Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wann Beamte regulär in den Ruhestand gehen können, welche Ausnahmen es davon gibt und wie Sie eine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand beantragen.
Inhalt dieser SeiteWann gehen Beamte regulär in den Ruhestand?
67
Nach 1964 geborene Beamte
Die meisten Beamten, die nach 1964 geboren wurden, können erst mit 67 Jahren regulär in den Ruhestand gehen. Viele Beamte möchten jedoch schon früher nicht mehr arbeiten. Sie haben dabei folgende Möglichkeiten:
So können Beamte früher in den Ruhestand
Jahrgang 1963 und älter?
Für Beamte wurde die Altersgrenze für den Ruhestand schrittweise angehoben. Sind Sie nach 1964 geboren, können Sie mit 67 abschlagsfrei in den Ruhestand gehen. Sind Sie vor 1964 geboren, entscheidet Ihr Geburtsjahr darüber, wie lange Sie regulär arbeiten müssen. Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, wann Sie mit welchem Geburtsjahr in den Ruhestand gehen können:
Geburtsjahr | Regelaltersgrenze |
---|---|
1946 und früher | 65 |
1947 | 65 Jahre, 1 Monat |
1948 | 65 Jahre, 2 Monate |
1949 | 65 Jahre, 3 Monate |
1950 | 65 Jahre, 4 Monate |
1951 | 65 Jahre, 5 Monate |
1952 | 65 Jahre, 6 Monate |
1953 | 65 Jahre, 7 Monate |
1954 | 65 Jahre, 8 Monate |
1955 | 65 Jahre, 9 Monate |
1956 | 65 Jahre, 10 Monate |
1957 | 65 Jahre, 11 Monate |
1958 | 66 Jahre |
1959 | 66 Jahre, 2 Monate |
1960 | 66 Jahre, 4 Monate |
1961 | 66 Jahre, 6 Monate |
1962 | 66 Jahre, 8 Monate |
1963 | 66 Jahre, 10 Monate |
Besonderen Gruppen zugehörig?
65
Beamte in Berlin
Beamte in Berlin
In Berlin ist die Regelaltersgrenze aktuell immer noch 65, auch wenn sie in den anderen Bundesländern schrittweise angehoben wurde. Allerdings soll auch hier ab 2026 die Regelaltersgrenze schrittweise angehoben werden (Quelle: dbb Beamtenbund und Tarifunion).
65
45 Dienstjahre
Besonders lange beschäftigte Beamte
Wer besonders lange gearbeitet hat, kann ohne Abschläge etwas früher in Rente gehen. Dafür müssen Beamte 45 Dienstjahre vorweisen.
65
Schwerbehinderte
Vorliegen einer schweren Behinderung
Beamte mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 können mit 65 Jahren abschlagsfrei in den Ruhestand gehen. Je nachdem, wann sie geboren sind, ist ein Antrag auf vorzeitigen Ruhestand ab 63 oder sogar noch früher möglich. In Berlin geht dies ab der Vollendung des 60. Lebensjahres.
62
bestimmte Berufsgruppen
Polizei, Feuerwehr, Justizvollzugsdienst
Besondere Regeln gelten für bestimmte Berufsgruppen: Wer bei der Polizei, der Feuerwehr oder im Justizvollzugsdienst gearbeitet hat, kann schon mit 62 oder 63 ohne Abschläge in den Ruhestand gehen. Je nach Bundesland können sich die Altersgrenzen jedoch unterscheiden: In Berlin ist zum Beispiel je nach Verwendung und Eingruppierung eine Pensionierung zwischen 60 und 65 möglich.
Mit Abschlägen früher in Ruhestand
Auch Beamte, welche die Regelaltersgrenze des Bundes oder ihres Bundeslands noch nicht erreicht haben, können einen Antrag auf eine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand stellen und dafür Abschläge akzeptieren. Es werden dann 0,3 Prozent für jeden Monat (oder 3,6 Prozent für jedes Jahr), den sie früher in Rente gehen, vom Ruhegehalt abgezogen. Sie dürfen den vorzeitigen Ruhestand allerdings erst ab einem bestimmten Alter beantragen. Das ist die sogenannte Antragsaltersgrenze. Beamte beim Bund zum Beispiel können ab 63 einen Antrag für die Versetzung in den Ruhestand stellen.
Rechenbeispiel: Beamter beim Bund (Geburtsjahr 1965)
Eigentliche Regelaltersgrenze | 67 Jahre |
Antragsaltersgrenze | 63 Jahre |
Gewünschter Rentenbeginn | 63 Jahre |
Differenz zwischen Regelaltersgrenze und Antragsaltersgrenze/gewünschtem Rentenbeginn | 4 Jahre (48 Monate) |
48 Monate x 0,3 Prozent Abschlag pro Monat | insgesamt 14,4 Prozent Abschläge vom Ruhegehalt |
Würde ein Beamter beim Bund (Geburtsjahr 1965) bereits mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen, müsste er Abschläge in Höhe von 14,4 Prozent von seinem Ruhegehalt akzeptieren.
Alternative: Sabbatical
Eine weitere Möglichkeit, die Arbeit ein Jahr früher zu beenden, ist ein Sabbatical: Beamte arbeiten dann eine Phase lang wie bisher, bekommen jedoch ein geringeres Gehalt – sie werden zum Beispiel für eine halbe Stelle bezahlt. Dafür wird dieses Gehalt dann aber auch während des Jahres, in dem sie sich freinehmen, weitergezahlt. Falls Sie dies vorhaben, müssen Sie das Sabbatical langfristig planen und es formal bei Ihrem Dienstherrn beantragen.
Wie hoch fällt das Ruhegehalt aus?
Beamte erhalten ein Ruhegehalt (auch: Pension), dessen Höhe von ihrem Gehalt am Ende ihres Berufslebens und der Anzahl ihrer Dienstjahre abhängt. Zu den Versorgungsleistungen für Beamte gehören auch Unfallfürsorge und Witwen- und Waisengeld beim Tod eines Beamten oder Ruhestandsbeamten.
Die Pension fällt in der Regel deutlich höher aus als die Rente: Das durchschnittliche Ruhegehalt lag 2023 bei 3.240 Euro brutto (Quelle: destatis), die Altersrente lag nach mindestens 45 Versicherungsjahren im Durchschnitt bei einer monatlichen Rente von 1.543 Euro (Quelle: zdfheute). Das liegt unter anderem daran, dass das Ruhegehalt anhand der letzten – und damit höchsten – Bezüge berechnet wird. Überdies soll sie gleich zwei Säulen der Altersversorgung abdecken: die gesetzliche und die betriebliche Altersvorsorge. Dennoch kann mitunter eine zusätzliche finanzielle Absicherung, wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine private Altersvorsorge, sinnvoll sein.
Beachten Sie, dass frühpensionierte Beamte jeden Nebenverdienst melden müssen. Es gelten hier bestimmte Zuverdienstgrenzen, ab denen die Bezüge gekürzt werden können.
Berechnen Sie das Ruhegehalt
Um Ihr Ruhegehalt zu berechnen, müssen Sie zunächst Ihren Ruhegehaltssatz bestimmen: Für jedes Jahr, das Beamte in Vollzeit gearbeitet haben, bekommen sie rund 1,79 Prozent des Gehalts ihrer letzten zwei Dienstjahre als Pension. Wenn Sie in der Zeit nur eine Teilzeitstelle von 50 Prozent hatten, bekommen Sie auch nur die Hälfte der Pension. Der Ruhegehaltssatz gibt nun an, wie viel Sie aufgrund Ihrer gesamten Dienstzeit prozentual von Ihren letzten ruhegehaltsfähigen Dienstbezügen als Ruhegehalt erhalten.
Berechnung des Ruhegehaltssatzes
Berechnung des Ruhegehalts
Dienstzeit | 37,84 Jahre |
Ruhegehaltssatz (37,84 Jahre x 1,79 %) | 67,88 % |
Ruhegehaltsfähiger Dienstbezug | 3.633,38 € |
Ruhegehalt (67,88 % von 3.633,38 €) | 2.466,34 € |
Wenn eine verheiratete Beamtin beim Zoll in der Besoldungsgruppe A insgesamt 37,84 Jahre gearbeitet hat, beträgt ihr Ruhegehaltssatz 67,88 Prozent. Ihre letzten Dienstbezüge, die in die Berechnung des Ruhegehalts einbezogen werden, liegen bei 3.633,38 Euro. Davon erhält sie also 67,88 Prozent und somit 2.466,34 Euro Ruhegehalt, von dem allerdings zum Beispiel noch ein Beitrag für Pflegeleistungen abgezogen wird (Quelle: Beamtenversorgungsgesetz).
Was passiert, wenn man Rente und Pension gleichzeitig erhält?
Es ist möglich, dass Beamte gleichzeitig Ansprüche auf eine Rente und eine Pension haben. In diesem Fall wird beides ausgezahlt. Überschreitet die Summe der beiden Zahlungen jedoch eine Höchstgrenze, werden die Bezüge gekürzt. In den meisten Fällen entspricht diese Grenze dem Höchstruhegehalt, also 71,75 Prozent der ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge – bei vorzeitigem Ruhestand unter Umständen weniger. Ähnliches gilt, wenn Sie statt eines Ruhegehalts eine Mindestversorgung beziehen.
Das Ruhegehalt in der Steuer
Beamte müssen ihr Ruhegehalt in voller Höhe versteuern. Beachten Sie dabei folgende Besonderheiten im Vergleich zur Rente: Das Ruhegehalt von Beamten gilt nicht als Rente, sondern als nachträglicher Arbeitslohn. Es gehört daher zu den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit. Beamte im Ruhestand tragen das Ruhegehalt daher entsprechend und wie bisher in der Anlage N der Steuererklärung ein. Auch weiterhin behält der Arbeitgeber monatlich die Lohnsteuer ein.
Gegen Finanzlücken absichern
Viele Beamte können mit einer hohen Pension rechnen. Doch gerade, wenn Sie früher in den Ruhestand gehen oder wegen Dienstunfähigkeit weniger Dienstjahre bei der Berechnung der Pension berücksichtigt werden, kann das Geld trotzdem nicht reichen, um den bisherigen Lebensstandards zu wahren. Daher empfehlen wir Ihnen, sich mit der Thematik der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Unsere Experten unterstützen Sie gerne.
So beantragen Sie die Versetzung in den Ruhestand
Holen Sie Informationen ein
Informieren Sie sich über die Altersgrenzen, die in Ihrem Bundesland oder beim Bund gelten, und prüfen Sie Ihre Ansprüche, indem Sie eine offizielle Berechnung anfordern.
Früherer Ruhestand abschlagsfrei möglich?
Prüfen Sie, ob Gründe vorliegen, weshalb Sie früher in den Ruhestand gehen können. Sind Sie früher als 1964 geboren? Gehören Sie zu einer der Gruppen, die bereits vor dem 67. Lebensjahr aufhören darf zu arbeiten? Haben Sie zum Beispiel eine Behinderung, kümmern Sie sich um deren Anerkennung, bevor Sie den Antrag stellen. Die Begründung eines Antrags lässt sich nicht nachträglich ändern.
Abschläge durchrechnen
Denken Sie auch darüber nach, wie sich die finanziellen Einbußen durch einen früheren Eintritt in den Ruhestand durch Abschläge und unter Umständen weniger als 40 Beitragsjahre für Sie auswirken.
Stellen Sie den Antrag
In dem Antrag müssen bestimmte Informationen enthalten sein, zum Beispiel, wie alt Sie sind, ab wann genau Sie in den Ruhestand gehen wollen und ob ein Behinderungsgrad vorliegt.
Was passiert bei Dienstunfähigkeit?
Was passiert bei Dienstunfähigkeit?
Sind Beamte dienstunfähig, können sie in den vorzeitigen Ruhestand versetzt werden. Dienstunfähig ist ein Beamter, wenn er wegen seines körperlichen Zustandes oder aus gesundheitlichen Gründen zur Erfüllung der Dienstpflichten dauerhaft unfähig ist und nicht anderweitig eingesetzt werden kann (Quelle: Bundesbeamtengesetz § 44). Dienstunfähigkeit muss durch ein amtsärztliches Gutachten nachgewiesen werden. Wird die Dienstfähigkeit wiederhergestellt, zum Beispiel durch die Heilung einer schweren Krankheit, können Beamte eine erneute Berufung beantragen.
Die Jahre, die ihnen gegebenenfalls noch bis zum 60. Lebensjahr fehlen, werden zu zwei Dritteln zu ihren Arbeitsjahren hinzugerechnet. Ab 60 gelten bei Dienstunfähigkeit die normalen Abschläge. Keine Abschläge gibt es, wenn die Dienstunfähigkeit von einem Dienstunfall herrührt.
Diese Ansprüche haben Beamte auf Probe und Beamte auf Widerruf
Beamte auf Probe und Beamte auf Widerruf haben keine Versorgungsansprüche. Die Ausnahme ist eine Dienstunfähigkeit, die auf einen Dienstunfall zurückgeht – in diesem Fall erhalten sie ein Ruhegehalt oder einen Unterhaltsbeitrag. Bei Beamten auf Probe gibt es einen Ermessensspielraum für die Frage, ob sie auch dann ein Ruhegehalt bekommen, wenn ihre Dienstunfähigkeit nicht im Rahmen ihrer Beamtentätigkeit verursacht wurde. Wenn es keinen Grund für die Versetzung in den Ruhestand gibt, werden sie entlassen. Die Entlassung führt zur Nachversicherung in der Rentenversicherung.
Achtung: Versorgungslücke bei Dienstunfähigkeit möglich
Einen Anspruch auf ein Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit haben Beamte auf Lebenszeit mit einer Dienstzeit von mindestens fünf Jahren. Wer diese Dienstzeit noch nicht vorweisen kann, erhält nur dann ein Ruhegehalt, wenn ein Unfall im Dienst die Ursache war. Doch auch Beamte, die nach dem Eintreten ihrer Dienstunfähigkeit ein Ruhegehalt erhalten, sind oft damit konfrontiert, dass es deutlich niedriger ausfällt als ihr bisheriges Gehalt. Darum empfiehlt es sich, mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte, auch Dienstunfähigkeitsversicherung genannt, vorzusorgen. Auf unserer Seite zu diesem Thema finden Sie auch eine Beispielrechnung für die Höhe des Ruhegehalts:
Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte
Die häufigsten Fragen zum Eintritt in den Ruhestand für Beamte
Wie kann ich als Beamter früher in Rente beziehungsweise Pension gehen?
Beamte können bereits vor Erreichen der Regelaltersgrenze einen Antrag auf eine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand stellen. Normalerweise ist das ab dem 63. Lebensjahr möglich. Sie müssen dafür allerdings Abschläge in Kauf nehmen.
Abschlagsfrei früher in den Ruhestand gehen können vor 1964 Geborene, Beamte, die 45 Dienstjahre vorweisen können, Beamte mit Schwerbehinderung oder auch bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel Polizisten.
Wie hoch sind die Abschläge bei vorzeitiger Pension?
Die Abschläge bei einem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand betragen 0,3 Prozent pro Monat, der Sie noch vom Erreichen der Regelaltersgrenze trennt.
Kann man als Beamter nach 40 Dienstjahren in Pension gehen?
Ob Sie in den Ruhestand gehen können, hängt von Ihrem Alter ab. Dass Sie 40 Jahre gearbeitet haben, ist jedoch deshalb wichtig, weil Sie dadurch das Maximum an anrechnungsfähigen Dienstjahren für die Berechnung Ihrer Pension erreicht haben.
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