Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wer die Träger der Pflegeversicherung sind, was sie im Pflegefall leisten und welche Pflegekasse für Sie zuständig ist.
Inhalt dieser SeiteWer sind die Träger der Pflegeversicherung in Deutschland?
Die Träger der Pflegeversicherung sind die Pflegekassen. Diese sind an die Krankenkassen angeschlossen. Dementsprechend unterscheidet man zwischen gesetzlichen bzw. sozialen und privaten Pflegekassen. Ganz allgemein gilt: Man ist dort pflegeversichert, wo man auch krankenversichert ist.
Träger der gesetzlichen Pflegeversicherung
Träger der gesetzlichen Pflegeversicherung sind die sozialen Pflegekassen. An jede Krankenkasse ist eine Pflegekasse angeschlossen. Auch wenn die Aufgaben von den Krankenkassen wahrgenommen werden, handelt es sich bei den Trägern um selbständige Körperschaften des öffentlichen Rechts, die sich selbst verwalten. Da es derzeit 105 gesetzliche Krankenkassen gibt, gibt es auch 105 gesetzliche Pflegekassen, die sich wie folgt aufteilen:
Welche Kosten fallen für die gesetzliche Pflegeversicherung an?
Die Beiträge zur gesetzlichen Pflegepflichtversicherung bemessen sich am Einkommen des Versicherten. Der Beitragssatz für Eltern liegt 2024 bei 3,4 Prozent und wird von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen. Für Kinderlose über 23 Jahre beträgt der Beitragssatz 4 Prozent. Achtung: In Sachsen gelten andere Regelungen.
Träger der privaten Pflegeversicherung
Träger der privaten Pflegeversicherung sind die privaten Pflegekassen, die unter dem Verband der Privaten Krankenversicherung arbeiten. Die Leistungen der privaten und der sozialen Pflegekassen sind gesetzlich festgeschrieben und unterscheiden sich dementsprechend nicht voneinander. Analog zu privaten Krankenversicherern gibt es derzeit 52 Träger der privaten Pflegeversicherung, die sich wie folgt aufteilen:
Welche Kosten fallen für die private Pflegeversicherung an?
Der Beitrag zur privaten Pflegeversicherung richtet sich nicht nach dem Einkommen, sondern nach Alter und Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss – deshalb lohnt sich ein frühzeitiger Abschluss einer privaten Pflegeversicherung. Der Versicherungsbeitrag ist jedoch nach oben hin begrenzt: Private Pflegeversicherungs-Träger dürfen maximal den Höchstbeitrag zur sozialen Pflegeversicherung verlangen. Dieser liegt 2024 bei 175,96 Euro pro Monat. Auch in der privaten Pflegeversicherung teilen sich Arbeitnehmer und -geber den Beitrag.
Was kostet eine private Pflegeversicherung?
Welcher Träger ist für welche Versicherten zuständig?
Überblick: Welcher Träger ist für mich zuständig?
Prinzipiell sind Sie dort pflegeversichert, wo Sie auch krankenversichert sind:
- Sie sind in der gesetzlichen Krankenversicherung? Dann ist die entsprechende soziale Pflegekasse für Sie zuständig.
- Sie sind Mitglied der privaten Krankenversicherung? Dann haben Sie eine private Pflegeversicherung abgeschlossen. Die entsprechende private Pflegekasse ist für Sie zuständig.
- Sie sind freiwillig gesetzlich krankenversichert? Dann sind Sie entweder über die gesetzliche Pflegeversicherung abgesichert oder konnten sich per Antrag über eine private Pflegeversicherung versichern. Je nachdem, wofür Sie sich entschieden haben, wenden Sie sich im Pflegefall an die gesetzliche oder private Pflegekasse.
Besonderheiten für Versichertengruppen im Detail
Gesetzlich Versicherte
Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung sind automatisch in der sozialen Pflegeversicherung versichert. Sie müssen keinen Aufnahmeantrag stellen. Dies gilt für:
- Studierende
- Rentner
- Arbeiter
- Angestellte
Aus der Versicherungspflicht scheidet nur aus, wer seinen Wohnsitz ins Ausland verlegt. Allerdings besteht die Möglichkeit auf Antrag weiter in der Pflegeversicherung zu bleiben.
Gesetzlich Familienversicherte
Wer familienversichert ist, ist automatisch auch pflegeversichert und muss keine Beiträge zahlen. Dies gilt für unterhaltsberechtigte Kinder und Ehepartner, deren regelmäßiges Monatseinkommen unter 435 bzw. 450 Euro liegt.
Freiwillig gesetzlich Versicherte
Personen, die keine Pflichtmitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, können sich privat oder freiwillig gesetzlich krankenversichern. Wählen sie die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung sind sie automatisch auch Mitglied in der entsprechenden sozialen Pflegeversicherung. Allerdings können sie sich von der Pflegeversicherung befreien lassen. Voraussetzung ist, dass sie die Befreiung innerhalb der ersten 3 Monate ab Versicherungsbeginn beantragen. Außerdem muss der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung nachgewiesen werden. Dies gilt für:
- Angestellte mit einem Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze
- Selbständige
- Beamte
Privat Versicherte
Wer Mitglied einer privaten Krankenversicherung ist, muss auch eine private Pflegeversicherung abschließen. Dabei ist der Versicherungsnehmer ebenso wie bei der sozialen Pflegeversicherung an den Anbieter gebunden. Das heißt, Kranken- und Pflegeversicherung sind vom gleichen Versicherungsunternehmen.
Was zahlen die Träger der Pflegeversicherung?
Wann lohnt sich eine Pflegezusatzversicherung?
Die Pflegepflichtversicherung kann nur einen Teil der finanziellen Belastungen abfangen, die mit einer Pflegebedürftigkeit verbunden sind. Mit Inkrafttreten der Pflegestärkungsgesetze 2015 und 2017 sowie der damit verbundenen Umstellung von den Pflegestufen auf nun mehr 5 Pflegegrade wurden die Leistungen zwar deutlich ausgebaut und verbessert, doch trotz allem bleibt eine erhebliche Versorgungslücke bestehen. Vor allem, wenn die Pflege in einem Pflegeheim erfolgen soll bzw. muss.
Haben die betroffenen Familien dann keine großen Ersparnisse wird eine Pflegebedürftigkeit schnell zu einer erheblichen finanziellen Belastung. Hier können private Pflegezusatzversicherungen Abhilfe schaffen. Je nach Art der Pflegezusatzversicherung erhalten die Versicherten unterschiedliche Leistungen.
Private Pflegeversicherung ist nicht gleich Pflegezusatzversicherung
Die private Pflegeversicherung bzw. private Pflegepflichtversicherung ist nicht zu verwechseln mit der Pflegezusatzversicherung. Bei der Pflegezusatzversicherung handelt es sich um eine freiwillige private Vorsorge mit dem Ziel, Versorgungslücken zu schließen. Denn die Pflegepflichtversicherung, egal ob es sich bei dem Träger um eine private oder eine gesetzliche Pflegekasse handelt, deckt nur einen Teil der Kosten ab, die bei einer Pflegebedürftigkeit anfallen.
Arten der Pflegezusatzversicherung
Die häufigsten Fragen zu den Trägern der Pflegeversicherung
Wie finanziert sich die gesetzliche Pflegeversicherung?
Die gesetzliche Pflegeversicherung finanziert sich durch die Beiträge, die die Mitglieder monatlich zahlen. Der Staat leistet hier keine Zuschüsse an die Träger.
Welche Sozialversicherung ist der übergeordnete Träger der gesetzlichen Pflegeversicherung?
Träger der gesetzlichen Pflegeversicherung sind die gesetzlichen bzw. sozialen Pflegekassen. Diese arbeiten unter dem GKV-Spitzenverband.
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