorge einige Besonderheiten:
- Es müssen für sie keine Beiträge zum Pensions-Sicherungs-Verein gezahlt werden, ihre Rückdeckungsversicherung ist also verpfändbar.
- Ihre Pensionszusage kann gekürzt werden, wenn ihr Gehalt wegen Liquiditätsproblemen sinkt.
- Direktzusagen für Gesellschafter-Geschäftsführer werden nur anerkannt, wenn die Firma seit mindestens fünf Jahren besteht, der Gesellschafter-Geschäftsführer seit mindestens zwei bis drei Jahren dort arbeitet und die Leistungen nicht 75 Prozent des letzten Bruttogehalts übersteigen.
- Die Finanzierbarkeit muss gewährleistet sein, beispielsweise durch eine Rückdeckungsversicherung.
- Ein Gesellschafterbeschluss muss die schriftlich festgehaltene Versorgungszusage absegnen.
- Der Gesellschafter-Geschäftsführer hat nur einen Anspruch, wenn er vor seinem Renteneintrittsalter noch 10 Jahre im Unternehmen arbeitet.
Wie sind Direktzusagen abgesichert?
Für Arbeitnehmer sind Direktzusagen sehr sicher. Alle Unternehmen, die Direktzusagen an ihre Mitarbeiter machen, zahlen Beiträge an den Pensions-Sicherungs-Verein (PSV). Wenn eines der Unternehmen pleitegeht, springt die Auffangeinrichtung des PSV ein. Sie zahlt die Renten, die den Mitarbeitern aus ihren bisherigen Jahren im Betrieb zustehen. Auch Unternehmen können sich mit einer speziellen Rückdeckungsversicherung absichern. So erfüllen sie zum Beispiel ihre Zahlungsverpflichtungen, wenn ein Mitarbeiter frühzeitig invalide wird.
Welche Optionen gibt es bei einem Arbeitgeberwechsel?
Man kann das durch eine Direktzusage angesparte Kapital grundsätzlich in das Versorgungssystem eines anderen Arbeitgebers mitnehmen, auch wenn es keinen Anspruch darauf gibt, dass dieser die Versorgungszusage übernimmt. Kündigen oder privat weiterführen kann man die Versicherung nach einem Jobwechsel jedoch nicht, es sei denn, es wurde nur eine sehr geringe Summe angespart. In diesem Fall kann der Arbeitnehmer auf seine Ansprüche verzichten und eine Einmalzahlung erhalten.
Welche Optionen gibt es bei einem Arbeitgeberwechsel?
Man kann das durch eine Direktzusage angesparte Kapital grundsätzlich in das Versorgungssystem eines anderen Arbeitgebers mitnehmen, auch wenn es keinen Anspruch darauf gibt, dass dieser die Versorgungszusage übernimmt. Kündigen oder privat weiterführen kann man die Versicherung nach einem Arbeitgeberwechsel jedoch nicht, es sei denn, es wurde nur eine sehr geringe Summe angespart. In diesem Fall kann der Arbeitnehmer auf seine Ansprüche verzichten und eine Einmalzahlung erhalten.
Wann kann man sein bAV-Kapital bei Jobwechsel sicher mitnehmen?
Eine sogenannte unverfallbare Anwartschaft auf Leistungen der Direktzusage gibt es, wenn man beim Verlassen des Unternehmens mindestens drei Jahre lang dort gearbeitet hat und mindestens 21 ist. Ist dies der Fall, hat man auch bei einem Arbeitgeberwechsel oder einer Insolvenz der Firma einen Leistungsanspruch. Es ist jedoch möglich, dass diese Frist verkürzt ist oder entfällt – es kommt auf individuelle Regelungen im Arbeitsvertrag an.
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