Vor- und Nachteile der privaten Kranken­versicherung

Foto von Talke Flörcken
Zuletzt aktualisiert am

Das Wichtigste in Kürze

  • Die private Kranken­versicherung (PKV) hat zahlreiche Vorteile wie zusätzliche Leistungen und kürzere Wartezeiten.
  • Nachteilig können beim Abschluss einer PKV zum Beispiel bestimmte Vor­erkrankungen sein, da sie in der Regel höhere Beiträge bedeuten.
  • Die Entscheidung für eine Versicherung in der PKV sollte mit Bedacht getroffen werden – sie lässt sich meist nur schwer rückgängig machen.

Das erwartet Sie hier

Welche Vorteile und Nachteile die private Kranken­versicherung hat und was die wichtigsten Unterschiede zur gesetzlichen Kranken­versicherung sind.

Inhalt dieser Seite
  1. Vorteile und Nachteile auf einem Blick
  2. PKV und GKV im Vergleich
  3. Für wen lohnt sich PKV und für wen GKV?

Vorteile und Nachteile der privaten Kranken­versicherung auf einen Blick

Mitunter kann es schwierig werden, aus der privaten in die gesetzliche Kranken­versicherung zurückzukehren. Daher sollten Sie gut abwägen, ob Sie in die private Kranken­versicherung (PKV) eintreten oder von der gesetzlichen Kranken­versicherung (GKV) in die PKV wechseln.

Vorteile der privaten Kranken­versicherung

  • Sie können die Leistungen der PKV stets anpassen, um etwa Beitragserhöhungen finanziell abzufedern.
  • Finanzielle Beteiligung an erwirtschafteten Überschüssen des Versicherers (Überschussbeteiligung)
  • Rückerstattung von Beiträgen, wenn Leistungen nicht in Anspruch genommen wurden
  • Tarife teilweise günstiger als in der GKV (vor allem Einsteigertarife)
  • Sie können in jungen Jahren etwas mehr zahlen, um hohe Beiträge im Alter abzufedern. Diese sogenannten Altersrückstellungen können Sie teilweise individuell festlegen.
  • Beitragshöhe kann gesenkt werden, indem ein Teil der Rechnungen selbst getragen wird (Selbstbehalt)
  • Höhe des Einkommens ist für Beitragssätze unerheblich
  • Spezielle extra abgestimmte Tarife für bestimmte Berufsgruppen (zum Beispiel Beamte, Ärzte, Studenten)
  • Individuell frei wählbare Leistungen wie freie Arztwahl, Zahnbehandlungen oder Krankentagegeld
  • Weltweiter Versicherungsschutz zubuchbar
  • Vertraglich zugesicherte Leistungen bleiben erhalten
  • Bevorzugte Behandlung gegenüber gesetzlich Versicherten, zum Beispiel kürzere Wartezeiten

Nachteile der privaten Kranken­versicherung

  • Jedes Familienmitglied muss einen eigenen Beitrag zahlen (PKV für Familien) – in der GKV sind Kinder kostenlos familienversichert.
  • Höhere Beiträge im Fall einer Vorerkrankung
  • Rechnungen müssen zunächst selbst übernommen werden
  • Bei einem Anbieter-Wechsel können Altersrückstellungen in der Regel nicht in voller Höhe mitgenommen werden. Eine dann fällige, erneute Gesundheitsprüfung fällt zudem meistens zu Ihren Ungunsten aus.
  • Keine Beitragsfreiheit bei Krankheiten über sechs Wochen
  • Gesundheitsprüfung vor Aufnahme in die private Kranken­versicherung
  • Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich

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Private und gesetzliche Kranken­versicherung: Was sind die Unterschiede?

Aufnahme und Leistungen

Gesetzliche Kranken­versicherungPrivate Kranken­versicherung
Wer ist ­versicherungsberechtigt?Personen, deren monatliches Einkommen unter der
Versicherungspflicht­grenze von 6.150 Euro (2025) liegt, müssen sich gesetzlich versichern. Besserverdienende können der GKV freiwillig beitreten.
Arbeitnehmer mit einem monatlichen Einkommen ab 6.150 Euro (2025) können in die PKV. Freiberufler, Beamte und Studenten können sich einkommensunabhängig privat versichern.
AufnahmeGesetzliche Kranken­versicherungen dürfen keinen Antragsteller ablehnen. Jeder wird also aufgenommen.Die PKV hat ein Wahlrecht und kann Bewerber auch ablehnen. Für den Basistarif gilt dies allerdings nicht.
LeistungDie Leistungen entsprechen der Regelversorgung und sind gesetzlich vorgeschrieben. Zusatzleistungen dürfen angeboten werden.Leistungen können individuell gewählt werden. Insgesamt gibt es einen größeren Leistungsumfang.

Kosten und Finanzielles

Gesetzliche Kranken­versicherungPrivate Kranken­versicherung
KostenDer Beitrag zur GKV ist einkommensabhängig.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich den Beitrag. Beamte und Freiberufler zahlen ihn komplett. Studenten und freiwillig Versicherte mit geringem Verdienst zahlen einen Mindestbeitrag.
Der Beitrag zur PKV ist einkommensunabhängig und orientiert sich an Alter, Beruf und Gesundheitszustand.
AbrechnungDie GKV übernimmt die Kosten der Leistungen direkt. Bei der Abrechnung muss der Versicherte also nicht in Vorkasse gehen. Die Abrechnung übernimmt zunächst der Versicherte. Die Kosten werden später zurückerstattet.
BeitragsrückerstattungEine Beitragsrückerstattung ist nur möglich bei Abschluss eines Wahltarifs mit Beitragsrückerstattung. Maximal ein Monatsbeitrag pro Jahr mit gesetzlicher Obergrenze von 600 Euro können erstattet werden.In der Regel können zwei bis drei Monatsbeiträge pro Jahr bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen zurückerhalten werden.
BudgetierungLeistungen der Ärzte werden vom Gesetzgeber budgetiert. Das kann zu einer langen Wartezeit auf gewisse Leistungen führen.Es besteht keine Budgetierung und eine Leistungsgarantie für die Versicherten.

Wechsel und weitere Konditionen

Gesetzliche Kranken­versicherungPrivate Kranken­versicherung
FamilieEhepartner und Kinder bis 25 können in vielen Fällen kostenfrei mitversichert werden (Familien­versicherung).Ehepartner und Kinder müssen selbständig versichert werden.
Beamte können unter bestimmten Voraussetzungen auch für Ehe- bzw. Lebenspartner und Familienangehörige Beihilfe erhalten.
GeltungsbereichDie GKV gilt bis zu sechs Monate in der EU und in Ländern mit einem Sozial­versicherungsabkommen.Die PKV gilt in ganz Europa und mindestens ein Monat weltweit (PKV im Ausland).
Mit Blick aufs AlterIn den vergangenen zehn Jahren stiegen die Beiträge durchschnittlich um rund vier Prozent pro Jahr (Quelle: Wissenschaftliches Institut der PKV). GKV-Leistungen sind nicht garantiert.Die PKV hat stabile Beiträge, da sie einen Teil des monatlichen Beitrags zurücklegt, um höhere Krankheits­kosten im Alter auszugleichen (Altersrückstellungen). Leistungskürzungen sind ausgeschlossen.
Wechsel und KündigungUm die GKV wechseln zu können, müssen Versicherte eine 18-monatige Versicherungszeit vorweisen können. Ein Wechsel ist dann zum Ende des übernächsten Monats möglich.Versicherte können bis spätestens drei Monate vor Ablauf des Versicherungsjahres kündigen.

Für wen lohnt sich die PKV, für wen die GKV?

Icon Person am Schreibtisch

Angestellte

Entscheidend ist die Höhe des Einkommens:

  • PKV
    Ist das monatliche Einkommen dauerhaft über 6.150 € (Jahresarbeitsentgeltgrenze 2025), empfiehlt sich die PKV.
  • GKV
    Ist das monatliche Einkommen unter 6.150 €, ist eine Versicherung in der PKV nicht möglich und es erfolgt eine Versicherung in der GKV.

Mehr Infos: PKV für Angestellte


Icon Angestellte Mann und Frau

Beamte

Entscheidend ist der Anspruch auf Beihilfe:

  • PKV
    Nur in der PKV profitieren Beamte von günstigen Beihilfe­ergänzungs­tarifen, unabhängig vom Bundesland.
  • GKV
    Beihilfeberechtigte Personen, die in der GKV pflichtversichert sind, werden vorrangig auf die Leistungen der GKV verwiesen. Beihilfen werden nur in bestimmten Ausnahmefällen gewährt (Quelle: Bundes­verwaltungsamt).

Mehr Infos: PKV für Beamte


Icon Person mit Laptop

Selbständige

Selbständige haben freie Wahl zwischen gesetzlicher und privater Kranken­versicherung. Entscheidend ist auch hier die Höhe des Einkommens:

  • PKV
    Bei einem hohen Einkommen ist die PKV meist günstiger.
  • GKV
    Bei einem niedrigen Einkommen ist die freiwillige gesetzliche Versicherung in der GKV meist günstiger.

Mehr Infos: PKV für Selbständige


Icon Student

Studenten

Studenten haben zu Beginn des Studiums freie Wahl zwischen PKV und GKV. Ob sich eher die GKV oder die PKV lohnt, ist unter anderem von der Kranken­versicherung der Eltern abhängig:

  • PKV
    Sind die Eltern in der PKV, verbeamtet oder ist der Student über 25 Jahre alt, ist die PKV meist günstiger. Es gibt jedoch Ausnahmen – also hier am besten genau nachrechnen.
  • GKV
    Sind beide Eltern in der GKV versichert und ist der Student jünger als 25 Jahre, lohnt sich die GKV viel mehr, da dort eine beitragsfreie Familien­versicherung möglich ist.

Mehr Infos: PKV für Studenten


Icon Partner Paar

Ehepartner

Entscheidend ist die Kranken­versicherung des Ehepartners:

  • PKV
    Ist der Ehepartner privat versichert und Sie selbst haben ein geringes oder kein Einkommen, ist die PKV meist günstiger. Rechnen Sie in diesem Fall aber genau nach – es kann hier Ausnahmen geben.
  • GKV
    Ist der Ehepartner gesetzlich versichert und sie selbst haben ein geringes oder kein Einkommen, lohnt sich die GKV eher, da dort eine beitragsfreie Familien­versicherung möglich ist.

Mehr Infos: PKV für Ehepartner

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