Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Welche Krankheiten am Arbeitsplatz am häufigsten auftreten, warum der derzeitige Krankenstand so hoch ist und wie Sie sich vor Arbeitsunfähigkeit schützen.
Inhalt dieser SeiteDie häufigsten Krankheiten am Arbeitsplatz
Die Ursachen, vorzeitig aus dem Beruf auszuscheiden, können vielfältig sein. Neben plötzlicher Berufsunfähigkeit durch einen Unfall oder eine Infektion kann der Prozess auch schleichend vonstattengehen und sich in Form von chronischen Krankheiten äußern. Tendenziell haben Menschen mit risikoreichen und körperlich anspruchsvollen Jobs ein erhöhtes Risiko, berufsunfähig zu werden. Letztlich kann aber jeder Mensch im Laufe seines Arbeitslebens von einer ernsten Erkrankung am Arbeitsplatz und damit von Berufsunfähigkeit betroffen sein. Häufiger als Berufsunfähigkeit ist jedoch eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit.
Die Top 10 Krankheiten im Job
Laut einer Auswertung der DAK hatten die folgenden Krankheitsarten und Diagnosen 2023 die höchsten Anteile am Krankenstand (Quelle):
Erkrankungen des Atemsystems
20,6 Prozent aller Fehltage wurden 2023 durch Erkrankungen des Atemsystems ausgelöst. Atemwegserkrankungen hatten das größte Volumen von Krankheitstagen und Erkrankungsfällen. Im Schnitt waren die Versicherten wegen Atemwegserkrankungen für 6,1 Tage krankgeschrieben.
Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems
Die zweitgrößte Ursache für Arbeitsunfähigkeitstage waren 2023 Erkrankungen am Muskel-Skelett-System, mit 18,5 Prozent am gesamten Krankenstand. Im Schnitt blieben Arbeitnehmer aufgrund dieser Erkrankung etwa 15,2 Tage zu Hause, also etwas kürzer als noch im Vorjahr, während die Anzahl von Fällen leicht gestiegen ist. Innerhalb dieser Gruppe von Erkrankungen sind Rückenerkrankungen besonders häufig.
Psychische Krankheiten
Mit einem Anteil von 16,1 Prozent gehören psychische Erkrankungen zu den drei häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Mehr als 323 Fehltage je 100 Versicherte wurden durch diese Krankheitsart im Jahr 2023 verursacht – damit liegt die Anzahl an Fehltagen auf dem höchsten Niveau seit zehn Jahren. Eine Krankschreibung dauerte etwa 32,7 Tage – im Vergleich zu anderen Krankheiten überdurchschnittlich lang. Die häufigsten Krankheiten dieser Kategorie sind:
Verletzungen nehmen zu
Verletzungen und Vergiftungen sind für 10,2 Prozent aller Fehltage verantwortlich. Die Krankschreibungsdauer von durchschnittlich 19,3 Tagen bewegt sich deutlich über dem Durchschnitt. Auf Fallzahlen bezogen sind Verletzungen der vierthäufigste Krankschreibungsgrund.
Sammelkategorie „Äußere Ursachen und Faktoren“
Die Erkrankungsgruppe „Äußere Ursachen und Faktoren“ umfasst mehrere Diagnosegruppen. Dazu gehören auch die Diagnosen für die Covid-19-Erkrankung. Mit 5,4 Prozent haben diese Krankheitsarten im Vergleich zum Vorjahr (10,2 Prozent) an Bedeutung verloren.
Weitere häufige Erkrankungen
Weitere häufige Gründe für Krankschreibungen sind:
- Unspezifische Symptome
- Infektionen
- Erkrankungen des Verdauungssystems
- Erkrankungen des Nervensystems, der Augen und der Ohren
- Neubildungen
Der aktuelle Krankenstand in Deutschland
Zahl der Krankmeldungen am Arbeitsplatz steigt
Der Krankenstand in Deutschland ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und liegt weiterhin bei 5,5 Prozent. Im Jahr 2022 stieg der Krankenstand im Zuge der Einführung der elektronischen Krankschreibung signifikant an, was eine bessere Erfassung ermöglichte. 2023 waren laut der DAK über 64,5 Prozent der Mitglieder mindestens einmal krankgeschrieben, was einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Krankschreibungshäufigkeit stieg 2023 auf 200,1 Fälle pro 100 Versicherte, im Vergleich zu 177,3 im Vorjahr.
Anders als angenommen, war der Krankenstand im Pandemiejahr 2021 rückläufig und sogar so niedrig wie seit acht Jahren nicht mehr. Dass sich Beschäftigte damals seltener krankmeldeten, war jedoch kein Resultat guter Gesundheit. Viele Arbeitnehmer gingen schlicht krank zur Arbeit, weil sie Angst hatten, ihren Job zu verlieren. Gleichzeitig war die Dauer der Krankschreibungen jedoch höher, weil Mitarbeiter vermehrt mit langwierigen psychosomatischen Beschwerden kämpften.
Frauen haben mehr Krankheitstage
Wie auch in den Vorjahren ist der Krankenstand bei Frauen mit 5,9 Prozent höher als bei Männern mit 5,2 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen arbeiten Frauen in Berufen mit mehr Kundenkontakt, wodurch sie einem höherem Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Auch gehen Frauen häufiger zum Arzt als Männer und nehmen eher Früherkennungsangebote in Anspruch, was sich wiederum in einer höheren Entdeckungsrate für Krankheiten widerspiegelt. Die höheren Fehlzeiten der Frauen sind auch darauf zurückzuführen, dass sie viel öfter als Männer zu Hause bleiben, wenn ihre Kinder krank sind.
Häufigste Krankheiten: Unterschiede beim Geschlecht
Frauen und Männer tendieren zu jeweils anderen Krankheiten. Während Frauen am häufigsten unter chronischen Erkrankungen leiden, sind Männer vermehrt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems betroffen. Relativ ausgeglichen ist dagegen der Anteil an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn mittlerweile leiden fast genauso viele Frauen an Herz-Kreislauf-Problemen wie Männer. Wiederum haben Männer immer häufiger mit psychischen Leiden zu kämpfen. Insgesamt stieg die Anzahl der Fehltage durch psychische Erkrankungen geschlechterübergreifend in den letzten Jahren an. Als ein Auslöser dafür gilt die Corona-Pandemie, die für viele Menschen eine enorme psychische Belastung darstellte.
Richtig gegen Berufsunfähigkeit absichern
Damit eine Krankheit Sie nicht aus dem Leben reißt, empfehlen wir den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese leistet dann, wenn Sie durch eine Erkrankung Ihren Beruf nicht mehr ausüben können und kein Einkommen mehr erzielen. Je höher Sie die Berufsunfähigkeitsrente vereinbaren, desto höher wird auch der Beitrag der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Höhe des Tarifs ist zudem abhängig von:
Ein früher Abschluss lohnt sich
Um die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst gering zu halten, empfehlen wir einen frühen Einstieg. Denn je niedriger das Einstiegsalter, desto einfacher meistern Sie in der Regel auch die Gesundheitsprüfung. Im Grunde können bereits Kinder ab dem 10. Lebensjahr eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Wirklich Sinn macht ein Versicherungsabschluss jedoch meist erst mit Eintritt in ein Studium, zumal Studenten im Falle einer Arbeitsunfähigkeit keinerlei Ansprüche auf staatliche Unterstützung haben.
Idealerweise schließen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 Jahre ab, um sicherzugehen, dass Sie bis zum Renteneintrittsalter abgesichert sind. Auch sollten Sie sorgfältig über die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente nachdenken. Hier gilt die Devise: Je mehr Sie ansetzen können, desto besser – die meisten Versicherer empfehlen jedoch bis zu 80 Prozent des Nettogehaltes zu versichern. Unsere unabhängigen Experten beraten Sie gerne zur Berufsunfähigkeitsversicherung – unsere Beratung ist für Sie kostenfrei und unverbindlich!
Fazit
Obwohl die Gründe für eine Arbeitsunfähigkeit vielfältig sein können, waren im Jahr 2021 hauptsächlich Corona-Erkrankungen und damit einhergehende psychische Leiden für die hohe Anzahl an Fehltagen verantwortlich. Am zweitstärksten litten Berufstätige in Deutschland an Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, gefolgt von Herzerkrankungen und Gefäßkrankheiten. Im Schnitt sind Frauen öfter krank als Männer, wobei Frauen im Laufe ihres Arbeitslebens oftmals mit anderen Krankheiten zu kämpfen haben als ihre männlichen Kollegen. Um im Falle einer Arbeitsunfähigkeit – egal ob vorübergehend oder dauerhaft – abgesichert zu sein, empfehlen wir den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Gerne unterstützen Sie unsere unabhängigen Berater beim Suchen und Finden des passenden Tarifs.
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