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Was Landwirte über die Betriebshaftpflichtversicherung wissen sollten, wer sie abschließen sollte und was sie leistet.
Inhalt dieser SeiteWas sollten Landwirte über die Betriebshaftpflichtversicherung wissen?
Es gibt nicht die eine Haftpflichtversicherung für die Landwirtschaft. Wie bei anderen Betrieben oder Unternehmen auch gibt es aber mehrere Möglichkeiten Haftpflichtrisiken abzusichern, etwa durch eine D&O-Versicherung, Berufshaftpflicht oder eben durch eine Betriebshaftpflichtversicherung. Eine Betriebshaftpflicht leistet Folgendes:
Werden Dritte durch die betriebliche Tätigkeit eines Landwirtes verletzt oder werden Sachen von ihnen beschädigt, können sie Schadenersatzansprüche vor Gericht geltend machen. Entsteht Dritten als Folge dieser Personen- und Sachschäden ein weiterer finanzieller Nachteil (unechter Vermögensschaden), können sie auch hierfür eine Entschädigung gerichtlich einfordern. Ohne Betriebshaftpflichtversicherung haften Sie als Landwirt mit Ihrem gesamten Vermögen.
Mit einer Betriebshaftpflichtversicherung für die Landwirtschaft sind Land- und Forstwirte gegen die finanziellen Folgen solcher Schäden abgesichert. Je nach Tarif sind auch finanzielle Forderungen der eigenen Mitarbeiter eingeschlossen. Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist somit eine wichtige Gewerbeversicherung, da sie Land- und Forstwirte vor hohen, gar existenzbedrohenden Kosten schützen kann.
Landwirtschaft im Nebenerwerb
Immer mehr Landwirte in Deutschland erwirtschaften weniger als 50 Prozent Ihres Einkommens mit der Landwirtschaft. 2020 waren über die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe im Nebenerwerb tätig. Auch wenn Sie Landwirtschaft nur nebenerwerblich nachgehen, ist eine Betriebshaftpflichtversicherung sinnvoll. Eine private Haftpflichtversicherung reicht hier nicht aus.
Wie funktioniert eine Betriebshaftpflichtversicherung für die Landwirtschaft?
Damit der Versicherer die Risiken Ihres landwirtschaftlichen Betriebes richtig einschätzen kann, müssen Sie vor Vertragsabschluss einige Fragen beantworten, zum Beispiel, ob Sie Tiere halten, selbstfahrende Arbeitsmaschinen einsetzen oder umweltgefährdende Stoffe lagern. Sie können auch aus Zusatzbausteinen wählen, etwa einem Versicherungsschutz für gewerblich genutzte Drohnen oder einer Umweltversicherung. Die Höhe Ihrer Beiträge und die Versicherungssumme wird bei Vertragsabschluss festgelegt.
Erfährt nun jemand durch Ihren landwirtschaftlichen Betrieb einen Personen- oder Sachschaden und erhebt Schadenersatzansprüche, prüft Ihr Versicherer diese Forderung. Ist sie gerechtfertigt, wird die Person entschädigt. Ihnen entstehen dann nur die Kosten für die Selbstbeteiligung. Ist die Forderung nicht gerechtfertigt, wehrt Ihr Versicherer sie ab (passiver Rechtsschutz).
Wer braucht sie?
In der Landwirtschaft ist das Risiko für Schäden hoch: Mit einer Vielzahl großer, schwerer Maschinen wird das Land bewirtet, Äcker bestellt oder auch Bäume abgeholzt. Zudem kommen Pestizide zum Einsatz. Unfälle mit fatalen Folgen können schnell geschehen. Die höchsten Schadensersatzansprüche werden dabei in der Regel bei Personenschäden erhoben.
Laut der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gab es zum Beispiel 2022 die meisten Unfälle bei der Nutztierhaltung. Die meisten Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang ereigneten sich bei Forst- und Waldarbeiten (Quelle: SVLFG).
Kaum ein Landwirt hat die nötigen finanziellen Mittel, dauerhafte Behandlungskosten oder Schmerzensgelder für Betroffene selbst zu bezahlen. Zumal die Kosten häufig so hoch ausfallen, dass die Existenz des Landwirtes in Gefahr gerät. Eine Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt im Schadensfall die Kosten und sorgt für das Bestehenbleiben des Hofes.
Wer kann eine Betriebshaftpflicht für die Landwirtschaft abschließen?
Bauernhöfe
Viehzuchtunternehmen
Forst- und landwirtschaftliche Betriebe
Subunternehmer für andere Landwirtschaftsbetriebe
Zulieferer für Großabnehmer
Wann und was zahlt eine Betriebshaftpflichtversicherung für die Landwirtschaft?
Personenschäden Dritter
Sachschäden Dritter
Unechte Vermögensschäden Dritter
Die Betriebshaftpflichtversicherung übernimmt nur finanzielle Schäden, die Folge eines Personen- oder Sachschadens sind (sogenannte unechte Vermögensschäden). Sollen Vermögensschäden versichert sein, die nicht durch einen Personen- oder Sachschaden hervorgerufen wurden, müssen Sie zusätzlich eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen.
Passiver (indirekter) Rechtsschutz
Erhalten Sie eine Schadenersatzforderung, prüft die Rechtsabteilung Ihres Versicherers, ob sie gerechtfertigt ist. Falls sie es nicht ist und auch keine außergerichtliche Einigung möglich ist, dann übernimmt die Versicherung die Kosten für Sachverständige, Anwälte und den Gerichtsprozess. Falls sich dabei herausstellt, dass sie doch Schuld hatten, begleicht der Versicherer die Schadenersatzforderungen im versicherten Umfang.
Umweltschäden
Verursachen Sie als Landwirt Umwelteinwirkungen, zum Beispiel Brände oder Explosionen, die bei Dritten Schäden auslösen, sind Sie vor etwaigen rechtlichen Ansprüchen geschützt.
Folgeschäden
Versichert sind auch Schäden, die sich aus anderen ergeben.
Typische Schadensbeispiele
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Wann leistet sie nicht?
Was kostet sie?
Kostenbeispiel
Familie F. hat einen landwirtschaftlichen Betrieb. Sie betreibt Ackerbau und keine Viehhaltung. Der Jahresumsatz liegt bei 30.000 Euro.
Berechnungskriterien | Beispiel Familie F. |
---|---|
Art des Betriebs | Landwirtschaft ohne Viehhaltung |
Jahresumsatz | 30.000 € |
Höhe der Deckungssumme | 5 Mio. € |
Selbstbeteiligung | 250 € |
Monatlicher Betrag | 10,07 € |
Diese Faktoren beeinflussen die Kosten
- Art und Größe des Hofes
- Art der landwirtschaftlichen Tätigkeit
- Jährlicher Umsatz
- Höhe der Versicherungssumme
- Vereinbarte Zusatzbausteine
- Höhe der Selbstbeteiligung
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Betriebshaftpflichtversicherungen für die Landwirtschaft im Test
Alle aktuellen Testsieger die Landwirtschaft (2024)
Das renommierte Analysehaus Franke und Bornberg hat Betriebshaftpflichtversicherungen umfassend getestet. Laut den Experten eignen sich vor allem die Allianz und die Gothaer für die Landwirtschaft und werden mit mehreren Tarifen mit „hervorragend“ bewertet.
Der Franke und Bornberg Test
Franke und Bornberg hat im Jahr 2024 erneut einen umfassenden Test der Betriebshaftpflichtversicherung durchgeführt. Es werden die Tarife zahlreicher Versicherer anhand von über 200 Kriterien überprüft. Dabei wird unter anderem ein besonderer Fokus darauf gelegt, ob die getesteten Tarife sich für die Landwirtschaft eignen. Die Tarife werden ausschließlich auf Grundlage der aktuellen Versicherungsbedingungen bewertet.
Für die Landwirtschaft ist der Schutz von Personen- und Sachschäden besonders wichtig. Landwirte arbeiten oft mit schweren Maschinen und Tieren, was das Risiko von Unfällen erhöht. Hohe Deckungssummen für diese Schäden sind daher essenziell, um Landwirte vor potenziell ruinösen Haftungsforderungen abzusichern. Im Folgenden sehen Sie alle Betriebshaftpflichtversicherer, die in der Kategorie „Landwirtschaft“ mit mindestens einem ihrer Tarife mit der Höchstnote „hervorragend“ ausgezeichnet werden.
Testsieger Landwirtschaft
Ausschnitt unserer Gesamtauswertung für die Landwirtschaft (2024)
Die ganze Tabelle und die aktuellen Testsieger der Betriebshaftpflichtversicherung für die Landwirtschaft sowie die Empfehlungen unserer Experten finden Sie hier:
Alle Betriebshaftpflichtversicherer im Test (2024)
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Welche Fehler Sie auf keinen Fall bei Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung für die Landwirtschaft begehen sollten
Wichtige Tipps unserer Experten für Sie
Experten-Tipp 1:
Davon hängen Ihre Kosten ab
„Eine gute Betriebshaftpflichtversicherung in der Landwirtschaft ist bereits ab 120 Euro im Jahr erhältlich. Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab: Die Art und Größe Ihres Hofes spielt dabei eine entscheidende Rolle sowie die vereinbarte Höhe der Deckungssumme im Schadensfall und etwaige individuelle Zusatzbausteine. Die Beitragskosten können Sie noch reduzieren, wenn Sie eine höhere Selbstbeteiligung bei Schäden oder eine längere Laufzeit vereinbaren.“
Experten-Tipp 2:
So sichern Sie sich als Landwirt umfassend ab
„Eine Betriebshaftpflicht für die Landwirtschaft deckt lediglich Schäden an Dritten ab. Aber auch Sie selbst und Ihr Hof können durch Schäden getroffen werden, etwa durch Tierkrankheiten, Maschinenschäden oder Schäden an Hofgebäuden durch Unwetter. Mehrere weitere Versicherungen können daher für Sie als Landwirt sinnvoll sein:
Eine Kombination aus zwei oder mehreren Versicherungen für Landwirte wird übrigens als Agrarversicherung bezeichnet.“
Weitere Berufs- und Personengruppen in der Betriebshaftpflichtversicherung
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