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Was eine betriebliche Krankenversicherung ist und welche Vor- und Nachteile sie sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber hat.
Inhalt dieser SeiteWas ist eine betriebliche Krankenversicherung?
Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine Form der Zusatzversicherung, die von Arbeitgebern für ihre Mitarbeiter abgeschlossen wird. Sie ergänzt die bestehende gesetzliche Krankenversicherung der Angestellten und zielt darauf ab, die Gesundheitsvorsorge im Unternehmen zu verbessern. Durch die bKV erhalten Mitarbeiter Zugang zu zusätzlichen Gesundheitsleistungen, die über den Umfang der regulären Krankenversicherung hinausgehen. Diese Leistungen können beispielsweise Sehhilfen, Zahnersatz, alternative Heilmethoden oder auch spezielle Vorsorgeuntersuchungen umfassen.
Ein wesentlicher Vorteil der betrieblichen Krankenversicherung liegt in der Stärkung des Gesundheitsbewusstseins und Wohlbefindens der Mitarbeiter. Unternehmen nutzen die bKV oft als Teil ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements und als attraktives Zusatzangebot, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Für die Mitarbeiter bedeutet dies einen Mehrwert, da sie von erweiterten Gesundheitsleistungen profitieren, die sonst möglicherweise mit zusätzlichen Kosten verbunden wären.
Wie funktioniert eine betriebliche Krankenversicherung?
Die Ausgestaltung der betrieblichen Krankenversicherung kann je nach Unternehmen und gewähltem Versicherer variieren. In der Regel wird sie als Gruppenvertrag abgeschlossen, wobei der Umfang der Leistungen individuell an die Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Belegschaft angepasst werden kann. Die bKV wird häufig vom Arbeitgeber finanziert und ist für die Mitarbeiter in der Regel kostenfrei. Genutzt wird die bKV von den Mitarbeitern und diese kommunizieren auch selbst direkt mit dem Versicherer und den Ärzten – der Arbeitgeber erhält keinen Einblick in die in Anspruch genommenen Leistungen oder Behandlungen.
Das müssen Arbeitnehmer über die bKV wissen
Für welche Arbeitnehmer ist eine bKV sinnvoll?
Vorteile einer bKV
Nachteile einer bKV
Wer übernimmt die Kosten einer betrieblichen Krankenversicherung?
Die Kosten einer bKV für den Arbeitgeber variieren je nach dem Umfang der Leistungen, der Anzahl der einbezogenen Mitarbeiter und dem vereinbarten Gruppentarif mit dem Versicherer. In der Regel entstehen dem Arbeitnehmer dabei keine direkten Kosten für die betriebliche Krankenversicherung, da der Arbeitgeber die Beiträge zahlt.
Die Leistungen der bKV können unter Umständen jedoch als geldwerter Vorteil gelten und somit steuer- und sozialversicherungspflichtig sein können. In solchen Fällen trägt Arbeitnehmer indirekt über die Steuer einen Teil der Kosten. Die genaue steuerliche Behandlung hängt von der Höhe der Beiträge und der Art der Leistungen ab.
Nur im Falle eines Jobwechsels beziehungsweise einer Kündigung kann der bKV-Vertrag in einen arbeitnehmerfinanzierten Vertrag umgewandelt werden. Dann zahlt der Arbeitnehmer selbst die Beiträge. Es gibt darüber hinaus auch Formen der bKV, sogenannte fakultative bKV, die vom Arbeitnehmer selbst bezahlt werden. Dafür haben sie auch mehr Gestaltungsspielraum.
So gehen Sie als Arbeitnehmer vor, um eine bKV zu bekommen
- In der Firma informieren
Erkundigen Sie sich zunächst, ob Ihr Arbeitgeber bereits eine betriebliche Krankenversicherung anbietet. Schauen Sie dazu im Intranet des Unternehmens, in Mitarbeiterhandbüchern oder fragen Sie bei der Personalabteilung nach. - Arbeitgeber fragen
Falls Ihr Arbeitgeber keine bKV anbietet und Sie daran interessiert sind, können Sie das Thema bei Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung ansprechen. Erklären Sie dabei die Vorteile einer bKV sowohl für Mitarbeiter als auch für das Unternehmen. - Angebot erhalten und Konditionen prüfen
Wenn eine bKV verfügbar ist, prüfen Sie das Angebot genau. Achten Sie auf den Umfang der Leistungen, eventuelle Ausschlüsse, Kosten, die möglicherweise auf Sie zukommen könnten, und auf die Bedingungen für die Inanspruchnahme der Leistungen. In einigen Unternehmen können die Mitarbeiter auch Leistungswünsche abgeben. - Vertrag unterschreiben und für die bKV anmelden
Normalerweise erfolgt die Anmeldung über die Personalabteilung. Sie müssen nur noch unterschreiben. - Vertragsunterlagen erhalten
Nach der Anmeldung erhalten Sie die Vertragsunterlagen. Lesen Sie diese sorgfältig durch, um Ihre Rechte und Pflichten zu verstehen und um sich zu informieren, welche Leistungen genau übernommen werden und welche nicht. - Kommunikation mit dem Versicherer
Bei spezifischen Fragen zu Leistungen oder im Leistungsfall kontaktieren Sie direkt den Versicherer. Auch Ihre Arzt- oder Krankenhausrechnungen senden Sie direkt dem Versicherer zu. Dieser erstattet Ihnen dann die Kosten.
Welche Fehler Sie als Arbeitnehmer beim Abschluss einer bKV auf keinen Fall begehen sollten
Das müssen Arbeitgeber über die bKV wissen
Wann ist die Einführung einer bKV im Unternehmen sinnvoll?
Vorteile einer bKV
Nachteile einer bKV
Was kostet Sie eine betriebliche Krankenversicherung für Ihre Mitarbeiter?
Die betriebliche Krankenversicherung ist modular aufgebaut, das heißt, die einzelnen Krankenzusatzleistungen können als Bausteine hinzugewählt werden. Die Höhe der Kosten richtet sich nach Betriebsgröße, Tarifgestaltung (Einzel- oder Gruppenvertrag) und den gewünschten Leistungsmodulen.
Kosten der bKV-Leistungsmodule (beispielhaft für einen Anbieter)
Komponente | Monatliche Kosten |
---|---|
Vorsorge | 8,61 € |
Zahnersatz | 9,69 € |
Zahnbehandlung | 8,95 € |
Krankentagegeld | 3,97 € |
Heilpraktiker | 3,04 € |
Sehhilfe | 3,85 € |
Auslandsreisekrankenversicherung | 0,80 € |
Krankenhaus | 24,79 € |
Rechenbeispiel: Muster-Firma 1
- 100 Mitarbeiter
- Bausteine Auslandskrankenversicherung und Vorsorge
Komponente | Monatliche Kosten |
---|---|
Baustein Auslandskrankenversicherung pro Mitarbeiter | 0,80 € |
Baustein Vorsorge pro Mitarbeiter | 8,61 € |
Betriebliche Krankenversicherung gesamt pro Mitarbeiter | 9,41 € |
bKV gesamt für alle Mitarbeiter | 941 € |
Rechenbeispiel: Muster-Firma 2
- 20 Mitarbeiter
- Bausteine Auslandskrankenversicherung, Vorsorge und Zahnzusatz
Komponente | Monatliche Kosten |
---|---|
Baustein Auslandskrankenversicherung pro Mitarbeiter | 0,80 € |
Baustein Vorsorge pro Mitarbeiter | 8,61 € |
Baustein Zahnzusatz pro Mitarbeiter | 15,64 € |
Betriebliche Krankenversicherung gesamt pro Mitarbeiter | 25,05 € |
bKV gesamt für alle Mitarbeiter | 501 € |
So gehen Sie als Arbeitgeber vor, um eine bKV in Ihrem Unternehmen zu installieren
- Bedarfsanalyse
Ermitteln Sie zunächst den Bedarf und die Wünsche Ihrer Mitarbeiter. Führen Sie beispielsweise eine Umfrage zu den Bedürfnissen und Präferenzen der Belegschaft durch. - Voraussetzungen
Stellen Sie im Vorfeld sicher, dass Sie und Ihre Mitarbeiter die Voraussetzungen für eine bKV erfüllen: Versichert werden können alle Angestellten, die gesetzlich krankenversichert sind und einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben (dazu zählen keine Auszubildenden, geringfügig Beschäftigten, Praktikanten oder Werkstudenten). Je nach Versicherer kann es eine Mindestanzahl an versicherten Personen geben, die erreicht werden muss. - Budgetplanung
Legen Sie fest, welches Budget für die bKV zur Verfügung steht. Dies hilft bei der Entscheidung über den Umfang der Versicherungsleistungen. - Zusammenarbeit mit unseren Experten:
Nutzen Sie unsere kostenfreie und individuelle Beratung und Betreuung für die betriebliche Krankenversicherung. Unsere jahrelange Erfahrung und unsere mehrfach ausgezeichneten Experten unterstützen Sie bei der Auswahl der passenden Versicherungslösung. - Anbieter-, Tarif- und Angebotsvergleich
Informieren Sie sich über verschiedene Anbieter und Tarife der bKV. Berücksichtigen Sie dabei Leistungsumfang, Kosten und Serviceangebote. Unsere Experten können Ihnen dabei helfen, die Angebote zu vergleichen und die beste Option für Ihr Unternehmen zu finden. - Mitarbeiterkommunikation
Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die Einführung der bKV. Eine klare und transparente Kommunikation über die Vorteile und Bedingungen ist entscheidend für die Nutzung der Versicherung. - Vertragsabschluss
Nach Auswahl des passenden Anbieters und Tarifs schließen Sie den Vertrag für die bKV ab. Auch hierbei können Sie unsere Experten unterstützen. - Implementierung
Organisieren Sie die Einführung der bKV in Ihrem Unternehmen. Dazu gehört die Registrierung der Mitarbeiter, die Bereitstellung von Informationsmaterial und gegebenenfalls Schulungen oder Informationsveranstaltungen. - Laufende Betreuung
Stellen Sie sicher, dass eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der bKV an eventuelle Veränderungen im Unternehmen oder bei den Versicherungsbedingungen stattfindet. Unsere Experten stehen Ihnen auch nach der Einführung für Fragen und Unterstützung zur Verfügung – auch bei der korrekten Erstellung der Lohnabrechnungen.
Welche Fehler Sie als Arbeitgeber bei der Installation einer bKV auf keinen Fall begehen sollten
Betriebliche Krankenversicherung im Test
Ausschnitt der aktuellen Testsieger (2024)
Die ganze Tabelle und die aktuellen Testsieger der betrieblichen Krankenversicherung finden Sie hier:
Alle betrieblichen Krankenversicherer im Test (2024)
Unsere Anbieter- und Tarifempfehlungen
Diese Anbieter empfehlen unsere Experten
Unsere erfahrenen und ausgezeichneten Experten für betriebliche Krankenversicherungen haben mit den folgenden Anbietern besonders gute Erfahrungen gemacht:
Wie entscheide ich mich für den besten Anbieter und den besten Tarif?
Eine optimale betriebliche Krankenversicherung ist an das Unternehmen und die Mitarbeiter angepasst. Als Arbeitgeber entscheiden Sie, welche Leistungen in den Versicherungsschutz mit aufgenommen werden. Idealerweise vergleichen Sie die Angebote mehrerer Anbieter miteinander. So finden Sie die besten Tarife für Ihre Angestellten, von denen sie wirklich profitieren und für die Sie nicht zu viel bezahlen.
Ein solches Angebot können Sie bei uns anfordern – berechnen Sie einfach mit unserem kostenfreien Online-Rechner, was eine betriebliche Krankenversicherung für Ihre Mitarbeiter kostet und senden Sie danach unverbindlich Ihre Anfrage an uns ab. Im Anschluss meldet sich einer unserer Experten für betriebliche Krankenversicherungen und spielt das Ganze mit Ihnen durch, sodass Sie am Ende die ideale betriebliche Krankenversicherung im Unternehmen haben.
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Wichtige Tipps unserer Experten für Sie
Experten-Tipp 1:
Die Kosten einer bKV
„Die Kosten einer betrieblichen Krankenversicherung sind pauschal im Voraus schwer zu bestimmen, da es hier neben der Wahl des konkreten Tarifs auch auf steuerliche Aspekte ankommt. Zentrale Fragen sind etwa: Erhalten die Mitarbeiter bereits Sachwertzuwendungen? Wenn ja, haben diese Zuwendungen die 50-Euro-Freigrenze bereits erreicht oder ist noch „Luft“? Wenn die Sachwertzuwendungen bereits ausgeschöpft sind, ist das Unternehmen bereit zu investieren? Denn dies würde bedeuten, dass der Arbeitgeber zusätzliche Steuern und Sozialabgaben zahlt, damit verdoppeln sich ungefähr die Kosten.“
Experten-Tipp 2:
Budgettarife immer beliebter
„Zurzeit werden am Markt sogenannte Budgettarife immer populärer. Hierbei erhält der Mitarbeiter ein jährliches Maximalbudget, dass er auf verschiedene Bereiche frei verteilen kann, zum Beispiel Brille, Heilpraktiker, Zahnersatz und Ähnliches. Bei einem überschaubaren Aufwand ist dies eine nette Geste gegenüber den Mitarbeitern. Allerdings sollte bei einer Beratung begutachtet werden, ob solche Tarife passend für eine langfristige Unternehmensstrategie sind. Zudem sollten sie nicht als vollwertige betriebliche Krankenversicherung, sondern als zusätzliches Benefit in dieser betrachtet werden.“
Experten-Tipp 3:
Care Management für weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten
„Einige Versicherer bieten Arbeitgebern im Rahmen der betrieblichen Krankenversicherung auch ein sogenanntes Care Management an. So erhalten Arbeitgeber eine umfassende Unterstützung bei der Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter, um krankheitsbedingte Fehlzeiten und die damit verbundenen Kosten zu verringern. Dabei wird sowohl ein präventiver als auch ein reintegrativer Ansatz verfolgt:
- Präventiv: Sensibilisierung von Mitarbeitern und Personalverantwortlichen für Gesundheits-, Arbeitsplatz-, Ergonomie- sowie Sozialfragen mit entsprechenden Schulungen und Beratungen in diesen Bereichen.
- Reintegrativ: Aktive persönliche Unterstützung und Begleitung von erkrankten Mitarbeitern auf dem Weg zurück an ihren Arbeitsplatz.“
Experten-Tipp 4:
Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
„Ein gutes Care Management sollte zusätzlich einen besonderen Blick auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiter und mögliche psychische Belastungen am Arbeitsplatz haben. Wichtig sind dabei unter anderem Schulungen für Führungskräfte, die ihnen sowohl die Möglichkeiten als auch die Grenzen ihrer Verantwortung aufzeigen, Leitfäden zur Gesprächsführung mit betroffenen Mitarbeitern geben und durch Vermitteln von Hintergrundwissen helfen, Warnsignale frühzeitig zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Denn die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen haben sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt und lagen im Jahr 2021 bei durchschnittlich 39,2 Tagen (Quelle: Statista). Je früher psychische Belastungen erkannt werden und betroffene Mitarbeiter Unterstützung erhalten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, ihre Arbeitskraft zu erhalten oder wiederherzustellen.“
Experten-Tipp 5:
bKV als Gruppenvertrag
„Der Arbeitgeber muss nicht die komplette Belegschaft über die betriebliche Krankenversicherung absichern. Es kann auch ein Gruppenvertrag für einen bestimmten Personenkreis abgeschlossen oder alle Mitarbeiter in unterschiedliche Gruppenverträge aufgeteilt werden. Dabei muss die Auswahl der Mitarbeiter jedoch nach objektiven Merkmalen durchgeführt werden, wie der Dauer der Betriebszugehörigkeit oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten, fest definierten Gruppe (zum Beispiel Abteilungsleiter, kaufmännische Angestellte etc.). Ob eine betriebliche Krankenversicherung Gruppenvertrag möglich ist, entscheidet sich vor allem anhand der Mindestanzahl der zu versichernden Arbeitnehmer. Diese ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Zudem muss für alle versicherten Personen der Vertrag zum selben Zeitpunkt beginnen.“
Experten-Tipp 6:
bKV für den öffentlichen Dienst?
„Auch wenn Sie in der öffentlichen Verwaltung oder im öffentlichen Dienst tätig sind, können Sie als Dienstherr beziehungsweise Arbeitgeber ebenfalls eine betriebliche Krankenversicherung für den öffentlichen Dienst für Ihre Angestellten abschließen. Im Prinzip funktioniert diese genauso wie die „normale“ bKV. Jedoch gibt es die bKV für den öffentlichen Dienst noch nicht flächendeckend, da die gesetzlichen Vorgaben dazu fehlen. Prüfen Sie vorab, ob dies für Ihren Bereich infrage kommt.“
Die häufigsten Fragen zur betrieblichen Krankenversicherung
Ab wie vielen Mitarbeitern kann ich eine betriebliche Krankenversicherung abschließen?
Wie hoch die Mindestmitarbeiterzahl ist, hängt vom Versicherer ab. In der Regel setzen Versicherer hier eine Grenze von mindestens zehn Mitarbeitern. Bei einigen Anbietern können auch kleine Unternehmen mit fünf bis neun Mitarbeitern eine betriebliche Krankenversicherung abschließen, allerdings müssen dann alle Mitarbeiter des Unternehmens versichert werden. Bestimmte Bausteine oder Tarife können unter Umständen auch erst ab einer deutlich höheren Mitarbeiterzahl abgeschlossen werden.
Erhält der Arbeitgeber Einsicht in die Gesundheit des Mitarbeiters?
Der Arbeitgeber erhält natürlich keine Einsichten in die Gesundheitsakte seines Angestellten. Der Arbeitgeber fungiert zwar als Vertragspartner, der Arbeitnehmer bleibt jedoch der Kommunikationspartner mit der Versicherung. Das heißt, dass jegliche Kommunikation – von der Inanspruchnahme von Leistungen bis zum Einreichen der Rechnungen – ohne Einschalten des Arbeitgebers erfolgt.
Wie viel Verwaltungsaufwand bringt eine betriebliche Krankenversicherung mit sich?
Der administrative Aufwand bei einer betrieblichen Krankenversicherung ist für Sie sehr gering. Zu Beginn melden Sie alle Mitarbeiter einmalig beim Versicherer an. Danach müssen Sie nur noch eine kurze Meldung geben, wenn Mitarbeiter ausscheiden oder hinzukommen. Alles andere regelt der Versicherer mit dem Mitarbeiter selbst. Je nach Besteuerungsmodell kommt ein wenig mehr Aufwand auf Sie zu, der sich jedoch auch in Grenzen hält.
Was wird im bKV-Gruppenvertrag festgehalten?
Was passiert, wenn meine Mitarbeiter in Elternzeit o. Ä. gehen?
Einige Versicherer bieten bKV-Tarife mit Option auf Beitragsbefreiung an. Diese tritt dann in Kraft, wenn Mitarbeiter in entgeltfreie Zeiten gehen, etwa in Elternzeit. Sie müssen dann keine Beiträge mehr in die betriebliche Krankenversicherung einzahlen – die Mitarbeiter können dennoch Leistungen in Anspruch nehmen.
Welche Steuern fallen auf die Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung an?
Für die Versteuerung der Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung gibt es verschiedene Modelle. Am häufigsten wird die bKV als Sachlohn an die Mitarbeiter gegeben, sodass die 50-Euro-Freigrenze greift. Alles, was darüber liegt, muss versteuert werden. Dafür stehen drei Modelle zur Auswahl:
- Der Arbeitnehmer versteuert die Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung als geldwerten Vorteil und zahlt Sozialabgaben auf diesen Beitrag
- Der Arbeitnehmer versteuert die Beiträge im Rahmen der Nettolohnversteuerung
- Der Arbeitgeber versteuert die von ihm gezahlten Beiträge zur betrieblichen Krankenversicherung via Pauschalversteuerung
Welche Variante am besten für das Unternehmen geeignet ist, sollte mit einem Steuerberater besprochen werden.
Können auch privat Versicherte eine betriebliche Krankenversicherung nutzen?
Prinzipiell ist die betriebliche Krankenversicherung nur für gesetzlich versicherte Mitarbeiter gedacht. Privat versicherte Mitarbeiter können dennoch zur bKV angemeldet werden. Wichtig hierbei ist nur, dass sich Leistungen zwischen dem privaten Krankenversicherungstarif und dem bKV-Tarif nicht überschneiden. Es kommt also stark auf den PKV-Tarif des Mitarbeiters und die bKV des Arbeitgebers an. Wichtig ist auch, dass nicht alle bKV-Versicherer privat Versicherte aufnehmen.
Was passiert, wenn ein Mitarbeiter kündigt, in Rente geht oder die Firma insolvent wird?
Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen oder geht in Rente, so kann er innerhalb einer bestimmten Frist den Vertrag auf sich umschreiben lassen und privat weiterführen. Die Konditionen des Vertrages können sich zwar unter Umständen ändern, die private Weiterführung hat jedoch einen entscheidenden Vorteil: Den Versicherungsschutz erhält er ohne erneute Gesundheitsprüfung und damit immer noch leichter, als auf dem freien PKV-Markt.. Das Gleiche gilt bei Insolvenz der Firma.
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