Lebens­versicherung – Kritik und Nachteile

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Abschluss einer Lebens­versicherung bedeutet eine langfristige Verpflichtung.
  • Einer der wichtigsten Kritikpunkte, der insbesondere die Kapitallebens­versicherung betrifft, sind der aktuell niedrige Garantiezins und die sinkende Überschussbeteiligung.
  • Eine Kündigung geht jedoch oft mit Verlusten einher. Ob sich ein Wechsel lohnt, hängt davon ab, wie lange der Vertrag schon besteht.

Das erwartet Sie hier

Was sind die wichtigsten Kritikpunkte und Nachteile an der Lebens­versicherung und kann man ihnen durch eine Kündigung oder einen Anbieterwechsel entgehen?

Inhalt dieser Seite
  1. Die wichtigsten Kritikpunkte
  2. Wechsel und Kündigung
  3. Fazit

Darum lohnen sich Lebens­versicherungen gegenwärtig weniger

Geringere Überschussbeteiligungen und niedriger Garantiezins

In den letzten Jahren sind die Überschüsse und damit auch die Rendite der Versicherten kontinuierlich gesunken. Zudem lässt der niedrige Garantiezins derzeit wenig Hoffnung auf höhere Ausschüttungen. Eine vorzeitige Vertragskündigung ist in vielen Fällen allerdings keine gute Lösung.

Verschiedene Arten der Lebens­versicherung – verschiedene Nachteile

Es gibt mehrere Varianten der Lebens­versicherung, die jeweils mit ihren eigenen Nachteilen einhergehen. So ist z.B. gerade bei der Kapitallebens­versicherung ein großes Problem, dass die oft hohen Beiträge nur eine geringe Rendite abwerfen. Die Risikolebens­versicherung ist im Vergleich dazu recht kostengünstig, aber die Auszahlung erfolgt hier eben nur im Todesfall.

Bei der fondsgebundenen Lebens­versicherung sind die Renditechancen besser, aber auch das Risiko ist höher als bei der Kapitallebens­versicherung. Hier gilt es auch, auf die potenziell sehr hohen Verwaltungskosten zu achten. Indexpolicen kombinieren Renditechancen mit der Garantie, dass einmal erworbene Gewinne erhalten bleiben, allerdings gibt es hier keinen Garantiezins.

Steuerliche Nachteile

Interessiert man sich für den Abschluss einer Lebens­versicherung sollte man außerdem beachten, dass das angesparte Kapital in den meisten Fällen versteuert werden muss. Nur Verträge, die

  • vor dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden
  • mindestens eine Laufzeit von zwölf Jahren vorweisen können
  • wovon mindestens 5 Jahre in den Vertrag eingezahlt wurde
  • und vor dem 60 Lebensjahr ausgezahlt wurden

können komplett von der Steuer befreit werden. Verträge, die nach dem 31.12.2011 abgeschlossen wurden, können nach der Vollendung des 62. Lebensjahres nur zur Hälfte versteuert werden. In Bezug auf die Versteuerung der Lebens­versicherung gibt es noch viele weitere Regelungen, die man vor dem Abschluss beachten sollte.

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Bindung an den Vertrag

Wer eine Lebens­versicherung abschließt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass man in diese Verträge über eine lange Zeit einzahlen muss. Mindestens zwölf Jahre muss der Vertrag laufen, damit das angesparte Kapital nicht vollständig versteuert werden muss. Während dieser Zeit ist der Versicherte an den Vertrag gebunden. Denn wenn er ihn vor dem Ende der Vertragslaufzeit kündigt, muss er mit hohen finanziellen Einbußen rechnen. Vor dem Abschluss sollte man bedenken, dass man durch den Lebens­versicherungs-Vertrag über einen langen Zeitraum an ständige Ausgaben gebunden ist. Es ist jedoch möglich, den Vertrag temporär beitragsfrei zu stellen.

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Finanzielle Verluste durch vorzeitige Kündigung

Lebens­versicherungen besitzen in der Regel eine lange Laufzeit, an die der Versicherte gebunden ist. Wenn der Vertrag vor dem Ablauf dieser Laufzeit gekündigt wird, so zieht dies empfindliche Einbußen in Bezug auf die Rendite nach sich. Wird die Versicherung in den ersten Jahren der Vertragslaufzeit gekündigt, so bekommt der Versicherte oft nicht einmal die bis dahin getätigten Einzahlungen heraus. Denn zu Beginn des Vertrags werden erstmal die Abschluss und Verwaltungskosten der Versicherung von den Einzahlungen abgezogen.


Nachteile durch Wechsel

Der Wechsel einer Lebens­versicherung lohnt sich oft nur, wenn bereits kurze Zeit nach dem Vertragsabschluss der Anbieter gewechselt wird. Denn dann sind noch nicht alle Abschlusskosten bezahlt worden. Nach einer Berechnung von Stiftung Warentest kann sich ein Wechsel zu einem besseren Angebot nach zwei Jahren durchaus noch lohnen, nach fünf Jahren ist das jedoch nicht mehr der Fall. Bei einem Wechsel sollte jedoch beachtet werden, dass ältere Verträge oft noch eine bessere Verzinsung aufweisen als Verträge der neueren Generation.

Fazit

Vor dem Abschluss einer Lebens­versicherung ist es sinnvoll, sorgfältig über die potenziellen Nachteile nachzudenken, da es sich um eine langfristige Investition handelt. Ein wichtiger Nachteil ist die stetig sinkende Rendite bei klassischen Kapitallebens­versicherungen. Informieren Sie sich entsprechend über andere Formen der Lebens­versicherung oder Altersvorsorge.

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