Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wie Elektro- und Hybrid-Autos versichert werden, was das kostet und worauf Sie besonders achten müssen.
Inhalt dieser SeiteWie versichert man ein Elektroauto?
Kfz-Haftpflichtversicherung auch für E-Autos Pflicht
Damit ein Elektro- oder Hybridfahrzeug zugelassen wird, brauchen Sie mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese übernimmt die Kosten, wenn Sie Dritten einen Schaden zufügen, also eine Person, fremde Fahrzeuge oder Sachen durch Ihr Auto beschädigen.
Kfz-Kaskoversicherung: Besonders sinnvoll für neue Fahrzeuge
Haben Sie einen Neuwagen oder ein E-Auto, welches unter fünf Jahre alt ist, empfiehlt sich zusätzlich zur verpflichtenden Kfz-Haftpflichtversicherung eine freiwillige Kaskoversicherung. Denn einerseits sind Elektrofahrzeuge in der Anschaffung teurer als Verbrenner und anderseits sind damit auch Schäden an Akku, Ladekabel und Ladestation abgedeckt.
So funktioniert die Kaskoversicherung
Mit einer Kaskoversicherung sind auch die Kosten für Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug abgedeckt. Sie haben die Wahl zwischen Teilkasko und Vollkasko:
- Die Teilkaskoversicherung zahlt bei Schäden durch unter anderem Diebstahl oder Wildunfälle.
- Die Vollkaskoversicherung leistet auch bei Schäden durch selbst verschuldeten Unfällen
Wichtige Leistungen: Darauf müssen Sie bei der Absicherung Ihres Elektroautos besonders achten
Im Prinzip versichern Sie Ihr E-Auto genauso wie einen herkömmlichen Verbrenner. Es gibt jedoch bestimmte Leistungen, auf die Sie besonders achten sollten und die notwendig für die ideale Absicherung Ihres Elektroautos oder Hybridfahrzeugs sind.
Akku ausreichend mitversichern
Der Akku eines Elektroautos ist Herzstück des Wagens und das teuerste Bauteil am Elektroauto. Bei einem Tesla kann der Wert des Akkus bis zu 20.000 Euro betragen. Daher sollten Sie unbedingt darauf achten, dass dieser im Kaskoschutz der Kfz-Versicherung mitversichert ist. Gegen diese Schäden sollte der Akku versichert sein:
- Schäden durch Kurzschluss
- Bedienfehler
- Schäden durch Tierbiss
- Verlust des Akkus
- Kosten für Entsorgung defekter Akkus
Tipp: Achten Sie am besten darauf, dass der Tarif eine Allgefahrendeckung für den Akkumulator beinhaltet. So sind alle Schäden durch Beschädigung oder Verlust abgesichert.
Auto oder Akku geleast?
Haben Sie ein Leasingfahrzeug oder einen geleasten Akku, dann erkundigen Sie sich, wer sich um die Absicherung und um etwaige Schäden kümmern muss. Trägt der Leasinggeber das Risiko, dann müssen Sie es nicht extra versichern. Haben Sie beispielsweise den Akku geleast und das Fahrzeug gehört ansonsten Ihnen, können Sie den Baustein „Akku-Ausschluss“ in Ihre Kfz-Versicherung integrieren. Das spart Ihnen eine Menge Geld.
Das Ladekabel nicht vergessen
Elektroautos müssen aufgeladen werden. Daher ist es nur sinnvoll, auch das Ladekabel im Versicherungsschutz zu berücksichtigen. Mit einer Kaskoversicherung sind folgende Schäden am Ladekabel abgedeckt:
- Diebstahl
- Tierbisse
Achtung: Viele Tarife setzen voraus, dass der Schaden während des Aufladens passiert ist oder das Kabel unter Verschluss sicher verwahrt war. Schauen Sie also genau in die Vertragsbedingungen.
Wie ist die Ladestation versichert?
Auch Ihre mobile oder fest verbaute Ladestation kann versichert werden – inklusive Ladekarte, Wallbox und Induktionsplatten. Hier lohnt sich eine Vollkaskoversicherung, um auf der sicheren Seite zu sein. Damit sind unter anderem folgende Schäden abgedeckt:
- Fehlbedienung
- Mut- oder böswillige Handlung
- Tierbisse
- Diebstahl
Obergrenzen beachten
Oftmals ist die Ladestation zwar mitversichert, jedoch gelten Obergrenzen. Das bedeutet, Schäden an Ihrer Ladestation sind beispielsweise bis zu 1.000 Euro oder 2.500 Euro versichert. Eine höhere Deckung können Sie eventuell durch eine Hausratversicherung oder Gebäudeversicherung erreichen.
Teure Abschleppkosten vermeiden
Auch die Abschleppkosten sollten abgesichert sein, da diese bei Elektroautos deutlich höher ausfallen können. Das Abschleppen sollten Sie keinesfalls selbst durchführen, da durch die an den Achsen erzeugte Energie eine Überhitzung und somit eine schwere Beschädigung des Akkus verursacht werden kann.
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Kosten einer E-Autoversicherung
Rechenbeispiel: E-Autoversicherung für einen VW ID.3
- Kraftstoffart: Elektro
- Leistung: 95 PS / 70 kW
- Baujahr: 2019
- Ungefährer Neuwert: 35.000 €
- Jährliche Fahrleistung: ca. 6.000 km
Beispielhafte Kfz-Tarife pro Jahr
Nur Haftpflicht | Haftpflicht + Teilkasko | Haftpflicht + Vollkasko |
---|---|---|
345,41 € | 401,59 € | 700,84 € |
Was kostet die Kfz-Versicherung für Ihr Elektroauto?
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Absicherung von reinen Elektroautos oftmals günstiger
Viele Versicherer vergeben Rabatte für die Absicherung von reinen Elektroautos gegenüber der Versicherung von Hybridfahrzeugen. Diese betragen in der Regel fünf Prozent. Abgesehen von diesem Rabatt ist die Versicherung von Elektro- oder Hybridautos nicht wesentlich teurer als die von Verbrenner-Autos.
Wovon hängen die Kosten einer Kfz-Versicherung für Elektroautos ab?
Die Kosten für die Absicherung eines Elektroautos werden genauso berechnet wie die Kfz-Versicherung für ein Verbrenner-Auto. Folgende Faktoren spielen eine entscheidende Rolle:
- Reparatur- und Ersatzteilkosten
- Schadenhäufigkeit
- Schadenfreiheitsklasse
- Typklasse
- Regionalklasse
Kostenfaktoren der Kfz-Versicherung erklärt
Objektive Risikomerkmale: Regional- und Typklasse
Die Regional- und die Typklasse ist bei der Berechnung der Kfz-Versicherung besonders wichtig. Die Regionalklasse ist abhängig von der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadensfall in dem entsprechenden Zulassungsbezirk, während sich die Typklasse auf die Schadensquote des Automodells bezieht.
Mehr Unfälle mit E-Autos?
Lange galt der Mythos, dass es mit Elektroautos zu mehr Schadenfällen kommt als mit Verbrenner-Autos. Jedoch kann keine statistisch höhere Unfallquote mit Elektro- oder Hybridfahrzeugen nachgewiesen werden. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind Schäden durch Elektroautos weder teurer noch besonders häufiger.
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Staatliche Förderung: Umweltbonus, THG-Quote, Steuerbefreiung
Umweltbonus: Kein Geld mehr für den Kauf von E-Autos
Die Bundesregierung möchte mehr E-Autos in Deutschland etablieren. Daher wurde seit 2021 der Kauf von neuen und gebrauchten, umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen mit dem Umweltbonus gefördert. Der Kauf von Batterieelektro- oder Brennstoffzellenfahrzeuge wurde beispielsweise mit bis zu 4.500 Euro, der von jungen Gebrauchtfahrzeugen mit bis zu 5.000 Euro bezuschusst. Am 13.12.2023 wurde beschlossen, diese Förderung zu beenden. Seit dem 18.12.2023 können daher keine neuen Anträge mehr gestellt werden. Bereits zugesagte Förderungen werden ausgezahlt (Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle).
Keine Kfz-Steuer auf Elektroautos
Für vollelektrische Fahrzeuge entfällt die Kfz-Steuer für insgesamt zehn Jahre, wenn die Erstzulassung bis zum 31. Dezember 2025 erfolgt ist. Sollte das Fahrzeug seinen Halter wechseln, so erhält der neue Fahrzeughalter die Steuerbefreiung für den noch verbleibenden Zeitraum.
Auch nach Ablauf der zehn Jahre bleibt es günstig, denn dann sinkt die Kfz-Steuer für Elektroautos um 50 Prozent. Wurde das Fahrzeug nachträglich zu einem E-Auto umgebaut, dann ist dieses auch steuerbefreit, und zwar ab dem Tag, an dem das Fahrzeug umgerüstet wurde und die Zulassungsbehörde die Voraussetzungen als erfüllt ansieht.
THG-Quote: Mehrere hundert Euro im Jahr bekommen
Besitzer von Elektroautos können seit 2022 ihre eingesparten CO2-Emissionen „verkaufen“. THG-Quote steht hier für Treibhausgasminderungsquote – das Verringern dieser Quote stellt eine der Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele dar. Wird diese Quote von verantwortlichen Unternehmen nicht erfüllt, drohen Strafzahlungen. Und hier kommen Sie als E-Autobesitzer ins Spiel: Die eingesparten CO2-Emissionen eines rein batteriebetriebenen E-Fahrzeugs von Privatpersonen können diese Unternehmen als Ausgleich anrechnen lassen. Sie als Autofahrer bekommen je nach Anbieter rund 350 Euro pro Jahr.
Wie erfolgt der Verkauf der CO2-Zertifikate?
Der Handel mit CO2-Zertifikaten erfolgt nicht direkt mit den betroffenen Unternehmen. Es gibt mehrere Online-Anbieter, die Ihnen Ihr CO2-Zertifikat abkaufen und Ihnen Ihr Geld auszahlen. Die Anbieter reichen dann gesammelt Fahrzeuge beim Umweltbundesamt ein und verkaufen die Zertifikate gebündelt einem Unternehmen, beispielsweise einem Mineralölunternehmen.
Was passiert, wenn das E-Fahrzeug verkauft wird?
Die THG-Quote kann nur einmal im Kalenderjahr geltend gemacht werden. Verkaufen Sie also Ihr Fahrzeug oder erwerben im Laufe des Jahres ein neues E-Auto, kann das entsprechende CO2-Zertifikat nur verkauft werden, wenn es innerhalb des Kalenderjahres noch nicht eingereicht wurde.
Für welche Fahrzeuge kann die THG-Quote noch angerechnet werden?
Neben Elektroautos gilt die THG-Quote auch für:
- E-Busse
- E-Leichtkrafträder
- E-Motorräder
Lohnt sich ein E-Kennzeichen?
Ein E-Kennzeichen ist für E-Autobesitzer keine Pflicht, bringt jedoch viele Vorteile mit sich:
Ein solches E-Kennzeichen können Batterieelektrofahrzeuge, Brennstoffzellenautos und Plug-in-Hybridfahrzeuge beantragen. Zur Beantragung wenden Sie sich an das zuständige Amt Ihres Bundeslandes.
Fazit
Die Anschaffung eines Elekroautos ist zwar unter Umständen kostspieliger als die eines Verbrenners, jedoch winken viele Vorteile: Der Kauf wird staatlich gefördert, Sie zahlen keine Kfz-Steuer, Sie beteiligen sich am Klimaschutz und können Ihre CO2-Einsparung sogar verkaufen.
Die Versicherung von Elektroautos und Hybridfahrzeugen hat jedoch einige Besonderheiten. Im Grund schließen Sie eine normale Kfz-Versicherung ab, sollten jedoch unbedingt darauf achten, dass beispielsweise der Akkumulator ausreichend abgesichert ist. Auch Ladekabel und Ladestation sollten im Versicherungsumfang berücksichtigt werden. Denken Sie auch an eine ausreichend hohe Deckung der Abschleppkosten, da diese bei E-Autos besonders hoch sind.
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