Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Ob Sie als Azubi einen Kredit bekommen und was Sie tun können, um Ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern.
Inhalt dieser SeiteSo funktioniert ein Kredit für Auszubildende
Als Azubi einen Kredit abschließen – geht das?
Prinzipiell kann jeder einen Kredit aufnehmen, solange die Voraussetzungen dafür erfüllt sind:
- Wohnsitz und Konto in Deutschland
- Volljährigkeit
- Ausreichende Bonität
Das gilt also auch für Auszubildende.
Gründe, als Auszubildender einen Kredit abzuschließen
Das spricht gegen einen Kredit
- Einschränkungen bei der Kredithöhe
- Hohe Zinsen wegen schlechter Bonität
- Bei Krediten handelt es sich um Verbindlichkeiten, die gerade bei niedrigen oder unsicheren Einkommen eine ernstzunehmende finanzielle Belastung werden können
- Unter Umständen gibt es bessere Alternativen wie staatliche Förderung oder ein zinsloses Darlehen durch ein Familienmitglied
Eingeschränkte Kredithöhe
In der Praxis ist es für Auszubildende aber oft schwieriger, einen Kredit zu erhalten, da ihr Einkommen in der Regel gering ist und oft nicht feststeht, wie es nach der Ausbildung weitergeht. Kredite für Auszubildende zeichnen sich daher oft durch niedrige Darlehenssummen und kürzere Laufzeiten aus. Auch müssen Auszubildende in der Regel ihre Probezeit bestanden haben, um einen Kredit zu bekommen.
So kann ein Kredit für Auszubildende aussehen
- Kreditsumme: 1.000 Euro
- Laufzeit: 24 Monate
- Effektiver Jahreszins: 5,49 Prozent
- Zinsaufwand: 58,19 Euro
- Monatsrate: 44,09 Euro
Diese Kreditarten kommen infrage
In der Regel handelt es sich bei Krediten für Auszubildende um Ratenkredite. Auch Sofortkredite – also Kredite, die besonders schnell bearbeitet werden – und Kurzzeitkredite sind möglich. Die Kredite, die für Auszubildende realistisch sind, finden Sie oft auch unter der Bezeichnung Kleinkredit.
Auszubildende können in bestimmten Fällen auch zweckgebundene Kredite abschließen, zum Beispiel einen Autokredit. Hier sind die Zinsen oft günstiger als bei einem nicht zweckgebundenen Kredit, weil der finanzierte Gegenstand als Sicherheit dient. Kredite können Sie bei Filialbanken, spezialisierten Online-Anbietern oder Privatpersonen aufnehmen. Bei einem sogenannten Kredit von privat sind die Annahmekriterien oft weniger streng, aber dafür sind die Zinsen höher. Eine Bonitätsprüfung findet in jedem Fall statt.
Vermeiden Sie Dispokredite
Auszubildende können auch den Dispo ihres Girokontos nutzen, also innerhalb eines bestimmten Rahmens mehr Geld ausgeben, als tatsächlich auf ihrem Konto ist. Allerdings fallen die Zinsen hier deutlich höher aus als bei einem Ratenkredit. Aus diesem Grund sollten Sie Ihren Dispo nur als Notlösung nutzen und eine unvermeidbare größere Ausgabe, für die Sie aktuell nicht das Geld haben, lieber mit einem Ratenkredit finanzieren.
Sind Kurzzeitkredite eine gute Alternative?
Kurzzeitkredite werden an Personen mit einem regelmäßigem, aber nicht notwendigerweise hohem Einkommen vergeben. Sie zeichnen sich durch niedrige Kreditsummen – in der Regel unter 1.000 Euro – und kurze Laufzeiten aus. Während man einen normalen Kredit im Verlauf mehrere Monate oder Jahre zurückzahlt, ist die Rückzahlung hier meist schon nach 30 Tagen fällig.
Kurzzeitkredite sind anders als die meisten anderen Kredite auch in der Probezeit möglich. Sie sollten aber von Menschen mit einem niedrigen Einkommen nur als Notlösung und für wirklich notwendige Ausgaben genutzt werden. Auch hier droht das Risiko, sich schnell zu überschulden.
Spezielle Kredite für Auszubildende
Bei vielen Krediten werden Sie als Auszubildender wie alle anderen Antragsteller behandelt und erhalten wegen ihres niedrigen und weniger sicheren Einkommens oft weniger gute Konditionen als andere Personengruppen. Manchmal vergeben Banken aber auch Kredite zu guten Konditionen an junge Kunden, um diese dadurch langfristig an sich zu binden.
Tipp: Vergleichen Sie Angebote
Am einfachsten finden Sie einen Kredit mit vorteilhaften Konditionen, wenn Sie nicht nur bei Ihrer Bank fragen, sondern mehrere Angebote vergleichen. Wir empfehlen Ihnen dafür Smava: Hier erhalten Sie einen individuellen Vergleich, ohne dass sich die Anfrage auf Ihren Schufa-Score auswirkt.
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Kredit aufnehmen als Auszubildender: So gehen Sie vor
Kredit für Auszubildende: Schritt für Schritt
Wie viel Kredit können Sie sich leisten?
Grundsätzlich gilt: Ein Kredit ist kein Problem, wenn nach Abzug sämtlicher Ausgaben noch ausreichend Geld vorhanden ist, um:
a) die monatlichen Kreditraten zu zahlen
b) zusätzliche unvorhergesehene Ausgaben zu bezahlen
Haushaltsrechnung
Welche Kreditraten Sie realistischerweise stemmen können, können Sie am besten mithilfe einer Haushaltsrechnung abschätzen, in der Sie fixe Ausgaben (Miete, Monatsticket, Handy und Internet und ähnliches) ebenso wie flexible Ausgaben (zum Beispiel für Einkäufe und Freizeit) und den schon erwähnten Puffer für unerwartete Ausgaben einkalkulieren. Falls die Kosten nicht genug Geld für die Raten übrig lassen, müssen Sie entweder eine längere Laufzeit mit entsprechend niedrigeren monatlichen Raten oder eine niedrigere Kreditsumme vereinbaren. Je kürzer die Laufzeit ist, desto geringer sind die Gesamtkosten des Kredits, aber dafür sind die einzelnen Raten höher.
Tipp: Notieren Sie Ihre Ausgaben
Um einen realistischen Überblick über Ihre finanziellen Verpflichtungen und Spielräume zu bekommen, sollten Sie für ein paar Monate Ihre Ausgaben notieren. Es gibt eine Vielzahl von Apps, die Sie dafür nutzen können. Dies hilft auch dabei, herauszufinden, ob Sie Ihre laufenden Kosten reduzieren können. Sinken diese, verbessert auch das Ihre Bonität. Tipp: Prüfen Sie auch, ob es Ermäßigungen und Vergünstigungen für Auszubildende gibt, die sie bisher nicht nutzen.
Staatliche Förderung und Kredite für Auszubildende
Wenn Sie Ihre Ausbildung nicht allein finanzieren können, prüfen Sie, ob Sie Anspruch auf Förderung im Rahmen eines der folgenden Programme haben:
- BAföG: Wer eine schulische Ausbildung absolviert, kann dafür Leistungen aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragen. Dafür ist das Amt für Ausbildungsförderung zuständig.
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Wenn man eine staatlich anerkannte duale Ausbildung absolviert und die Vergütung nicht für Unterkunft und Lebensunterhalt ausreicht, kann man Berufsausbildungsbeihilfe beantragen. Sie wird von Arbeitsagenturen oder Jobcentern ausgezahlt und kann online beantragt werden.
- Wohngeld: Auszubildende, die keinen Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe haben, können Wohngeld beantragen. Sie müssen es auch später nicht zurückzahlen. Für den Antrag ist der Nachweis nötig, dass man seine Miete selbst zahlen muss und Berufsausbildungsbeihilfe abgelehnt wurde.
- Kindergeld: Eltern erhalten Kindergeld für ihre Kinder, solange diese unter 25 sind und ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben. Wenn Sie eine Ausbildung machen, nicht mehr zu Hause wohnen und keine finanzielle Unterstützung von den Eltern erhalten, können Sie das Kindergeld von den Eltern einfordern oder es sich direkt überweisen lassen.
- Stipendien für Auslandsaufenthalte: Es gibt mehrere Förderprogramme, die Auszubildende bei Auslandsaufenthalten finanziell unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel das Hermann-Strenger-Stipendium oder das DFJW-Stipendium.
- Ausbildungskredit der KfW: Dabei handelt es sich um einen speziellen Kredit zur Finanzierung von Ausbildungen an BAföG-anerkannten Ausbildungsstätten. Er wird in Form monatlicher Zahlungen ausgezahlt. Es handelt sich nicht um einen der klassischen Förderkredite der KfW und die Zinsen sind vergleichsweise hoch.
- Leistungen nach §27 SGB: In bestimmten Situationen – zum Beispiel bei einer verspäteten BAföG-Zahlung – haben Auszubildende Anspruch auf spezielle Notfalldarlehen. Auch ein Anspruch auf Leistungen des ALG II kann unter bestimmten Umständen bestehen, wenn man kein Anrecht auf BAföG oder BAB hat.
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So verbessern Sie Ihre Chancen auf einen guten Kredit
Darauf achten Kreditgeber
Banken wollen in erster Linie sicher sein, dass sie das Geld für den Kredit auch tatsächlich zurückgezahlt bekommen. Daraus ergeben sich ihre Kriterien dafür, an wen sie zu welchen Bedingungen Kredite vergeben. Auszubildende haben gegenüber anderen Antragstellern einige Nachteile, können aber auch einiges tun, um ihre Kreditwürdigkeit zu optimieren:
Regelmäßiges Einkommen
Ein regelmäßiges Einkommen ist wichtig, um einen Kredit zu erhalten. Es muss nicht einmal ungewöhnlich hoch sein, solange es im Verhältnis zur Kreditsumme steht. Falls Sie neben Ihrem Lohn als Auszubildender noch andere Einkommensquellen haben, zählen diese auch mit. Kindergeld, BAföG und ähnliches werden jedoch nicht als Einkommen berücksichtigt.
Erfolgreiche Ausbildung
Für viele Banken ist die Voraussetzung für eine Vergabe des Kredits, dass Sie entweder schon seit sechs Monaten in Ihrer Ausbildung sind oder die Probezeit bestanden haben.
Kreditlaufzeit passt zur Ausbildung
Der Kredit muss in der Regel innerhalb der Ausbildungszeit abbezahlt werden, weil der Kreditgeber ja nicht weiß, wie sich das Einkommen nach der Ausbildung entwickelt. Die Ausnahme: Sie können dem Kreditgeber einen gültigen Übernahmevertrag vorlegen.
Guter Schufa-Score
Banken achten auch auf Ihr Zahlverhalten in der Vergangenheit. Wenn Sie Rechnungen regelmäßig begleichen, verhindert das negative Schufa-Einträge, die Ihre Chance auf einen Kredit verschlechtern. Auch wenn Sie Ihr Konto bei der Bank überziehen gilt das als unbezahlte Schuld und beeinflusst den Score negativ. Falls sich bereits Schulden angesammelt haben, denken Sie über eine Umschuldung nach. Das reduziert nicht nur Ihre finanzielle Belastung, sondern verbessert auch den Schufa-Score.
Bürge oder zweiter Kreditnehmer
Es ist leichter, einen Kredit zu erhalten, wenn man diesen zu zweit aufnimmt oder einen Bürgen hat. Ein zweiter Kreditnehmer verbessert die Chance auf einen Kredit, weil auch dessen Einkommen bei der Prüfung der Bonität berücksichtigt wird. Der Unterschied zwischen einem zweiten Kreditnehmer und einem Bürgen ist, dass ein Bürge immer nur dann einspringt, wenn der ursprüngliche Kreditnehmer den Kredit nicht bezahlen kann. Ein zweiter Kreditnehmer hingegen hat die gleichen Zahlungsverpflichtungen, aber auch den gleichen Anspruch auf die Kreditsumme wie der andere Kreditnehmer.
Kredite im Test
Regelmäßig werden die verschiedenen Anbieter von Krediten Tests unterzogen, bei denen unabhängige Analysehäuser unter anderem ihre Produkte und ihren Service überprüfen. Wir haben die neuesten Testergebnisse hier für Sie zusammengetragen und ausgewertet:
So sieht ein guter Kredit für Auszubildende aus
Das zeichnet einen guten Kredit für Auszubildende aus
Aktuelle Kredite aus 2024 für Sie persönlich angepasst und optimiert.
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Fazit
Auch Auszubildende können Kredite aufnehmen, haben es dabei allerdings schwerer als Personen mit festen Arbeitsstellen und größerem Einkommen. Aus diesem Grund erhalten sie meist nur kleine Darlehen. Einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen kann dabei helfen, einen guten Kredit zu erhalten. Nutzen Sie einen schufaneutralen Kreditvergleich, um die Bank mit den besten Konditionen für Ihre Situation zu finden.
Die häufigsten Fragen zu Krediten für Auszubildende
Wie bekomme ich als Azubi einen Kredit?
Um als Azubi einen Kredit zu bekommen, sollten Sie allgemein versuchen, eine gute Bonität zu haben, indem Sie nach Möglichkeit Kosten im Alltag reduzieren und Rechnungen pünktlich bezahlen. Außerdem müssen Sie meist abwarten, bis mindestens Ihre Probezeit vorbei ist. Ein schufaneutraler Kreditvergleich zeigt Ihnen, wo Sie die besten Konditionen finden. Wenn Sie noch entweder einen zweiten Kreditgeber oder Bürgen hinzuziehen, erhöht das Ihre Chancen auf einen Kredit zusätzlich.
Wie viel Kredit bekommt man als Azubi?
Da Auszubildende in der Regel nur ein geringes Einkommen haben, können Sie meist nur Kredite über kleinere Summen aufnehmen. Meist handelt es sich um Kleinkredite mit einer Kreditsumme von höchstens 5.000 Euro, manchmal ist die maximale Kreditsumme jedoch noch geringer.
Was ist ein Ausbildungskredit?
Ausbildungskredite sind spezielle Angebote für die Finanzierung der Ausbildung. Sie können unter Umständen einen entsprechenden Kredit bei der KfW beantragen, der günstiger ist als herkömmliche Kredite von Banken und auch mehr auf die Bedürfnisse von Auszubildenden und Studierenden abgestimmt ist. Informieren Sie sich auch über andere Möglichkeiten der staatlichen Förderung.
Kann man als Azubi einen Dispo bekommen?
Ob die Bank Ihnen einen Dispo einräumt und wie hoch dieser ist, hängt von zwei Faktoren ab. Da ist zunächst Ihr Alter: Wenn Sie noch minderjährig sind, können Sie den Dispo nicht nutzen. Der zweite Faktor ist Ihre Bonität, die stark davon beeinflusst wird, wie viel Geld Sie monatlich bekommen. Oft können Azubis einen Dispo aufnehmen, welcher dem einfachen oder verdoppelten monatlichen Einkommen entspricht.
Gibt es für Auszubildende einen Kredit ohne Schufa?
Kreditgeber schauen sich immer Ihren Schufa-Score an.
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