Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was eine gute Betriebshaftpflichtversicherung für Apotheker leistet, wie Sie Lücken in Ihrem Versicherungsschutz vermeiden und mit welchen Kosten Sie rechnen können.
Inhalt dieser SeiteWas macht eine gute Betriebshaftpflichtversicherung für Apotheken aus?
Top-Vorteile einer leistungsstarken Betriebshaftpflicht für Apotheken
Warum brauchen Apotheken eine Betriebshaftpflicht?
Der Beruf des Apothekers bringt einige Risiken mit sich, die durch eine Betriebshaftpflicht abgesichert werden müssen. Besonders bei der Herausgabe rezeptfreier Medikamente, Cremes und weiterer Arzneimittel kann eine falsche Beratung des Apothekers fatale Folgen haben. Kunden können beispielsweise allergisch auf pharmazeutische Produkte reagieren und müssen aufgrund dessen schlimmstenfalls direkt im Krankenhaus behandelt werden. Das Gleiche gilt bei der versehentlichen Herausgabe falscher Medikamente. Ebenso kann es geschehen, dass durch einen Produktionsfehler eine Creme zum Beispiel falsch gemischt wird und Ausschlag verursacht, anstatt das Leiden des Kunden zu mindern.
Eine gute Betriebshaftpflicht muss nicht teuer sein
Aus den genannten Gründen brauchen Apotheker eine Betriebshaftpflichtversicherung, welche Sie gegen Schadenersatzforderungen in Folge von Sach- oder Personenschäden schützt. Dies ist bereits sehr kostengünstig möglich – weiter unten stellen wir Ihnen das Beispiel eines Apothekers vor, der für seine Betriebshaftpflicht lediglich 10,44 € im Monat aufwenden muss.
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Ist eine Betriebshaftpflichtversicherung für Apotheken Pflicht?
Pflicht für Apotheker
Apothekeninhaber sind gesetzlich dazu verpflichtet, für ihre Apotheke eine Betriebshaftpflichtversicherung abzuschließen. Das Risiko, Schäden an Dritten zu verursachen, ist bei der Arbeit mit Medikamenten nämlich besonders hoch. In § 94 des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind die Bestimmungen dazu geregelt.
Das sagt die Gesetzeslage
Auszug Arzneimittelgesetz § 94 Deckungsvorsorge (Quelle):
“Der pharmazeutische Unternehmer hat dafür Vorsorge zu treffen, dass er seinen gesetzlichen Verpflichtungen zum Ersatz von Schäden nachkommen kann, die durch die Anwendung eines von ihm in den Verkehr gebrachten, zum Gebrauch bei Menschen bestimmten Arzneimittels entstehen, das der Pflicht zur Zulassung unterliegt oder durch Rechtsverordnung von der Zulassung befreit worden ist (Deckungsvorsorge).
Die Deckungsvorsorge muss in Höhe der in § 88 Satz 1 genannten Beträge erbracht werden. Sie kann nur durch eine Haftpflichtversicherung bei einem im Geltungsbereich dieses Gesetzes zum Geschäftsbetrieb befugten unabhängigen Versicherungsunternehmen für das im Falle einer Rückversicherung ein Rückversicherungsvertrag […] besteht, abgeschlossen werden.“
Leistungen der Betriebshaftpflicht für Apotheken
Welche Schäden sind versichert?
Die Betriebshaftpflichtversicherung für Apotheken ist allgemein darauf ausgelegt, begründete gesetzliche Schadensersatzansprüche Dritter finanziell abzudecken. Weiterhin überprüft der Versicherer im Schadensfall, ob die Schadensersatzsprüche gerechtfertigt und begründet sind. Unbegründete Ansprüche werden von der Betriebshaftpflicht abgewehrt. Sie agiert daher auch als passive Rechtsschutzversicherung. (Wollen Sie hingegen Ihre eigenen Ansprüche vor Gericht durchsetzen, benötigen Sie eine Firmenrechtsschutzversicherung.)
Darüber hinaus haftet die Apothekenversicherung für alle Umweltschäden, die durch eine Apotheke entstehen. Das können beispielsweise eine auslaufende Ölheizung oder Giftstoffe sein, die durch undichte Kanister auslaufen, in die Erde gelangen und das Grundwasser kontaminieren.
Mehr zu den Leistungen der Betriebshaftpflichtversicherung
Leistungsumfang im Überblick
Schäden | Betriebshaftpflichtversicherung |
---|---|
Personenschäden | |
Sachschäden | |
Folgeschäden | |
Passiver (indirekter) Rechtsschutz | |
Umweltschäden | |
Vermögensschäden |
Betriebshaftpflicht haftet auch für Mitarbeiter
Die Betriebshaftpflicht greift nicht nur dann, wenn der Apothekeninhaber ein falsches Medikament an einen Kunden rausgibt, sondern auch, wenn der Schadensersatzfall auf einen Mitarbeiter zurückzuführen ist. Wenn dem Kunden ein Schaden durch ein pharmazeutisches Produkt widerfährt, liegt die Haftung immer bei der Apotheke. Allein schon aus diesem Grund ist die Betriebshaftpflichtversicherung für Apotheken unumgänglich.
Schadensbeispiele: Wann zahlt die Betriebshaftpflicht?
Personenschaden
Ein Mitarbeiter irrt sich bei der Herstellung einer Salbe bei den Inhaltsstoffen. Die Salbe löst starke Hautreizungen bei dem Patienten aus. Dieser muss sich von einem Dermatologen behandeln lassen und fordert Schadensersatz.
Möglicher Kostenpunkt: ab 1.000 Euro
Sachschaden
Ein Lieferant der Apotheke soll wichtige Medikamente bei einer Kundin abgeben. Als er bei ihr eintrifft, stolpert er und reißt ein teures Bild von der Wand. Der Rahmen bricht und muss repariert werden.
Möglicher Kostenpunkt: 300-800 Euro.
Umweltschaden
Die Apotheke entsorgt Giftstoffe unbewusst in undichten Knistern. Diese gelangen in das Grundwasser. Die Stadt fordert Schadensersatz
Möglicher Kostenpunkt: 500 – 50.000 Euro
Die Kosten der Betriebshaftpflichtversicherung für Apotheken
Versicherungsschutz bereits ab 10,44 € pro Monat
Kleinere Apotheken erhalten eine Betriebshaftpflicht bereits ab 125,31 Euro im Jahr – umgerechnet 10,44 Eurp im Monat. Die Kosten hängen vor allem vom individuell gewählten Versicherungsumfang, der vorab mit dem Versicherer vereinbarten Deckungssumme und der Anzahl an Mitarbeiter ab. Zusätzliche Absicherungen beeinflussen den zu zahlenden Betrag ebenfalls in seiner Höhe. Die hier genannte Summe stellt daher nur einen Richtwert dar.
Kostenbeispiel: Beitragskosten für Apotheker
Herr G. ist Besitzer einer Apotheke mit zwei Vollzeitmitarbeitern und einer Teilzeitkraft und verpflichtet, eine Betriebshaftpflichtversicherung abzuschließen. Seine jährlichen Kosten berechnen sich wie folgt:
Berechnungskriterien | Beispiel Herr G. |
---|---|
Art des Betriebs | Apotheke |
Jahresumsatz | 2,59 Millionen Euro |
Betriebsgröße | 4 Person |
Höhe der Deckungssumme | 10 Millionen Euro |
Selbstbehalt | 250 Euro |
Monatlicher Beitrag (umgerechnet) | 10,44 € |
Herr G. zahlt für die Betriebshaftpflichtversicherung seiner Apotheke 125,31 € im Jahr, also umgerechnet 10,44 € im Monat (es ist tatsächlich bei vielen Versicherern möglich, monatlich zu zahlen, allerdings geht dies oft mit einem Aufpreis von einigen Prozent einher).
Sind die Beiträge für eine Betriebshaftpflicht steuerlich absetzbar?
Da es sich bei den Beiträgen zur Betriebshaftpflicht um Betriebsausgaben für das Unternehmen handelt, kann der Apothekenleiter die Kosten im Rahmen der Steuererklärung absetzen.
Was kostet eine Betriebshaftpflichtversicherung für Ihre Apotheke?
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Betriebshaftpflichtversicherung für Apotheken im Test (2024)
Alle aktuellen Testsieger für Apotheken (2024)
Das renommierte Analysehaus Franke und Bornberg hat Betriebshaftpflichtversicherungen umfassend getestet. Laut den Experten eignen sich vor allem die Gothaer, die Württembergische und die Zurich für Apotheken und werden mit „hervorragend“ bewertet.
Der Franke und Bornberg Test
Franke und Bornberg hat im Jahr 2024 erneut einen umfassenden Test der Betriebshaftpflichtversicherung durchgeführt. Es werden die Tarife zahlreicher Versicherer anhand von über 200 Kriterien überprüft. Dabei wird unter anderem ein besonderer Fokus darauf gelegt, ob die getesteten Tarife sich für Heil- und Heilnebenberufe eignen. Die Tarife werden ausschließlich auf Grundlage der aktuellen Versicherungsbedingungen bewertet.
Für Pflegeheime ist vor allem eine hohe Deckungssumme bei Personenschäden wichtig. Da die Abgabe von Arzneimitteln bei Fehlern schwere gesundheitliche Folgen für die Patienten haben kann, tragen Apotheken ein hohes Risiko. Im Folgenden sehen Sie alle Betriebshaftpflichtversicherer, die in der Kategorie „Heil- und Heilnebenberufe“ mit mindestens einem ihrer Tarife speziell für Apotheken mit der Höchstnote „hervorragend“ ausgezeichnet werden.
Testsieger Apotheken
Ausschnitt unserer Gesamtauswertung für Heil- und Heilnebenberufe (2024)
Die ganze Tabelle und die aktuellen Testsieger der Betriebshaftpflichtversicherung für Heil- und Heilnebenberufe sowie die Empfehlungen unserer Experten finden Sie hier:
Alle Betriebshaftpflichtversicherer im Test (2024)
Lücken in der Betriebshaftpflicht vermeiden – Darauf müssen Apotheken achten
Pflicht für Apotheker
Apothekeninhaber sind gesetzlich dazu verpflichtet, für ihre Apotheke eine Betriebshaftpflichtversicherung abzuschließen. Das Risiko, Schäden an Dritten zu verursachen, ist bei der Arbeit mit Medikamenten nämlich besonders hoch. In § 94 des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind die Bestimmungen dazu geregelt.
Deckungssumme oft zu niedrig
Apotheker sollten bei Vertragsabschluss besonderes Augenmerk auf die Höhe der Versicherungssumme legen. Häufig wird diese nämlich viel zu gering veranschlagt. Denn vor allem im medizinischen Bereich können die finanziellen Forderungen im Schadensfall horrende Summen annehmen. Um bestmöglich abgesichert zu sein, sollten Apotheken eine Deckungssumme von 10 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden festlegen. Vertauscht ein Apotheker beispielsweise aus Versehen ein Medikament und schadet damit dem Patienten, können die Schadenersatzforderungen schnell in die Millionenhöhe gehen.
Umweltschäden mit einkalkulieren
Apotheken und Umweltschäden bringt man im ersten Moment vielleicht nicht direkt zusammen, dennoch ist wichtig, dass sich Apotheker auch gegen diese Art von Schäden absichern. So können im Brandfall beispielsweise Medikamentenrückstände in die Umwelt gelangen und Schäden verursachen. Viele Betriebshaftpflichtversicherungen bieten die Absicherung von Umweltschäden als Zusatzbaustein an.
Besonderheiten im Umgang mit Arzneimitteln
Apotheken, die eigene Medikamente herstellen, müssen der sogenannten Deckungsvorsorgepflicht nachkommen und sich gesondert absichern. Die Pharma-Haftpflichtversicherung umfasst eine Deckungssumme von 120 Millionen Euro und ist gesetzlich festgelegt. Abgedeckt werden damit vor allem Fehler bei der Herstellungen von Medikamenten.
Cyber-Versicherung als sinnvolle Ergänzung
Apotheker speichern, ähnlich wie Ärzte, sensible Daten zu Ihren Kunden und deren Medikation. Um im Falle eines Datenschutzproblems oder eines Hackerangriffs nicht in die Verantwortung gezogen zu werden, sollten Apotheker über einen zusätzlichen Versicherungsschutz nachdenken. Eine Cyber-Versicherung bietet eine gute Ergänzung zur herkömmlichen Betriebshaftpflicht. Sie sichert Apotheken vor den finanziellen Folgen von Angriffen aus dem Internet oder unverschuldetem Datenverlust ab.
Betriebshaftpflicht für Apotheken vergleichen
Darauf sollten Sie beim Tarifvergleich achten
Um den bestmöglichen Versicherungsschutz zu erhalten, ist ein Tarifvergleich vor Vertragsabschluss dringend zu empfehlen. Er gibt Apothekern einen Überblick über die Angebote auf dem Markt und stellt Kosten und Leistungen gegenüber. Bei der Tarifwahl sollten Apotheker bei den folgenden Leistungen keine Kompromisse eingehen und stets darauf achten, dass sie in Tarifbedingungen der Anbieter enthalten sind:
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Fazit
Für Apotheker führt kein Weg an einer Betriebshaftpflichtversicherung vorbei: Der Versicherungsschutz ist gesetzlich vorgeschrieben. Es bleibt jedoch Spielraum bei Leistungsumfang. Hier gilt der Grundsatz: sicher ist sicher. Apotheken sollten auf einen möglichst umfangreichen Versicherungsschutz achten. Eine ausreichend hohe Deckungssumme sowie Zusatzbausteine für Umwelt- und Internetschäden sind empfehlenswert.
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