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Wie privat Versicherte ihren Schutz mit einer betrieblichen Krankenversicherung erweitern und worauf sie dabei achten müssen. Mit Tipps vom Experten, wann dies wirklich sinnvoll ist.
Inhalt dieser SeiteBetriebliche Krankenversicherung auch für privat Versicherte interessant
Eine betriebliche Krankenversicherung wird in der Regel durch den Arbeitgeber bei einem privaten Krankenversicherer abgeschlossen. In den meisten Fällen übernimmt der Arbeitgeber auch die zu zahlenden Beiträge. Doch auch wenn mit der bKV vor allem Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung angesprochen werden sollen, ist sie auch für privat Versicherte interessant.
Vorteil: Familienversicherung in der bKV
Abhängig vom Tarif ist es für privat Versicherte oft auch möglich, Familienangehörige in der bKV zu einem günstigen Beitrag mitzuversichern. Allerdings sind hierfür Gesundheitsprüfungen und unter Umständen auch Wartezeiten bis zur Kostenübernahme vorgesehen.
Für privat Versicherte sind solche Modelle besonders interessant, wenn der Ehepartner oder die Kinder Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind. Eine bKV für Angehörige kann zum Teil auch dann abgeschlossen werden, wenn die privat versicherte Person selbst nicht an einer betrieblichen Krankenversicherung interessiert ist.
Wie sinnvoll ist eine betriebliche Krankenversicherung für privat Versicherte?
Ob eine betriebliche Krankenversicherung für privat Versicherte sinnvoll ist, hängt davon ab, welche Leistungen ihr persönlicher Tarif der privaten Krankenversicherung enthält. Durch eine zusätzliche bKV ist es jedoch oft möglich, Beiträge zu sparen, indem ein günstigerer Tarif – meist ein Budgettarif – gewählt wird. Der Rest der gewünschten Leistungen wird dann durch die betriebliche Krankenversicherung abgedeckt.
Mit diesen Leistungen können Sie Ihren Krankenschutz aufstocken
Viele Bausteine einer betrieblichen Krankenversicherung sind auch für privat Versicherte von Bedeutung. Hierzu gehören – auch unter dem Aspekt der Reduktion des individuellen Tarifs der privaten Krankenversicherung – beispielsweise:
- Unterbringung in Ein- oder Zweibettzimmern sowie Behandlung durch den leitenden Arzt im Krankenhaus
- Übernahme ambulanter Vorsorgeuntersuchungen, die im persönlichen Versicherungstarif nicht enthalten sind
- Krankentagegeld (Ausgleich der Differenz zum Nettoeinkommen bei längerer Krankheit)
- Zahnprophylaxe, Zahnbehandlungen und Zahnersatz
- Brillen und Hörgeräte
- Schutzimpfungen
- Krankenversicherungsschutz bei Auslandsreisen
- Naturheilkundliche Therapien
Experten-Tipp: Wie sich die Kombination aus PKV und bKV besonders lohnt
„Ein bereits privat versicherter Mitarbeiter kann durch die betriebliche Krankenversicherung beispielsweise Vorsorgeleistungen nutzen, ohne damit eine mögliche Beitragsrückerstattung seiner privaten Krankenversicherung zu beeinflussen. Auch können über die betriebliche Krankenversicherung jene Leistungen genutzt werden, bei denen in der PKV eine Selbstbeteiligung vereinbart wäre.“
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Wie wird eine betriebliche Krankenversicherung für privat Versicherte abgeschlossen?
Grundsätzlich läuft der Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung für alle Mitarbeiter gleich ab: Der Arbeitgeber entscheidet über Produkt und Leistungsumfang (im Idealfall in Absprache mit den Mitarbeitern) und schließt mit dem Versicherer einen oder mehrere Gruppenverträge ab. Es gibt einige betriebliche Krankenversicherer, die in ihren Tarifen auch privat Krankenversicherte aufnehmen. Spezielle Tarife gibt es dagegen nicht.
Individuelle Auswahlmöglichkeiten eher eingeschränkt
Das Versicherungspaket in der betrieblichen Krankenversicherung wird grundsätzlich durch den Arbeitgeber definiert. Privat Versicherte sollten daher mit ihrem Arbeitgeber besprechen, welche Möglichkeiten es für sie gibt, ihre bestehende Krankenversicherung durch einen bKV-Zusatz zu ergänzen.
Jedoch wird es unter Umständen schwierig bis kaum möglich sein, dass privat Versicherte eine betriebliche Krankenversicherung frei und individuelle zusammenstellen lassen können.
Tarife nur für gesetzlich Versicherte
Es gibt Anbieter der betrieblichen Krankenversicherung, die nur Tarife für Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung anbieten. Hat sich der Arbeitgeber für einen solchen Versicherer entschieden, dann ist für einen privat Versicherten ein Vertragsabschluss nicht möglich.
Was kostet eine betriebliche Krankenversicherung für privat versicherte Mitarbeiter?
Die genauen Kosten für die Absicherung von privat versicherten Mitarbeitern hängt von den gewünschten Leistungsbausteinen, der Anzahl der Mitarbeiter und von den konkreten Konditionen des Versicherers ab. Wie bereits erwähnt, können Arbeitgeber mit einigen bKV-Versicherern Sonderkonditionen vereinbaren, andere wiederum machen keine Unterschiede zwischen privat oder gesetzlich versicherten Mitarbeitern. Um einen ersten Eindruck zu gewinnen, haben wir Ihnen im Folgenden ein vereinfachtes Rechenbeispiel erstellt, welches das Prinzip der Kosten einer betrieblichen Krankenversicherung veranschaulicht.
Rechenbeispiel
- Drei Mitarbeiter mit privater Krankenvollversicherung
- Gewünschter Baustein, weil nicht vom eigenen PKV-Tarif abgedeckt: Krankentagegeld
- Gewünschter Baustein, damit Beitragsrückerstattung vom eigenen PKV-Tarif unbeeinflusst bleibt: Vorsorge
Komponente | Monatliche Kosten |
---|---|
Baustein Krankentagegeld pro Mitarbeiter | 3,97 € |
Baustein Vorsorge pro Mitarbeiter | 8,61 € |
Betriebliche Krankenversicherung gesamt pro Mitarbeiter | 12,58 € |
Betriebliche Krankenversicherung gesamt für alle privat versicherten Mitarbeiter | 37,74 € |
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Was sollten privat Versicherte bei der bKV beachten?
Betriebliche Krankenversicherung ersetzt nicht die Vollversicherung
Eine betriebliche Krankenversicherung ist kein Ersatz für eine leistungsstarke individuelle Vollversicherung. Bestehende Verträge sollten daher nicht leichtfertig gekündigt werden, um in einen günstigeren Tarif der betrieblichen Krankenversicherung zu wechseln.
Zudem ist die Frage der Weiterführung einer bKV bei einem Arbeitgeberwechsel für privat Versicherte von besonderer Bedeutung. Wenn sie nicht oder nur zu schlechteren Konditionen möglich ist, resultiert hierdurch eine spürbare finanzielle Belastung. Auch die Rückkehr in einen PKV-Tarif mit größerem Leistungsumfang ist dann mindestens wegen des höheren Eintrittsalters ein relevanter Kostenfaktor.
Doppelversicherung vermeiden
Wenn bereits eine private Krankenversicherung oder eine private Krankenzusatzversicherung besteht, deren Leistungen sich ganz oder teilweise mit den Leistungen der betrieblichen Krankenversicherung überschneiden, sollte der Versicherer über den Abschluss der betrieblichen Krankenversicherung informiert werden. In vielen Fällen besteht bei privaten Krankenversicherern sogar eine Meldepflicht über den Abschluss einer bKV. Wird der Versicherer nicht informiert, kann dies im schlimmsten Fall zum Verlust des dortigen Versicherungsschutzes bedeuten.
Doppelte Rechnungserstattung nicht erlaubt
Bei einer Kopplung von privater und betrieblicher Krankenversicherung müssen Doppelzahlungen der Rechnungen im Krankheitsfall unbedingt vermieden werden. Sie gelten als Versicherungsbetrug. In schwerwiegenden Fällen hat der Krankenversicherer das Recht, die PKV-Vollversicherung außerordentlich und damit fristlos zu kündigen. Empfehlenswert ist es daher, Abrechnungsfragen mit den beteiligten Versicherungen bereits vorab zu klären. So können spätere Probleme ausgeschlossen werden.
Fazit
Die betriebliche Krankenversicherung ist eine Zusatzversicherung, die sich vor allem an gesetzlich versicherte Mitarbeiter wendet. Jedoch kann eine betriebliche Krankenversicherung auch für privat versicherte Personen abgeschlossen werden. Der Arbeitgeber sollte dabei beachten, dass einige Anbieter spezielle Tarife für private Krankenversicherte im Portfolio führen. Lassen Sie sich bei der Suche nach dem passenden Versicherer unterstützen und vergleichen Sie vorab verschiedene Angebote.
Was die Mitarbeiter beachten sollten
Mitarbeiter, die privat versichert sind und über ihren Arbeitgeber eine betriebliche Krankenversicherung abschließen, sollten beachten, dass sie eventuell ihren privaten Krankenversicherer darüber informieren müssen. Auch bei der Leistungserstattung sollten Versicherte mit beiden Krankenversicherern Rücksprache halten.
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