Immobilien­verrentung: Diese Vorteile und Nachteile sollten Sie kennen

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn Sie Ihre Immobilie zu Geld machen möchten, ohne auszuziehen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Diese haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile.
  • Diese können finanzieller Natur sein, aber auch zum Beispiel Ihre Entscheidungsspielräume in Bezug auf die Immobilie betreffen.
  • Ob eine Immobilien­verrentung für Sie überhaupt sinnvoll ist und welches Modell Sie wählen sollten, hängt stark von Ihrer Immobilie, Ihrer persönlichen Situation und Ihren Plänen ab.
  • Vergleichen Sie sorgfältig, welches Modell am besten zu Ihrer Situation passt.

Das erwartet Sie hier

Welche Vorteile und Nachteile die fünf verschiedenen Modelle der Immobilienrente haben und welche Vor- und Nachteile die Immobilien­verrentung generell bietet.

Inhalt dieser Seite
  1. Lohnt es sich generell?
  2. Leibrente
  3. Teilverkauf
  4. Umkehrhypothek
  5. Verkauf mit Wohnrecht
  6. Rück­­vermietung

Lohnt sich eine Immobilien­verrentung generell?

Mittlerweile haben sich in Deutschland mehrere Modelle der Immobilien­verrentung etabliert, die es ermöglichen, die Immobilie ganz oder teilweise gegen eine Einmalzahlung oder Rente zu verkaufen, aber sie weiterhin für sich zu nutzen

Was spricht für eine Immobilien­verrentung?

  • Zusätzliche finanzielle Sicherheit im Alter
    Durch eine regelmäßige Rentenzahlung oder eine Einmalzahlung aus der Verrentung kann das Einkommen im Ruhestand aufgestockt werden. Dies kann besonders für Personen mit kleiner Rente vorteilhaft sein.
  • Lebenslanges Wohnrecht bleibt oft bestehen
    Bei Modellen wie dem Teilverkauf wird häufig ein Nießbrauchrecht oder Wohnrecht im Grundbuch eingetragen, sodass man in der Immobilie wohnen bleiben kann.
  • Flexibilität durch unterschiedliche Verrentungsmodelle
    Ob Leibrente, Umkehrhypothek oder Teilverkauf – es gibt verschiedene Möglichkeiten, die je nach individueller Situation angepasst werden können.
  • Keine laufenden Kreditraten oder Rückzahlungs­pflichten
    Im Gegensatz zu einem Kredit oder einer Hypothek muss das erhaltene Geld nicht zurückgezahlt werden.
  • Entlastung von Instandhaltungs- und Nebenkosten (je nach Modell)
    In bestimmten Verrentungsmodellen übernimmt der Käufer einen Teil der Kosten für Reparaturen und Instandhaltung, sodass die finanziellen Belastungen sinken.
  • Steuervorteile möglich
    In einigen Fällen sind die Rentenzahlungen nur teilweise steuerpflichtig, insbesondere bei einer Leibrente mit einem hohen Rentenbeginnalter.

Was spricht dagegen?

  • Verkauf unter Marktwert
    In den meisten Fällen erhält man für die Immobilie weniger Geld als bei einem klassischen Gesamtverkauf.
  • Einschränkung der Vererbbarkeit
    Sobald die Immobilie verrentet ist, steht sie den Erben nicht mehr im vollen Umfang zur Verfügung. Beim Immobilien-Teilverkauf haben Erben jedoch die Möglichkeit, den teilverkauften Anteil zurückzukaufen.
  • Risiko durch langfristige Verträge
    Die Verrentung der Immobilie ist meist eine langfristige Entscheidung. Falls sich die Lebenssituation ändert oder man doch umziehen möchte, ist es mit mehr Aufwand verbunden, gegebenenfalls aus dem Vertrag auszutreten.
  • Wirtschaftliche Risiken des Käufers
    Bei einer Leibrente oder Umkehrhypothek besteht das Risiko, dass der Käufer oder die Bank insolvent geht. Dadurch könnte es zu finanziellen Problemen oder sogar zum Verlust des Wohnrechts kommen, es sei denn, es wurde ein insolvenzfestes Nießbrauchrecht vereinbart.

Welches Modell lohnt sich für mich?

Welches Modell der Immobilien­verrentung am besten für Sie geeignet ist, hängt stark von Ihrer individuellen Situation und Ihren Prioritäten ab. Denn auch wenn alle Modelle ihre Vor- und Nachteile haben, müssen letztlich Sie entscheiden, wie schwer diese jeweils für Sie wiegen. Damit Sie einen besseren Überblick erhalten, haben wir einen Vergleich der verschiedenen Modelle aufgestellt, sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile zusammengetragen.

Icon Wegweiser

Optionen der Immobilien­verrentung im Überblick

LeibrenteUmkehrhypothekVerkauf mit WohnrechtRück­vermietungTeilverkauf
Wohnrecht bleibt erhalten
Immobilie bleibt ganz oder teilweise in Ihrem Besitz
Monatliche Zahlung
Große Einmalzahlung / zwei größere Zahlungen
Nutzungsentgelt / Miete
Vermietung möglich
Instandhaltungskosten übernimmt der neue Eigentümer()
Verkäufer profitiert von Wertzuwachs während der Nutzung()
Bei einem Verkauf mit Nießbrauch sind individuelle Vereinbarungen dazu möglich, wer welche Kosten für Instandhaltung und Modernisierung trägt.

Leibrente: Ihr Eigenheim gegen eine monatliche Rente

So funktioniert die Leibrente

Bei der Leibrente verkauft der Eigentümer seine Immobilie komplett an einen Käufer (in der Regel an ein spezialisiertes Unternehmen) und erhält dafür eine lebenslange monatliche Rentenzahlung. In der Regel wird ein Nießbrauchrecht oder Wohnrecht im Grundbuch eingetragen, sodass man in der Immobilie bleiben kann.

Leibrente einfach erklärt


Das sind die Vorteile einer Leibrente

  • Lebenslange, vertraglich zugesicherte Rentenzahlungen
  • Lebenslanges Wohn- oder Nießbrauchrecht
  • Nur der Ertragsanteil muss versteuert werden
  • Instandhaltung oft vom Käufer übernommen

Das sind mögliche Nachteile

  • Gesamtzahlung fällt meist niedriger aus als der tatsächliche Marktwert
  • Bei frühzeitigem Versterben hat man unter Umständen weniger als den Immobilienwert erhalten
  • Immobilie gehört nicht mehr zum Erbe
  • Risiko einer Insolvenz des Anbieters bzw. Käufers

Immobilien-Teilverkauf: Anteil verkaufen, weiter wohnen

So funktioniert ein Teilverkauf

Bei einem Immobilien-Teilverkauf verkaufen Sie einen Anteil an Ihrer Immobilie an ein spezialisiertes Unternehmen, behalten aber ein Nießbrauchrecht für die gesamte Immobilie. Als Ausgleich dafür zahlen Sie ein Nutzungsentgelt. Beim Verkauf der Immobilie werden Sie entsprechend der Größe Ihres Anteils beteiligt.

Alle Vorteile, Kritikpunkte und Risiken finden Sie hier

Icon Kreisdiagramm

Kostenfreies Angebot zum Immobilien-Teilverkauf

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Umkehrhypothek: Kredit ohne Rückzahlung

Eine besondere Form des Kredits

Die Umkehrhypothek – auch Rentenhypothek – ist ein Kreditmodell, bei dem die Immobilie als Sicherheit dient. Der Eigentümer erhält eine monatliche Zahlung von der Bank, bleibt aber weiterhin Alleineigentümer. Die Rückzahlung erfolgt erst nach dem Tod oder dem Auszug des Eigentümers, meist durch den Verkauf der Immobilie.

So funktioniert eine Umkehrhypothek

Das sind die Vorteile einer Umkehrhypothek

  • Immobilie bleibt weiterhin in Ihrem Besitz
  • Flexibel nutzbares Kapital, als Einmalbetrag oder monatliche Rente
  • Rückzahlung erst nach Ableben

Mögliche Nachteile der Umkehrhypothek

  • Während der Laufzeit sind dennoch die Kreditzinsen zu zahlen
  • Immobilie wird nach Ableben nicht vererbt
  • Vergleichsweise wenige Anbieter in Deutschland

Verkauf mit Wohnrecht oder Nießbrauchrecht

So funktioniert dieses Modell

Bei diesem Modell verkauft der Eigentümer seine Immobilie komplett, behält aber ein lebenslanges Wohnrecht oder Nießbrauchrecht. Dies wird im Grundbuch eingetragen, sodass der Verkäufer weiterhin im Haus wohnen darf. Beim Nießbrauch hat er zusätzlich das Recht, die Immobilie zu vermieten und daraus Einnahmen zu erzielen.

Welche Vorteile gibt es?

  • Lebenslanges Wohn- bzw. Nießbrauchrecht durch Grundbucheintrag
  • Sofortige Kapitalfreisetzung durch den Verkauf
  • Keine Verantwortung für Instandhaltungskosten (je nach Vertrag)

Gibt es auch Nachteile?

  • Verkaufserlös ist niedriger, da das Wohnrecht den Immobilienwert mindert
  • Keine spätere Nutzung der Immobilie als Sicherheit für Kredite möglich
  • Keine Erbübertragung möglich, da die Immobilie kein eigenes Eigentum mehr ist

Verkauf mit Rück­vermietung: Vom Eigentümer zum Mieter

So funktioniert die Rück­vermietung

Bei der Rück­vermietung verkauft man seine Immobilie komplett und schließt mit dem neuen Eigentümer einen Mietvertrag ab. Man bleibt somit als Mieter in seiner ehemaligen Immobilie wohnen und zahlt eine monatliche Miete.

Mehr zum Verkauf mit Mietvertrag

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Von diesen Vorteilen profitieren Sie

  • Sofortiger Verkaufserlös ohne Einschränkungen durch ein Wohnrecht
  • Eigentümer wird zum Mieter, kann aber ggf. auch wieder ausziehen
  • Geeignet für Personen, die nicht auf ein lebenslanges Wohnrecht bestehen

Diese Nachteile sollten Sie kennen

  • Miete muss dauerhaft gezahlt werden
  • Risiko von Mietsteigerungen
  • Keine Möglichkeit, die Immobilie weiterzuvererben
  • Verlust des Eigentums ohne Absicherung durch Wohnrecht

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