Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was Ärzte über die private Krankenversicherung wissen sollten, was sie kostet und wie sie eine passende finden.
Inhalt dieser SeiteWas muss ein Arzt über die private Krankenversicherung wissen?
Ärzte und die, die es mal werden wollen, können sich prinzipiell zwischen einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und einer privaten Krankenversicherung (PKV) entscheiden. Die PKV hat folgende Besonderheiten:
Bei dieser Berufsgruppe kann man eindeutig sagen, dass sich eine private Absicherung in den meisten Fällen lohnt. Auch falls Sie als Veterinärmediziner oder in der Therapie tätig sind, kann die PKV-Mitgliedschaft für Sie eine attraktive Option sein.
Alle Unterschiede zwischen der GKV und PKV
Warum ist eine PKV gerade für Ärzte sinnvoll?
Der Arbeitsstress von Ärzten ist oft kritisch. Das bedeutet, dass sie ein signifikant erhöhtes Risiko für Depressionen sowie Herz- und Kreislauferkrankungen haben. 2019 lag der Arbeitsstress von 28 Prozent der Kinderärzte und 62 Prozent der Internisten im kritischen Bereich. Ärzte sind auch anfälliger für psychische Erkrankungen als der Durchschnitt (Quelle: Ärzteblatt). Umso wichtiger ist es, für Sie als Arzt, sich gegen diese spezifischen Berufsrisiken abzusichern. Eine private Krankenversicherung kann hier sinnvoll sein.
Arzt ist nicht gleich Arzt
Je nachdem, ob Sie als angestellter Arzt arbeiten, sich mit einer eigenen Praxis selbständig gemacht haben, beihilfeberechtigter Amtsarzt sind oder sich noch im Medizinstudium befinden, gibt es gute Gründe für den Abschluss einer PKV.
Angestellte Ärzte
Auch Ärzte im Anstellungsverhältnis können unter Umständen Mitglied in der PKV werden. Dazu muss lediglich die Versicherungspflichtgrenze (auch Jahresarbeitsentgeltgrenze) überschritten werden. Im Jahr 2024 beträgt die Jahresarbeitsentgeltgrenze 69.300 Euro, das sind monatlich 5.775 Euro. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite zur privaten Krankenversicherung für Angestellte.
Niedergelassene Ärzte
Wie bei der privaten Krankenversicherung für Selbständige haben niedergelassene Ärzte einen direkten Zugang zur PKV. Mit Ihrer eigenen Praxis müssen Sie beispielsweise kein bestimmtes Einkommen erzielen. Freiberuflern wird in der Regel ein geringer Beitrag berechnet. Selbständige Mediziner werden aufgrund eines besonderen Wissens um die Bedeutung guter Gesundheitsversorgung zu besseren Konditionen in der privaten Krankenversicherung für Ärzte aufgenommen.
Beihilfeberechtigte Amtsärzte
Versicherer bieten Amtsärzten besondere Beihilfeergänzungstarife. Wie bei der privaten Krankenversicherung für Beamte gilt auch für Mediziner im Staatsdienst, dass die Beihilfe des Dienstherren Kosten für Medikamente und Behandlungen nicht vollständig erstattet. Als Arzt mit Verbeamtung können Sie den übrigen Teil durch eigens dafür gestaltete PKV-Beihilfetarife absichern.
Sie erhalten besonders viel Beihilfe, wenn Sie verheiratet sind und zwei oder mehr Kinder haben. Das verringert den fehlenden Anteil Ihrer Gesundheitskosten. Die private Krankenversicherung für Ärzte mit Beihilfeansprüchen wird zudem günstiger, je mehr Ihr Dienstherr erstattet.
Medizinstudenten und Jungmediziner
Noch bevor Sie Ihr Medizinstudium abgeschlossen haben, haben Sie die Wahl zwischen gesetzlicher oder privater Krankenversicherung. Studenten, die sich noch während der Zeit an der Universität für die PKV-Mitgliedschaft entscheiden, haben gute Chancen auf besonders günstige Angebote. Aus Sicht der Versicherer sind Sie als zukünftiger Mediziner schon jetzt als Student ein attraktives Mitglied. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie aktuell und in Zukunft besonders auf Ihre eigene Gesundheit achten, schätzen die Anbieter von privaten Krankenversicherungen für Ärzte besonders hoch.
Einige Krankenversicherungen bieten Medizinstudenten und jungen Medizinern ein besonderes Angebot: Schon während des Studiums kann sich der Mediziner einen Platz in der PKV sichern, ohne dass er später eine erneute Gesundheitsprüfung absolvieren muss. Das hat den Vorteil, dass der angehende Arzt in jüngeren Jahren und dadurch in der Regel bei besserer Gesundheit den Vertrag abschließen kann.
Die Vorteile der PKV für Ärzte und Mediziner
Was kostet Sie eine PKV?
Wie hoch der Versicherungsbeitrag für eine PKV ausfällt, unterscheidet sich von Arzt zu Arzt und auch von Anbieter zu Anbieter. Grob gefasst kann man sagen, dass eine PKV für Ärzte zwischen 250 Euro und 500 Euro im Monat kostet. Für Medizinstudenten fällt der Beitrag entsprechend niedriger aus – hier kann er schon bei 100 Euro beginnen.
Rechenbeispiel: Kosten für einen angestellten und für einen freiberuflichen Arzt
Monatliche Beiträge für einen Mediziner mit einem guten Leistungsspektrum:
Angestellter | Freiberufler | |
---|---|---|
Selbstbeteiligung | 600 € | 1.200 € |
Krankentagegeld | 140 € ab der 6. Woche | 300 € ab der 3. Woche |
Beitrag | 329,72 € | 329,71 € |
Arbeitgeberzuschuss | 164,68 € | 0 € |
Effektiver Beitrag | 164,68 € | 329,71 € |
Diese Faktoren beeinflussen Ihre PKV-Beiträge
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Was leistet eine gute PKV für Ärzte?
Was ist die beste Krankenversicherung für Ärzte?
Mehr zu den Leistungen, die in der PKV angeboten werden und welche wirklich sinnvoll sind, lesen Sie hier:
Leistungen der PKV im Überblick
Private Krankenversicherung für Ärzte im Test
Ausschnitt der aktuellen Testsieger (2024)
Die ganze Tabelle und die aktuellen Testsieger der privaten Krankenversicherung sowie die Empfehlungen unserer Experten finden Sie hier:
Alle privaten Krankenversicherungen im Test (2024)
So wählen Sie die richtige PKV aus
Darauf sollten Sie als Arzt besonders achten
- Ärztetarife suchen
Halten Sie Ausschau nach Anbietern der privaten Krankenversicherung, die spezielle Ärztetarife im Portfolio führen. Solche Tarife sind in der Regel günstiger und auf den Beruf des Arztes und die entsprechenden Besonderheiten ausgerichtet. - Nur relevante Leistungen wählen
Achten Sie bei einem Vergleich von PKV-Angeboten darauf, dass auch wirklich nur die Leistungen versichert sind, die für Sie relevant sind. Berücksichtigen Sie dabei auch Ihre berufsspezifischen Risiken. - Beruflichen Status berücksichtigen:
Was Ihnen bei der privaten Krankenversicherung am Ende berechnet wird, ist abhängig davon, ob Sie sich noch in der Ausbildung befinden, angestellt sind, verbeamtet wurden oder sich mit der eigenen Praxis selbständig gemacht haben. Wegen dieser vielen, von Fall zu Fall unterschiedlichen Faktoren empfiehlt es sich, sich professionelle Unterstützung zu holen. Falls Sie eine Freiberuflichkeit oder Selbständigkeit planen, sollten Sie dies bei der Auswahl von Tarifen berücksichtigen. Denn selbständige Ärzte gehen mit längerer Krankheit ein größeres wirtschaftliches Risiko ein.
So gehen Sie beim Vergleich vor
- Entscheiden Sie sich zwischen GKV und PKV
Die PKV funktioniert anders als die GKV. Informieren Sie sich daher am besten über die Unterschiede zwischen beiden Systemen. Ein Wechsel von der PKV in die GKV ist zudem nicht ohne Weiteres möglich. - Analysieren Sie Ihren Bedarf
Fragen Sie sich, was Ihnen bei einer gesundheitlichen Versorgung wichtig ist. Vielleicht sind Ihnen kostenintensive Zahnbehandlungen oder die Behandlung durch einen Chefarzt wichtig. Suchen Sie Tarife, die diese Leistungen abdecken. - Vergleichen Sie Angebote
Sie können ganz bequem online PKV-Anbieter und -Tarife vergleichen. Nutzen Sie dafür unser kostenfreies Vergleichsformular. Auch aktuelle Testergebnisse können Ihnen helfen, beispielsweise die Fairness oder den Service von Versicherern realistisch einzuschätzen. - Lassen Sie sich beraten
Die Wahl einer PKV ist eine langfristige Entscheidung: Es geht um nichts Geringeres, als Ihre zukünftige medizinische Versorgung. Treffen Sie diese Entscheidung nicht leichtfertig und lassen Sie sich zum Beispiel kostenlos und unverbindlich von unseren Fachberatern beraten. Der Wechsel zwischen Tarifen eines Anbieters ist meist problemlos möglich – ein Wechsel des Anbieters ist jedoch oft mit finanziellen Nachteilen verbunden.
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Welche Fehler Sie als Arzt auf keinen Fall bei Abschluss einer PKV begehen sollten
Wichtige Tipps unserer Experten für Sie
Experten-Tipp 1:
Persönliche Situation ist immer entscheidend
„Es kommt immer auf Ihre persönliche Situation an, ob eine gesetzliche oder eine private Krankenversicherung besser geeignet ist. Haben Sie zum Beispiel als Arzt Ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen, sind Sie eventuell mit der GKV besser beraten. Uns ist eines besonders wichtig: Wir möchten Sie nicht zum Kaufen animieren, wir möchten Sie beraten und betreuen, damit Sie eine eventuell lebenslange Entscheidung für sich treffen können. Ist Ihre Entscheidung für ein Gesundheitssystem gefallen, werten wir Ihre individuellen Absicherungswünsche aus. Erst am Schluss empfehlen wir Ihnen das passende Versicherungsprodukt.“
Experten-Tipp 2:
Mit Ärztetarifen sparen
„Versicherer wissen, dass es sich bei der Berufsgruppe der Ärzte um Menschen handelt, die in einem hohen Maß gesundheitsbewusst sind und dadurch weniger Krankheitskosten verursachen. Das belohnt der Versicherer mit speziellen, günstigeren Tarifen, die extra für Mediziner konzipiert sind. Mit den sogenannten Ärztetarifen zahlen Mediziner geringere Beiträge als bei normalen Tarifen. Manchmal sind die Beiträge auch gleich hoch, bieten aber bessere medizinische Leistungen. Davon können oft auch Ehepartner und Kinder profitieren.“
Experten-Tipp 3:
Von Selbstbeteiligung profitieren
„In der PKV wird zwischen angestellten und freiberuflichen Medizinern unterschieden: Bei einem angestellten Mediziner ergibt es häufig Sinn, eine niedrige Selbstbeteiligung zu wählen. Er zahlt dann zwar einen höheren Beitrag, allerdings beteiligt sich der Arbeitgeber mit dem Arbeitgeberzuschuss mit der Hälfte der Kosten. Ein freiberuflicher Mediziner wählt eventuell eine höhere Selbstbeteiligung, um seine monatlichen Kosten zu reduzieren. Im Gegensatz dazu zahlt er aber vielleicht mehr für den Baustein Krankentagegeld. Denn als Freiberufler hat er die Möglichkeit, mit dem Krankentagegeld seine Praxiseinnahmen zu versichern und die Leistung bei Arbeitsunfähigkeit früher beginnen zu lassen als der Angestellte.“
Experten-Tipp 4:
GKV kann teuer werden
„Ein häufiges Argument gegen die private Krankenversicherung ist, dass diese im Alter relativ teuer werden kann, während sich die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung einem sinkenden Einkommen anpassen. Bei gesetzlich versicherten Ärzten ist es jedoch gut möglich, dass sie im Alter hohe Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung zahlen. Der Grund: Wenn Sie als Arzt Ihre Rente ausschließlich vom Versorgungswerk beziehen, haben Sie keinen Anspruch auf eine gesetzliche Rente. Dann werden Sie im Alter, wenn Sie gesetzlich versichert sind, freiwillig versicherter Rentner. Das bedeutet, dass ihr Krankenversicherungsbeitrag auf dem gesamten Haushaltseinkommen basiert, also auch auf Miete, Verpachtung und Ähnlichem. Dies führt häufig dazu, dass sie den Höchstsatz der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen.“
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