Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was Identitätsdiebstahl bedeutet, wie Sie sich davor schützen und wie Sie sich im schlimmsten Fall richtig verhalten.
Inhalt dieser SeiteWas ist Identitätsdiebstahl?
Das Phänomen Identitätsdiebstahl beschreibt in erster Linie den Missbrauch personenbezogener Daten einer Person durch Dritte für gesetzwidrige Taten. Noch besser als Identitätsdiebstahl passt der Begriff Identitätsmissbrauch, denn der ahnungslose Geschädigte kann seine Daten weiterhin nutzen und merkt oftmals nicht, dass seine persönlichen Daten missbraucht werden.
Kriminelle interessieren sich für finanzielle Informationen wie Kontonummern, aber auch für persönliche Daten wie zum Beispiel Geburtsdatum, Adresse und Personalausweisnummer. Ausgespähte Daten werden entweder selbst ausgenutzt oder weiterverkauft. Identitätsdiebstahl findet heutzutage immer öfter im Internet statt. Kriminelle kommen zum Beispiel durch Datenlecks bei Firmen oder durch Phishing an Daten, die Identitätsdiebstahl ermöglichen. Aber Identitätsdiebstahl ist auch offline möglich, zum Beispiel, wenn Kriminelle den Personalausweis aus einem gestohlenen Portemonnaie nutzen.
Laut einer Umfrage ist mehr als jede zehnte Person in Deutschland schon einmal Opfer von Identitätsdiebstahl gewesen (Quelle: stern.de).
So kann Identitätsdiebstahl aussehen
Ein Betrüger gewann auf einer Dating-App das Vertrauen seines Opfers und nutzte ihre persönlichen Daten, um einen Kredit aufzunehmen. Das Opfer hat nun 30.000 Euro Schulden (Quelle: SWR).
Formen von Identitätsdiebstahl
Mögliche Formen von Identitätsdiebstahl sind:
- Bestellung von Waren
- Abschluss von Streaming-Abonnements
- Abbuchungen von Geld über die Handyrechnung
- Missbrauch des Namens in Blogs und Foren
- Erstellung falscher Profile in sozialen Netzwerken
- Vortäuschung falscher Tatsachen
- Falsche Verdächtigung und Unterstellung von Straftaten
- Versenden von Spam und Phishing-Mails von fremden E‑Mail-Adressen
- Betrug Dritter
Infolge von Identitätsdiebstahl drohen der Verlust von Geld, eine Schädigung des Rufs oder der Kreditwürdigkeit oder sogar Anklagen für Straftaten, die mit der gestohlenen Identität begangen wurden.
Was tun bei Identitätsdiebstahl?
Identitätsdiebstahl: Das ist jetzt zu tun
Wenn Sie den Verdacht haben, Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden zu sein, müssen Sie schnell reagieren. Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick, welche Daten und Konten betroffen sein können. Anschließend ist Folgendes zu tun:
Wer Opfer von Identitätsdiebstahl wurde, kann sich bei der Schufa melden und die Information bei der Schufa speichern lassen. Die Schufa meldet diese Information dann ihren Vertragspartnern. Um diesen Service nutzen zu können, sollten Betroffene nach dem Lesen des Infoblatts das ausgefüllte Download-Formular zusammen mit einer Ausweiskopie und der Kopie der Strafanzeige an die Schufa senden.
Welche Versicherung hilft bei Identitätsdiebstahl?
Wenn Sie einen Rechtsanwalt engagieren, unterstützt Sie dieser im Umgang mit Inkassounternehmen, Kreditauskunfteien und Kreditgebern und kann das weitere Vorgehen planen und organisieren. Hierfür können Sie Ihre Rechtsschutzversicherung nutzen. Einige Versicherer bieten sogar einen separaten Online-Rechtsschutz an.
Das leistet der (Online)-Rechtsschutz
Je nachdem, wie ihr konkreter Tarif aussieht, übernimmt die Versicherung die Kosten für:
So helfen andere Versicherung
- Neuere Tarife der Hausratversicherung beinhalten häufig Schutz beim Onlinebanking oder Online-Einkäufe mit Ihren gestohlenen Daten und erstatten Ihnen das dadurch verlorene Geld.
- Die Cyber-Versicherung leistet bei Vermögensschäden im Zusammenhang mit verschiedenen Cyber-Risiken und beinhaltet auch Assistance-Leistungen für die Schadensbegrenzung.
Bevor Sie eine private Cyber-Versicherung abschließen, sollten Sie überprüfen, ob die Risiken nicht bereits durch andere Versicherungen abgedeckt sind.
Straf- und zivilrechtliche Verfolgung von Identitätsdiebstahl
Strafrechtliches Verfahren
Hat man infolge eines Identitätsdiebstahls einen Schaden erlitten, sollte der Fall zur Strafanzeige gebracht werden. Dabei ist es unerheblich, ob der Schaden vermögensrelevanter Natur ist oder man zum Beispiel Opfer einer Cybermobbing-Attacke wurde. Innerhalb des strafrechtlichen Verfahrens gestaltet sich vor allem die Verfolgung des strafbaren Identitätsdiebstahls als schwierig. Die Phishing-Websites mögen sich zwar lokalisieren lassen, jedoch hat dies wenig Nutzen, wenn die genutzten Server weltweit verstreut sind oder über eine Briefkastenfirma verwaltet werden.
Zivilrechtliches Verfahren
Neben der Möglichkeit einer Strafanzeige können Geschädigte auch zivilrechtliche Schritte einleiten. Hier sind mehrere Optionen möglich, die von der Abmahnung, über Unterlassungserklärungen bis hin zu Schadensersatzforderungen reichen. Die zivilrechtliche Durchsetzung von Ansprüchen sollte nicht ohne Einschaltung eines Rechtsanwalts erfolgen.
Betrug mit Bankdaten: Gibt es Geld zurück?
Die Aussichten auf eine mögliche Rückforderung des Geldes von der Bank stehen gut, wenn der Geschädigte seinen ordnungsgemäßen Umgang nachweisen kann. Hierfür muss jedoch die im Verkehr und im Vertrag mit der Bank geforderte Sorgfaltspflicht beachtet werden. Seit 2009 gibt es eine Beschränkung der maximalen Selbstbeteiligung bei Onlinebanking-Betrugsfällen auf 150 Euro.
So können Sie sich schützen
Bewusster Umgang mit persönlichen Daten
Halten Sie sich über aktuelle Tricks und Betrugsmethoden auf dem Laufenden, um nicht versehentlich Informationen zu teilen, die andere für den Missbrauch Ihrer Identität nutzen können. Werden persönliche Daten abgefragt, sollten Sie hinterfragen, ob dies wirklich notwendig ist und der üblichen Vorgehensweise des vermeintlichen Gegenübers entspricht. Beispielsweise würde eine Bank niemals per E‑Mail um die Bestätigung der Bankdaten bitten.
Prävention online und offline
Mit den richtigen Sicherheitsmaßnahmen können Sie das Risiko von Identitätsdiebstahl reduzieren oder zumindest dafür sorgen, dass Sie möglichst schnell darauf aufmerksam werden:
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