Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was die private Krankenversicherung für Diabetiker leistet und ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung trotz dieser Vorerkrankung möglich ist.
Inhalt dieser SeiteDas leisten die private und die gesetzliche Krankenversicherung bei Diabetes
Welche Leistungen werden übernommen?
Wer Diabetes hat, braucht je nach Typ und eventuellen Folgeerkrankungen verschiedene Gesundheitsleistungen. Während es sich die verschiedenen Anbieter und Tarife der privaten Krankenversicherung darin unterscheiden, welche Leistungen sie übernehmen, sind die der gesetzlichen Krankenversicherungen nahezu identisch.
Das zahlt die Krankenkasse
Das zahlt die Krankenkasse nicht
Was von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wird, hängt stark davon ab, ob es sich um Diabetes Typ 1 oder 2 oder um Schwangerschaftsdiabetes handelt und ob sie mit Insulin behandelt wird. Alles, was über die Regelleistungen hinausgeht, wird nur in Ausnahmefällen übernommen. Für spezielle Sicherheits-Pen-Nadeln müssten die Versicherungsnehmer z.B. eine Nadelphobie nachweisen, welche die Nutzung normaler Nadeln unzumutbar macht.
Diabetes in der privaten Krankenversicherung
Wer Kunde einer privaten Krankenversicherung ist und Diabetes entwickelt, muss trotz der erhöhten Gesundheitsrisiken keinen höheren Beitrag zahlen. Einige private Krankenversicherungen werben auch mit ihren Leistungen für Diabetiker, gerade im digitalen Bereich. Dabei handelt es sich z.B. um Beratungs- und Bewegungsprogramme, die sie in Kooperation mit Partnern anbieten. Allerdings können sich nun Tarifwechsel schwierig gestalten, da beim Wechsel in einen leistungsstärkeren Tarif in der Regel eine erneute Gesundheitsprüfung gefordert wird. Hat sich der Gesundheitszustand verschlechtert, kann der Wechsel abgelehnt oder können Risikozuschläge fällig werden.
Leistungen für Heilmittel
Die Leistungen privater Krankenversicherungen für Versicherungsnehmer mit Diabetes unterschieden sich von Versicherung zu Versicherung – lesen Sie den Hilfsmittelkatalog Ihres Versicherers bzw. eines Versicherers, bei dem Sie sich gerne privat versichern würden, genau durch.
Achten Sie vor allem darauf, ob es sich um ein sogenanntes abgeschlossenes Heilmittelverzeichnis handelt – ist dies der Fall, kann es sein, dass sie ein neues oder weiterentwickeltes Heilmittel nicht erstattet bekommen. Z.B. wurden private Krankenversicherer 2019 für die mangelnde Kostenerstattung für kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM) bei Personen mit älteren Verträgen kritisiert, während gesetzliche Krankenversicherer diese bei entsprechender Indikation seit 2016 bezahlen (Quelle).
Im Zweifelsfall sollten Sie sich die Erstattung eines Heilmittels von Ihrem Versicherer bestätigen lassen, bevor Sie es kaufen, damit Sie nicht unter Umständen auf den Kosten sitzen bleiben. Mehr dazu, wann private oder gesetzliche Krankenversicherungen etwas als medizinisch notwendig betrachten und was das für die Kostenerstattung bedeutet, können Sie in unserem Ratgeber zu dem Thema nachlesen:
Wann sind Leistungen und Hilfsmittel medizinisch notwendig?
Trotz Diabetes in die private Krankenversicherung – geht das?
Warum in die private Krankenversicherung?
Die private Krankenversicherung ist gerade für Gutverdiener sehr attraktiv, da inbesondere Menschen mit geringen Gesundheitsrisiken hier weniger zahlen als in der gesetzlichen Versicherung. Leistungen hier sind umfassender und mehr auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt und oft sind auch die Wartezeiten bei Ärzten kürzer.
Mehr zu den Vor- und Nachteilen der privaten Krankenversicherung
Können sich Menschen mit Diabetes privat versichern?
Die gesetzliche Krankenversicherung muss nahezu alle Personen aufnehmen und die Beiträge dort hängen vom Einkommen und nicht von Alter und Gesundheitsrisiken der Versicherten ab. Anbieter der privaten Krankenversicherung hingegen können Anträge ablehnen oder aber nur mit Einschränkungen wie Leistungsausschlüssen oder höheren Beiträgen annehmen. Gerade, wer eine Vorerkrankung wie Diabetes mitbringt, hat es hier deutlich schwerer, sich vorteilhaft zu versichern. Auf jeden Fall muss die Erkrankung in den Gesundheitsfragen angegeben werden. Es kann allerdings durchaus sein, dass eine Person mit gut kontrollierbarem Diabetes sich trotzdem privat versichern kann. Lassen Sie sich am besten zu dem Thema beraten.
Leistungseinschränkungen
Neben zusätzlichen Kosten müssen Diabetiker häufig auch mit einem eingeschränkten Leistungsumfang rechnen. Typisch sind z.B. die folgenden Verschlechterungen der Konditionen:
Experten-Tipp:
„Wer unter Diabetes leidet, muss dies bei der Vertragsaufnahme unbedingt angeben. Ansonsten kann es im Schadensfall sein, dass die Versicherung die Leistungen kürzt oder sogar komplett verweigert.“
Erweiterte Gesundheitsprüfung
Ob trotz einer Diabetes eine Versicherung möglich ist, hängt von dem Ergebnis der erweiterten Gesundheitsprüfung ab. Abgefragt werden hierbei unter anderem:
- Diabetes-Typ (Typ 1 oder Typ 2)
- Zeitpunkt der Diagnose
- Aktuelle Einstellung
- Art der Behandlung
- Körpergewicht (im Verhältnis zur Körpergröße)
- Alter bei Auftreten der Erkrankung
- Rauchverhalten
- Laborwerte
Trotz Vorerkrankungen in den Basistarif
Wer nicht krankenversichert ist und sich nicht gesetzlich versichern kann, muss von sämtlichen Anbietern der privaten Krankenversicherung in den Basistarif aufgenommen werden – unabhängig von Vorerkrankungen. Der Basistarif garantiert eine Versorgung etwa auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung und die Beiträge sind gedeckelt, allerdings bringt er auch einige Nachteile mit sich. Mehr dazu können Sie hier nachlesen:
Kostenfreier Tarifvergleich zur privaten Krankenversicherung
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Leben mit Diabetes – allgemeine Informationen
Verschiedene Diabetes-Typen
Es gibt verschiedene Typen von Diabetes. Die Erkrankung ist vor allem deshalb gefährlich, weil Ihre Symptome (Abgeschlagenheit, Anfälligkeit, Krämpfe, etc.) die Lebensqualität einschränken und weil sie gefährliche Folgeerkrankungen wie z.B. die Schädigung von Nerven, Nieren und Augen nach sich ziehen kann und das Risiko für Herzinfarkte erhöht. Diabetes verhindert auch den Zugang zu bestimmten Berufen, z.B. dürfen Piloten keinen Diabetes haben, der mit Insulin behandelt werden muss, und auch für Autofahrer mit Diabetes gelten besondere Regeln.
Diabetes Typ 1
Diese seltenere Form von Diabetes tritt relativ früh im Leben auf. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die einen ständigen Mangel an Insulin verursacht. Sie wird behandelt, indem man das Hormon von außen, mit einer Spritze (einem Pen) oder einer Insulinpumpe, zuführt, je nach Höhe des aktuellen Insulinspiegels. Schulungen vermitteln Betroffenen das nötige Wissen, um damit umzugehen.
Diabetes Typ 2
Diese Form von Diabetes tritt später im Leben auf und macht mehr als 90 Prozent der Fälle aus. Hier ist der Blutzuckerspiegel permanent erhöht, weil es entweder eine Insulinresistenz gibt oder zu wenig Insulin produziert wird. Ursache sind genetische Faktoren ebenso wie Übergewicht und zu wenig Bewegung. Hier sind eine Ernährungsumstellung und Bewegung ein wichtiger Teil der Behandlung, aber es können auch Medikamente zum Einsatz kommen.
Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes (auch: Gestationsdiabetes) beschreibt ständig erhöhten Blutzucker, der zum ersten Mal während einer Schwangerschaft auftritt, da Schwangerschaftshormone die Fähigkeit von Zellen reduzieren, Insulin aufzunehmen. Häufig sinkt der Blutzuckerspiegel anschließend wieder, doch es ist auch möglich, dass sich Diabetes Typ 2 entwickelt.
Weitere Versicherungen für Menschen mit Diabetes
Die Krankenversicherung (privat oder gesetzlich) und die Haftpflichtversicherung gehören zu den grundlegenden Versicherungen, die jeder Mensch abschließen sollte. Für Diabetiker sind zwei weitere Versicherungen von besonderer Bedeutung. Zum einen die Rechtsschutzversicherung inklusive Verkehrs- und Arbeitsrechtsschutz und zum anderen die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Andere Versicherungen
Menschen mit Diabetes können Kapitallebensversicherungen oder Risikolebensversicherungen abschließen, zahlen allerdings höhere Prämien. Eine Dread-Disease-Versicherung ist ebenfalls möglich, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Risikoprüfung
Bevor ein Vertrag mit der gewünschten Versicherung zustande kommen kann, erfolgt grundsätzlich eine Risikoprüfung. Zunächst werden die versicherungstechnischen Rahmendaten betrachtet, gefolgt von der Prüfung des objektiven und subjektiven Risikos.
- Das objektive Risiko wird anhand von statistischen Daten zur Lebenserwartung, dem Eintritt der Berufsunfähigkeit und der Unfallgefährdung ermittelt, wobei es sich um objektivierbare Tatsachen handelt.
- Die subjektiven Risiken stehen hingegen im Zusammenhang mit der individuellen Person und werden zum Beispiel von Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen beeinflusst.
Auch hier gilt: Diabetes nicht verschweigen
Wer unter der Zuckerkrankheit leidet, muss dies beim Versicherungsabschluss unbedingt wahrheitsgemäß angeben. Keinesfalls darf die Vorerkrankung verschwiegen werden. Für Betroffene besteht sonst das Risiko, dass der Versicherungsschutz unwirksam ist. Im Leistungsfall prüfen Versicherungen sehr genau, ob alle Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet wurden. Ist dies nicht der Fall, kann die Versicherung die Leistung kürzen oder ganz verweigern. Im Ernstfall kann sogar arglistige Täuschung unterstellt werden.
Diabetes-Typ ist entscheidend
Gerade bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Diabetes-Typ ein entscheidender Faktor, wenn es um die Annahme bzw. Ablehnung eines Antrags geht. Aus Kostengründen müssen Diabetiker oftmals mit einer Ablehnung rechnen. Die Mühe der Antragsstellung lohnt sich aber dennoch.
Betroffene vom Typ 2 haben bei vielen privaten Anbietern bessere Chancen, eine Versicherung abzuschließen. Wichtig sind zum Beispiel auch Blutwerte, bereits bestehende Folgeschäden und die medikamentöse Behandlung. Wer Begleiterkrankungen wie z.B. Adipositas hat, wird in der Regel abgelehnt. Menschen mit Diabetes müssen allerdings so oder so mit Prämienzuschlägen und begrenzten Laufzeiten rechnen.
Versicherer tauschen sich aus
Versicherungsunternehmen tauschen sich untereinander aus. Ein Antrag, der von einer Gesellschaft abgelehnt wurde, führt oft dazu, dass weitere Versicherer den Abschluss ebenfalls verweigern. Für diesen Datenaustausch nutzen sie das sogenannte Hinweis- und Informationssystem (HIS). Dabei handelt es sich um eine Datenbank, in der sensible Vertragsdaten der Versicherungsnehmer gespeichert werden. So sind auch Angaben über gekündigte und abgelehnte Verträge dort zu finden.
Es ist jedoch möglich, Anfragen so zu stellen, dass sie keine negativen Konsequenzen für zukünftige Abschlüsse haben. Dank ihrer langjährigen Erfahrung wissen unsere Experten der privaten Krankenversicherung, wie die unterschiedlichen Anbieter bestehende Vorerkrankungen bewerten. Gerne stellen wir auch eine anonyme Risikovoranfrage für Sie, damit Sie keinen negativen Eintrag im HIS riskieren.
Kostenfreier Tarifvergleich zur privaten Krankenversicherung
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Fazit
Wer von Diabetes betroffen hat, kann sich darauf verlassen, dass die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für die wichtigsten Hilfsmittel und Behandlungen trägt, hat jedoch deutlich schlechtere Chancen, sich privat zu versichern, als jemand ohne eine solche Vorerkrankung. Trotzdem ist es nicht unmöglich.
Auch bei anderen Versicherungen haben Diabetiker gegenüber anderen Menschen Nachteile. Unsere unabhängigen Versicherungsmakler beraten Sie gerne dazu, wie Sie diese so weit wie möglich zu reduzieren, und helfen Ihnen dabei, den individuell besten Tarif zu finden. In jedem Fall empfiehlt es sich, die Vertragsbedingungen genau zu lesen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Kostenfreier Tarifvergleich zur privaten Krankenversicherung
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Haben Sie alles gefunden?
Hier finden Sie weitere interessante Inhalte zum Thema:
Schnelle Frage, Kritik oder Feedback?
Wir helfen Ihnen gerne. Professionelle Beratung von echten Menschen. Rufen Sie uns zum Ortstarif an oder schreiben Sie uns per E–Mail.