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Wer zahlt bei Bettwanzenbefall für Schädlingsbekämpfung und entstandene Schäden?
Inhalt dieser SeiteVersicherungen gegen Bettwanzen in Privatwohnungen
Einige Haus- und Wohnungsschutzbriefe, die in Ergänzung zur Hausratversicherung abgeschlossen werden können, beinhalten eine Absicherung gegen Schädlingsbefall. Sie übernehmen zum Beispiel bis zu einer bestimmten Höhe die Kosten für Kammerjäger, die sachgemäße Umsiedlung von Bienennestern oder Ähnliches. Bei vielen Versicherungen wird im Falle eines Schädlingsbefalls eine bestimmte Summe pro Einsatz gezahlt, üblicherweise bis zu 500 Euro, und es gibt eine jährliche Obergrenze. Für den Versicherungsschutz gilt die Bedingung, dass der Schädlingsbefall nicht bereits vor Abschluss der Versicherung sichtbar war.
Wespen, Motten, Ameisen – Schäden durch Insektenbefall: Was tun?
Nicht alles gilt als Schädling
Allerdings umfasst die Definition von Schädlingen in den Versicherungsbedingungen oft keine Bettwanzen, sondern nur die folgenden Tiere:
- Kakerlaken
- Ratten
- Mäuse
- Motten
- Ameisen
- Silberfische
Beim Versicherer nachfragen
Eine Nachfrage bei der Allianz hat jedoch ergeben, dass deren Haus- und Wohnungsschutzbrief – ein Baustein zu ihrer Hausrat- und Wohngebäudeversicherung – Unterstützung bei Bettwanzenbefall abdeckt, obwohl diese nicht in den Bedingungen genannt werden. Versicherten wird der Preis der Schädlingsbekämpfung bis zu einer Höhe von 500 Euro erstattet. Unter Umständen lohnt es sich also, direkt bei einer Versicherung nachzufragen.
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Zahlt die Gebäudeversicherung?
Falls die Bekämpfung der Bettwanzen in die Verantwortung des Vermieters fällt, könnte sie von der Wohngebäudeversicherung abgedeckt sein – allerdings schließen auch hier viele Tarife entweder die Erstattung von Schäden durch Tiere und Ungeziefer entweder kategorisch aus oder haben Listen von Schädlingen, auf deren Schäden ihre Leistungen beschränkt sind. Eventuell muss ein Versicherungsbaustein, der vor (einigen Arten von) Ungeziefer schützt, zum Preis einer höheren Prämie hinzugefügt werden.
Versicherung gegen unbenannte Gefahren
Die „unbenannten Gefahren“, gegen welche manche Versicherungstarife die Versicherungsnehmer absichern, schließen alle durch unvorhergesehene, äußere Umstände verursachten Schäden ein, die nicht explizit ausgeschlossen wurden. Lesen Sie die Liste aufmerksam durch, um herauszufinden, ob Ihre Versicherung Sie bei Bettwanzenbefall unterstützt. Im Zweifelsfall können Sie auch hier direkt bei Ihrem Versicherer nachfragen.
Pflichten von Mietern und Vermietern
Vermieter sind verpflichtet, Mietern die Wohnung ohne einen unzumutbaren Schädlingsbefall zu überlassen. Falls Mietern hartnäckiger Ungezieferbefall verschwiegen wird, von dem der Vermieter bei Vertragsabschluss weiß, hat letzterer gegen seine Pflichten verstoßen.
Mieter dagegen sind verpflichtet, die Wohnung achtsam zu behandeln und nach Möglichkeit einen Schädlingsbefall zu verhindern. Tritt dieser dennoch ein, müssen sie den Vermieter informieren, der dann Maßnahmen ergreift. Sie können keinen Aufwandsersatz für selbst ergriffene Maßnahmen verlangen.
Wer bezahlt die Schädlingsbekämpfung?
Da Bettwanzen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen, kann ihre Präsenz eine Wohnung sogar vorübergehend unbenutzbar machen. Es ist daher wichtig, den Vermieter schnellstmöglich zu informieren – auch, weil den Mietern aus einer verzögerten Meldung entstehende Kosten in Rechnung gestellt werden können. Bezahlt wird der Kammerjäger, falls keine Versicherung vorliegt und keine Verantwortung des Vermieters für den Befall nachgewiesen werden kann, vom Mieter.
Versicherungen gegen Bettwanzen in Hotels
Durch Bettwanzenbefall entstehen Hotels die folgenden Kosten:
- Kosten der Bekämpfung
- Entgangener Umsatz durch vorübergehend unbewohnbare Zimmer
- Reparatur und Ersatz durch Bettwanzen oder Bettwanzenbekämpfung beschädigter Einrichtung
- Schadenersatzforderungen durch Hotelgäste
- Imageschäden
Diese hohen Kosten und gravierenden Einschränkungen des Betriebs – manchmal müssen ganze Flure renoviert werden und stehen tage- oder wochenlang nicht zur Verfügung – sind natürlich eine große Belastung für Betriebe, die dementsprechend nach Versicherungen für diese Situationen suchen.
Versicherungen gegen Bettwanzenbefall
Hoteliers haben wie Besitzer von Wohngebäuden oft das Problem, dass ihre Gebäudeversicherung keinen Schutz vor Bettwanzenbefall miteinschließt. Die Kosten können jedoch zum Teil durch eine Betriebsunterbrechungs– oder Ertragsausfallversicherung gedeckt werden. Diese trägt die fortlaufenden Kosten, zum Beispiel Mieten, Zinsen und Personalkosten, und ersetzt Gewinne, die ohne die Betriebsunterbrechung erzielt worden wären. Die Kosten einer solchen Versicherung werden individuell berechnet. Faktoren hierfür sind die Haftzeit, die Größe des Betriebs und die Gefahren, gegen welche dieser sich absichern lassen möchte. Nutzen Sie für eine Angebotserstellung unseren kostenfreien Tarifrechner.
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Geschäftsinhaltsversicherung
Eine Geschäftsinhaltsversicherung, die Schäden durch Ungeziefer und spezifisch Bettwanzen nicht ausschließt, kann eine wertvolle Ergänzung für eine Ertragsausfallversicherung sein und zum Beispiel zerstörtes Mobiliar ersetzen.
Versicherungen gegen Bettwanzen in der Schweiz
In der Schweiz werden Hygieneversicherungen für Hotel- und Gastronomiebetriebe angeboten. Diese zahlen für Schäden durch Krankheitserreger und Ungeziefer. Hier sind Bettwanzen explizit eingeschlossen.
Außerdem bietet die Allianz Suisse einen Wohnungsschutzbrief an, der die Rückerstattung von Kosten für Schädlingsbekämpfung beinhaltet, auch wenn diese gedeckelt sind. Hier sind auch Bettwanzen mit inbegriffen.
Warum ist Bettwanzenbefall so ein großes Problem?
Bettwanzen können zum Beispiel über Reisegepäck oder gebrauchte Möbel in eine Wohnung gelangen. Dort angekommen, vermehren und verbreiten sie sich schnell. Hinzu kommt noch, dass sie sehr widerstandsfähig sind: Bettwanzen kommen lange ohne Nahrung aus und haben eine hohe Toleranz für hohe und niedrige Temperaturen. Da es sich um Blutsauger handelt, lassen sie die Zimmerbewohner mit Stichen zurück, die zunächst kaum auffallen, aber Tage später stark zu jucken beginnen und gerötete Quaddeln verursachen. Neben dem lästigen Juckreiz drohen eine entzündete Haut und sogar allergische Reaktionen. Sie können auch Krankheiten übertragen. Hinzu kommen Dreck und Schäden am Mobiliar.
Bekämpfung aufwendig und teuer
Ist eine Wohnung oder ein Zimmer erstmal von Bettwanzen befallen, müssen diese aufwendig und idealerweise professionell von diesen befreit werden. Das beinhaltet auch das Auseinandernehmen und Reinigen von Betten und Schränken, den Einsatz von Chemikalien und das Abdichten von Fugen. Falls dies mehrere Stunden in Anspruch nimmt, können hohe Kosten zusammenkommen – beträgt der Stundenlohn eines Kammerjägers doch 100 Euro bis 200 Euro. Sie selbstständig zu bekämpfen, funktioniert in der Regel nicht besonders gut, und die dafür notwendigen giftigen Chemikalien können bei Kindern und Haustieren heftige Reaktionen hervorrufen.
Achtung: Unseriöse Kammerjäger
Bettwanzenbefall ist eine sehr unangenehme Erfahrung, der Betroffene so schnell wie möglich entkommen wollen. Dennoch sollten Sie beim Beauftragen einer Schädlingsbekämpfungsfirma die Augen offen halten und nicht das erstbeste Angebot nehmen. Denn viele Anbieter, die schlechte Arbeit zu überhöhten Preisen leisten, nutzen die Panik Betroffener aus. Informieren Sie sich lieber sorgfältig und beauftragen Sie eine seriöse Firma.
Sind Bettwanzen meldepflichtig?
Anders als in amerikanischen Großstädten und Teilen Österreichs und der Schweiz müssen Bettwanzen in Deutschland nicht den Behörden gemeldet werden.
Tipps gegen Bettwanzen
Wahrscheinlich war Ihnen schon vor der Lektüre des Artikels klar, dass Sie keine Bettwanzen in Ihrem Leben haben wollen. Wir haben ein paar entsprechende Tipps für Sie zusammengetragen. Denn auch wenn Bettwanzenbefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat, gibt es ein paar Verhaltensweisen, mit denen Sie ihn unwahrscheinlicher machen, frühzeitig erkennen und eindämmen können.
- Reisen Sie mit Hartschalenkoffern und verwenden Sie gegebenenfalls spezielle Schutzsäcke mit Reißverschluss.
- Überprüfen Sie Ihre Hotelzimmer, bevor Sie Ihre Sachen auspacken oder sich ins Bett legen, und geben Sie bei Bettwanzenbefall sofort an der Rezeption Bescheid.
- Waschtemperaturen ab 43 Grad oder mehrtägiges Einfrieren töten Bettwanzen (anders als einige Chemikalien, gegen welche diese bereits Resistenzen entwickelt haben).
- Achten Sie auf kleine dunkle Krümel (Bettwanzenkot), kleine Blutspuren auf der Bettdecke und Häutungshüllen.
- Entfernen Sie betroffene Gegenstände aus der Wohnung.
- Vorsicht beim Kauf gebrauchter Möbel und Textilien – waschen Sie Kleidung am besten gleich nach dem Erhalt.
Fazit
Bettwanzen sind unangenehme Mitbewohner – auch, weil es aufwendig und teuer ist, sie loszuwerden. Schauen Sie in Ihre Versicherungsunterlagen, ob Ihr Haus- und Wohnungsschutzbrief oder Ihre Gebäudeversicherung einen Teil der Kosten für die Schädlingsbekämpfung übernimmt und beauftragen Sie ein seriöses Schädlingsbekämpfungsunternehmen. Achten Sie beim Abschließen einer Versicherung genau darauf, ob Schädlingsbefall darin eingeschlossen ist und wie dieser definiert wird. Leider ist es nicht einfach, eine Versicherung zu finden, die auch vor Bettwanzen schützt.
Hotels haben mehr Möglichkeiten
Hotelbetriebe hingegen können sich mit einer Betriebsunterbrechungs- oder Ertragsausfallversicherung zumindest vor einem Teil der Kosten schützen, die durch Bettwanzenbefall und die notwendigen Beseitigungsmaßnahmen entstehen. Auch hier lohnt sich ein Blick in die Versicherungsunterlagen oder gegebenenfalls eine Nachfrage direkt beim Versicherer.
Die häufigsten Fragen zur Bettwanzenversicherung
Wer zahlt bei Bettwanzen?
In Privatwohnungen muss entweder der Mieter oder der Vermieter die Kosten für die Schädlingsbekämpfung tragen. Der Vermieter ist für die Kosten verantwortlich, wenn der Mieter den Befall nicht verursacht und den Vermieter schnellstmöglich darüber in Kenntnis gesetzt hat. Ist jedoch der Mieter für den Schädlingsbefall verantwortlich oder hat diesen begünstig, muss er die Kosten tragen.
In Hotels lässt sich in der Regel der Verursacher der Bettwanzen nicht eindeutig feststellen. Hier muss der Hotelier die Kosten für die Schädlingsbekämpfung tragen.
Kann man sich gegen Bettwanzen versichern?
Mit einigen Haus- und Wohnungsschutzbriefen als Teil einer Hausratversicherung können sich Versicherungsnehmer auch gegen einen Schädlingsbefall absichern. Allerdings kann es in den Versicherungsbedingungen Listen mit Schädlingen geben, die genau definiert, bei welchen Tieren der Versicherungsschutz greift. Sind hier Bettwanzen nicht explizit aufgelistet, sind sie in der Regel nicht im Versicherungsumfang enthalten.
Wie viel kostet eine Bettwanzenbekämpfung?
Die Kosten für eine Bekämpfung von Bettwanzen sind unter anderem abhängig von der Anzahl der Behandlungen und der angewandten Methoden. Gerechnet werden kann hier mit Preisen zwischen 200 Euro und 1.000 Euro.
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