Versicherungen für Einwanderer

Fachlich geprüft durch Benjamin Mai
Zuletzt aktualisiert am

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kranken­versicherung ist in Deutschland Pflicht. Dafür kann man sich gesetzlich oder privat versichern.
  • Andere Versicherungen wie die Haftpflicht-, Hausrat- oder Berufs­unfähigkeits­versicherung sind zwar nicht ver­pflichtend, aber dennoch sinnvoll.
  • Wer ein Auto besitzt, muss zudem eine Kfz-Versicherung mit mindestens einer Haftpflicht­versicherung für das Auto abschließen.
  • Gleiches gilt für Hundebesitzer: In vielen Bundesländern ist die Hunde­haftpflicht Pflicht.
  • In Deutschland gibt es die gesetzliche Rente. Es empfiehlt sich jedoch, auch über Formen der privaten Altersvorsorge nachzudenken.

Das erwartet Sie hier

Welche Versicherungen in Deutschland wichtig sind und was Einwanderer über Versicherungen und Altersvorsorge in Deutschland wissen müssen.

Inhalt dieser Seite
  1. Kranken­­versicherung in Deutschland
  2. Weitere Pflicht­­versicherungen
  3. Weitere sinnvolle Versicherungen
  4. Altersvorsorge und Rente
  5. Fazit

Die Kranken­versicherung in Deutschland

Kranken­versicherung ist Pflicht

Einwanderer und Ausländer in Deutschland müssen wie jede andere in Deutschland lebende Person eine Kranken­versicherung abschließen. Dabei gibt es in Deutschland zwei Kranken­versicherungssysteme, die sich grundlegend unterscheiden: die gesetzliche Krankenkasse (GKV) und die private Kranken­versicherung (PKV).

Im Folgenden erklären wir kurz beide Systeme. Einen Vergleich der Kranken­versicherungen für Ausländer in Deutschland finden Sie im Abschnitt „Gesetzliche und private Kranken­versicherung im Vergleich“ .

Gesetzliche Kranken­versicherung über eine Krankenkasse

Die Absicherung bei einer gesetzlichen Krankenkasse steht jedem offen – es darf keiner abgelehnt werden. Daher ist die Anmeldung bei einer Krankenkasse oft die erste Option für Einwanderer. Eine gesetzliche Kranken­versicherungspflicht besteht vor allem für folgende Personengruppen:

  • Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen höher als die aktuelle Geringfügigkeitsgrenze von 538 Euro ist, sich jedoch unter der Jahreseinkommensgrenze von 69.300 Euro brutto bewegt (Stand: 2024).
  • Studierende öffentlich oder staatlich anerkannter Universitäten
  • Auszubildende oder Schüler der Sekundarstufe I
  • Ältere Rentner, die die meiste Zeit ihres Berufslebens als Familienmitglied in der gesetzlichen Kranken­versicherung versichert waren
  • Arbeitslose, die finanzielle Unterstützung von öffentlichen Stellen wie der Bundesagentur für Arbeit erhalten

So funktioniert die gesetzliche Kranken­versicherung

Das Gesundheitssystem in Deutschland

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Hierzulande sind Arzneimittel, Ärzte wie auch Krankenhäuser vergleichsweise teuer, sodass der Abschluss einer Kranken­versicherung sinnvoll ist. Darüber hinaus erhält man keine Aufenthaltserlaubnis, wenn man nicht im Besitz einer Kranken­versicherung ist. Deutschland genießt den Ruf, mit einem der weltbesten Gesundheitssysteme ausgestattet zu sein. Dabei verfügt das Gesundheitssystem über ein umfangreiches Netz von Krankenhäusern und Ärzten und das selbst in den entferntesten Regionen Deutschlands.

Medizinische Geräte sind mit der neuesten Technologie ausgestattet

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Dass man sich im Falle von Behandlungen auf Wartezeiten einstellen muss, ist kaum der Fall, da Wartelisten eher wenig verbreitet sind. Im Gegensatz zu anderen Staaten sind die medizinischen Gesundheitsleistungen mit der neuesten Technologie sowie Einrichtungen versehen. Ferner macht das deutsche Gesundheitssystem keine Unterschiede bei der Bereitstellung von Versorgungsleistungen, sodass jeder Zugang zur Gesundheitsversorgung hat, unabhängig davon, welcher Einkommensklasse oder sozialen Schicht er angehört.

Icon Personalbeschaffung

Die private Kranken­versicherung für Ausländer

Wer bestimmte Voraussetzungen erfüllt, kann sich über eine private Kranken­versicherung absichern. Angestellte müssen dabei ein Bruttojahreseinkommen von mehr als 69.300 Euro aufweisen (Stand: 2024). Die Preisgestaltung unterscheidet sich hierbei stark von der Mitgliedschaft bei einer deutschen Krankenkasse: Die Versicherungsbeiträge werden nicht anhand des Einkommens, sondern anhand des individuellen Gesundheitsrisikos festgemacht. Dafür kann der Versicherte teilweise deutlich bessere Leistungen erwarten.

Privat krankenversichern: So geht’s

Privatversicherte müssen bei der Abrechnung in Vorleistung treten

Während sich die Krankenkasse innerhalb der gesetzlichen Kranken­versicherung um die Abrechnung von Versicherungsleistungen kümmert, sieht es in der privaten Kranken­versicherung ganz anders aus. Hierbei tritt der Patient als Vertragspartner des Arztes auf. Dahingehend werden dem Patienten die in Anspruch genommenen Versicherungsleistungen vom zuständigen Arzt in Rechnung gestellt. Nach Prüfung der Arztrechnung auf Richtigkeit schickt der Patient die Arztrechnung zur Erstattung an seine private Kranken­versicherung und erhält das Geld zurück.

Rechnungen einreichen in der PKV

Unisex Tarife ermöglichen gleiche Versicherungsleistungen unabhängig vom Geschlecht

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Der Unisex-Tarif ist ein Versicherungstarif, der nicht das Geschlecht des Versicherungsnehmers für die Berechnung zugrunde legt. Haben Frauen bei der Inanspruchnahme von Behandlungen deutlich höhere Kosten in Kauf genommen, soll mit dem Unisex-Tarif eine Angleichung an die Versicherungsleistungen des männlichen Geschlechts erfolgen. Dadurch erhalten Frauen dieselben Versicherungsleistungen wie Männer, ohne dafür höhere Beiträge zahlen zu müssen. Seit Dezember 2012 gelten ohnehin für alle neu abgeschlossenen Versicherungsverträge die Unisex-Tarife.

Altersrückstellungen schützen vor zukünftig hohen Kosten

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Mit zunehmendem Alter steigen auch die Kosten für Behandlungen und Medikamente. Entsprechend werden auch die Beiträge zur privaten Kranken­versicherung in der Regel im Alter höher. Dies können sogenannte Altersrückstellungen abfedern. Dabei zahlen Sie jedes Jahr einen Teil in Ihre Altersrückstellungen ein. Wird ein Wechsel der privaten Kranken­versicherung angestrebt, haben Versicherungsnehmer unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, ihre bis dahin angesparten Altersrückstellungen mitzunehmen.

Beitragsanpassungen in der PKV

Gesetzliche und private Kranken­versicherung für Ausländer im Vergleich

KriteriumGesetzliche Kranken­versicherungPrivate Kranken­versicherung
ArbeitsweiseSolidaritätsprinzip
Berechnung der KostenAuf Grundlage des EinkommensIndividuelles Risiko, persönlicher Gesundheitszustand, Eintrittsalter
Anspruch auf VersicherungsleistungenAbhängig von medizinischer Notwendigkeit. Bei mehreren Behandlungen wird jene mit dem niedrigsten Kostenfaktor übernommen.Ganzheitliche Kostenübernahme
AbrechnungKrankenkassePatient geht in Vorleistung
Erstattung von Medikamenten und BehandlungenGesetzlich vorgeschriebene ZuzahlungKeine Zuzahlung
Leistungen (Auswahl)Kontrolluntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten, Impfungen, freie Arztwahl, stationärer Aufenthalt gegen ein Tagegeld von 10 € pro Tag, Medikamente und Hilfsmittel, Kuraufenthalte, psychotherapeutische BehandlungenKontrolluntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten, Behandlungen durch Heilpraktiker, Chefarztbehandlung, freie Arzt- und Krankenhauswahl, teure Zahnbehandlungen, Medikamente und Hilfsmittel
Zahlung der VersicherungsbeiträgeVom Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte (Zusatzbeitrag wird vom Arbeitnehmer allein bezahlt).Versicherte zahlt den kompletten Versicherungsbeitrag, Arbeitgeberzuschuss für Angestellte möglich.
 VersicherungskreisFamilienmitglieder sind mitversichertDer einzelne Versicherte. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag in der PKV.
Mehr zur gesetzlichen Kranken­versicherungMehr zur privaten Kranken­versicherung

Kranken­versicherung bei kurzfristigen Aufenthalten

Icon Student

EHIC für Studenten

Studenten aus anderen Ländern können auch weiterhin bei der Kranken­versicherung ihrer Heimat versichert bleiben. Hierbei hilft die sogenannte EHIC (European Health Insurance Card). Dabei erhalten Besitzer der EHIC, die medizinische Versorgung zu denselben Bedingungen wie ein deutscher Staatsbürger. Möchte man länger oder langfristig in Deutschland bleiben, muss die sogenannte EHIC durch eine entsprechende Kranken­versicherung bei einer Krankenkasse ersetzt werden.


Kurzfristige Aufenthalte bedürfen der Freistellung

Halten sich aus dem Ausland kommende Personen nur kurzzeitig in Deutschland auf und möchten keinen Wechsel ihrer Kranken­versicherung vornehmen, müssen sie eine Bestätigung ihrer Kranken­versicherung vorlegen. Diese sollte bekräftigen, dass eventuelle medizinische Kosten abgedeckt werden, und in englischer als auch deutscher Sprache vorliegen. Im nächsten Schritt ist das Dokument an eine deutsche gesetzliche Kranken­versicherung weiterzuleiten, damit die Freistellung von der gesetzlichen Kranken­versicherung erfolgen kann.

Weitere Pflicht­versicherungen in Deutschland

Icon blaues Auto

Kfz-Versicherung für Autobesitzer

Ist man im Besitz eines Autos oder Motorrads, ist der Abschluss einer Kfz-Versicherung mit mindestens einer Haftpflicht­versicherung ver­pflichtend. Auch die Anmeldung eines Autos kann ohne diese Police nicht in Angriff genommen werden. Im Schadensfall übernimmt die Versicherung sämtliche Kosten. Die Höhe des zu zahlenden Versicherungsbeitrags richtet sich dabei an die Fahrzeugklasse, das Alter des Fahrzeugs und den unfallfreien Jahren.

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Optional: Die Kasko­versicherung

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Während die Kfz-Haftpflicht­versicherung Pflicht ist, ist die Kfz-Kasko­versicherung freiwillig. Dabei gibt es zwei Arten von Kaskoschutz:

Teilkasko:

  • Glasbruch
  • Diebstahl
  • Brand
  • Explosion
  • Sturm
  • Hagel
  • Überschwemmung
  • Blitzschlag

Vollkasko:

  • Alle Risiken der Teilkasko
  • Schäden am Fahrzeug durch Einwirken Fremder
  • Selbst verursachte Schäden am Fahrzeug nach einem Unfall
Icon Hund

Hunde­haftpflicht­versicherung für Hundebesitzer

Besitzt man einen Hund, muss dieser in fast allen Bundesländern mit einer Hunde­haftpflicht­versicherung versichert werden. Für Schäden, die der Hund verursacht, haftet der Tierhalter in voller Höhe. Mit einer Hunde­haftpflicht werden alle Kosten erstattet, die der Hund anderen Hunden, anderen Personen oder dem Eigentum von Dritten zufügt.

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Sinnvolle Versicherungen für Einwanderer in Deutschland

Folgende Versicherungen sind nicht Pflicht, dennoch sinnvoll und zu empfehlen.

Haftpflicht­versicherung

Die Mehrheit der Deutschen erachtet die private Haftpflicht­versicherung als die wichtigste private Absicherung unter allen Versicherungspolicen. Im Schadensfall übernimmt die Haftpflicht­versicherung sämtliche Kosten, die durch Schäden an Dritten entstehen. Dabei richtet sich die Grenze der zu übernehmenden Kosten an der Versicherungssumme, die im Versicherungsvertrag ausgehandelt wurde. Daneben können Ehepartner wie auch die Kinder in der Haftpflicht­versicherung mitversichert werden. Für einen Single gibt es eine Haftpflicht­versicherung bereits ab drei Euro im Monat.

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Icon Sessel

Hausrat­versicherung

Mit der Hausrat­versicherung werden alle sich im Haus beziehungsweise in der Wohnung befindlichen Gegenständen versichert. Für den Fall, dass sich ein Diebstahl oder ein Schaden aufgrund von Leitungswasser, Sturm oder Feuer ereignet, übernimmt die Hausrat­versicherung sämtliche Kosten. Dabei bemisst sich die Höhe des zu zahlenden Versicherungsbeitrags an der Größe der Wohnung. Es lohnt sich in jedem Fall, eine abzuschließen, sobald sich wertvolle Gegenstände in den eigenen vier Wänden befinden. Eine Hausrat­versicherung kann auch für eine WG abgeschlossen werden.

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Berufs­unfähigkeits­versicherung

Für den Fall, dass man aufgrund einer Krankheit oder einem Unfall dauerhaft nicht mehr arbeiten kann, gibt es die Berufs­unfähigkeits­versicherung. Ist man berufsunfähig, erhält man eine vorab festgelegte Berufs­unfähigkeitsrente monatlich ausgezahlt. Die Höhe der Beiträge richtet sich dabei nach dem ausgeübten Beruf sowie dem individuellen Risiko. Es lohnt sich, die Versicherungen in jungen Jahren, zum Beispiel als Student, abzuschließen.

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Die meisten Unfälle ereignen sich in der Freizeit

Über den Arbeitgeber ist man Mitglied der gesetzlichen Unfall­versicherung. Für den Fall, dass sich während der Arbeitszeit oder auf dem Arbeitsweg und zurück ein Unfall ereignet, ist der Arbeitnehmer versichert. Nichtsdestotrotz ereignen sich die meisten Unfälle in der Freizeit. Mit dem Abschluss einer privaten Unfall­versicherung wird das Unfallereignis abgesichert, welches gegebenenfalls zu einer Berufs­unfähigkeit führt. In diesem Fall zahlt die Versicherung je nach Schwere eine Invalidenrente an den Versicherungsnehmer. Wer sich im schlimmsten Fall rundum abgesichert wissen will, kann auch zusätzliche Versicherungsleistungen wie Krankenhaustagegeld, Kurkostenbeihilfe und kosmetische Operationen sowie Bergungskosten in die Versicherungspolice integrieren.

Altersvorsorge und Rente in Deutschland

Gesetzliche Altersvorsorge in Deutschland

In Deutschland gilt das Prinzip der sozialen Sicherung. Somit wird jedem Bürger ein gewisser Lebensstandard gewährt. Ähnlich wie in der Kranken­versicherung stehen die Versicherungsnehmer füreinander ein. Im Allgemeinen wird die gesetzliche Altersvorsorge aus den Pflichtbeiträgen der Arbeitnehmer bestritten. Diese werden von den monatlichen Bruttolöhnen der Arbeitnehmer eingezogen. Jedoch werden diese Beiträge nicht angespart, sondern unmittelbar an die derzeitigen Rentner weitergereicht. Dieses Phänomen des Weiterreichens nennt man vielerorts auch Generationenvertrag. Dieser besagt, dass die jüngere Generation für die ältere Bevölkerung aufkommt. Aufgrund der Tatsache, dass immer weniger Arbeitnehmer die Renten zahlreicher Rentner finanzieren, wurde in 2012 die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf das 67. Lebensjahr erhöht.

Erziehungsintervalle gelten als Beitragszeiten

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Mit wie viel Rente im Rentenalter gerechnet werden kann, hängt in erster Linie von der Höhe und Anzahl der gezahlten Versicherungsbeiträge ab. Dabei schaffen nicht nur Arbeitnehmer einen Rentenaufbau, sondern auch Elternteile, die sich mit der Kindererziehung beschäftigen. Denn die Erziehungsintervalle werden als Pflichtbeitragszeiten eines durchschnittlichen Arbeitnehmers anerkannt. Somit erhält jeder kindererziehende Arbeitnehmer für jedes vor dem 1. Januar 1992 geborene Kind die ersten 24 Lebensmonate als verrechnete Renteneinzahlungen anerkannt. Im Gegensatz dazu erhalten Eltern für jedes nach dem 31. Dezember 1991 geborene Kind Rentenbezüge für 36 Monate bestätigt.

Die Deutsche Renten­versicherung

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Während sich die gesetzliche Kranken­versicherung vorwiegend dem gesundheitlichen Wohl ihrer Versicherten widmet, legt die deutsche Renten­versicherung ihr Augenmerk auf die Alterssicherung von Beschäftigten. Neben der Auszahlung einer Altersrente ist die deutsche Renten­versicherung verantwortlich, wenn es um den Erhalt einer Erwerbsminderung- oder Hinterbliebenenrente geht. Als Träger der gesetzlichen Renten­versicherung gewährt sie sämtliche Behandlungen, die mit der medizinischen wie auch beruflichen Rehabilitation in Verbindung stehen. Somit liegt der Zweck der Deutschen Renten­versicherung in der Wiederherstellung und Verbesserung der Erwerbsfähigkeit der arbeitenden Bevölkerung begründet.

Icon Sparschwein

Private Renten­versicherung

Eine Option, privat etwas für die Altersvorsorge zu tun, bietet die private Renten­versicherung. Entscheidet sich ein Versicherungsnehmer für diese Art der Absicherung, eröffnet er in der Regel einen Sparplan, den er bis zu einem bestimmten Zeitpunkt mit monatlichen Beiträgen bespart. Ist der Zeitpunkt eingetreten, hat der Versicherungsnehmer zwei Optionen. Entweder er lässt sich das angesparte Kapital als Einmalzahlung auszahlen, oder er besteht auf Ausschüttung einer monatlichen Rente. Bei der Wahl der monatlichen Rente erhält der Versicherungsnehmer bis ans Lebensende eine Rente. Darüber hinaus gibt es verschiedene Formen der privaten Altersvorsorge, über Renten- und Lebens­versicherungen hin zu Anlagen und Immobilien.

So funktioniert die Altersvorsorge in Deutschland

Fondsgebundene Renten­versicherung

Im Gegensatz zur privaten Renten­versicherung wird der Sparanteil unmittelbar in einen oder mehrere Investmentfonds angelegt. Diese Investmentfonds investieren in verschiedene Wertpapiere und Anlagen wie zum Beispiel Aktien, Immobilien oder Rentenpapiere. Wie hoch die zu erwartende Rente ausfällt, hängt in hohem Maße von der Wertentwicklung des Investmentfonds ab. Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, erst nach eingehender Recherche die Investmentfonds auszuwählen. Denn längst nicht jede Renten­versicherung hält auch die gewinnbringenden Fonds bereit. Weist der ausgewählte Fonds eine positive Wertentwicklung auf, sind gute Renditen möglich. Nichtsdestotrotz muss man auch mit Gewinneinbußen rechnen.


Riester-Rente ist vorteilhaft für Geringverdiener und Familien

Genauso wie bei allen anderen Formen der privaten Altersvorsorge auch werden mit der Riester-Rente Ansparungen für den Aufbau einer privaten Vorsorge getätigt. Dabei werden monatliche Beiträge in einen Versicherungsvertrag eingezahlt. Diese monatlichen Einzahlungen erhöhen sich im Laufe der Zeit um die jährlich staatlichen Zulagen, wie der Grundzulage und der Kinderzulage. Diese Art der Vorsorge eignet sich vor allem für Geringverdiener und Familien. Je früher der Abschluss einer Riester-Rente in Erwägung gezogen wird, desto eher können attraktive Renditen realisiert werden.

Staatliche Förderung der Riester-Rente

Icon Aktentasche

Betriebliche Altersvorsorge

Angestellte haben die Möglichkeit, über eine betriebliche Altersvorsorge für das Alter vorzusorgen. Die Besonderheit: Der Arbeitgeber zahlt mit in die private Rente ein. Über die Entgeltumwandlung geht der Beitrag zur betrieblichen Altersvorsorge über das Bruttogehalt ab, sodass der Arbeitnehmer zudem von Steuer- und Sozialabgabenersparnissen profitiert.

Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge

Lebens­versicherung

Eine Lebens­versicherung ist in erster Linie für die Absicherung der Familie und Kinder da. Sollte der Versicherungsnehmer versterben, wird die Versicherungssumme an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Dies ist besonders zu empfehlen, wenn es einen eindeutigen Hauptverdiener in der Familie gibt. Es gibt jedoch auch Formen der Lebens­versicherung, bei dem eher Kapital für den Versicherten angespart wird. Bei der Lebens­versicherung werden grundsätzlich drei Arten unterschieden:

Art der Lebens­versicherungHintergrund
Kapitallebens­versicherungKapital ansparen zur Altersvorsorge
Risikolebens­versicherungEintritt eines bestimmten Ereignisses (Tod), Hinterbliebenenschutz
Fondsgebundene Lebens­versicherungAltersvorsorge und Hinterbliebenenschutz

Fazit

Mit der Absicht, in Deutschland einen Neuanfang zu wagen, müssen sich Einwanderer einer ganzen Reihe von Angelegenheiten stellen. Neben dem Abschluss einer Kranken­versicherung ist auch der Abschluss einiger vorsorglicher Versicherungen zu empfehlen. Hierbei ist es ratsam, sich eingehend mit der Thematik auseinanderzusetzen und gegebenenfalls Vergleiche anzustellen beziehungsweise Beratungen in Anspruch zu nehmen, damit Versicherungstarife entsprechend dem eigenen Profil gefunden werden können.


Icon Info

Wichtige Voraussetzungen

Beachten Sie: Für den Abschluss der meisten Versicherungen muss man einen deutschen Wohnsitz sowie ein deutsches Bankkonto nachweisen können. Andernfalls kann Sie ein deutscher Versicherer nicht versichern. Wenn Sie nach Deutschland einwandern, kümmern Sie sich also rechtzeitig darum, damit dem Abschluss wichtiger Versicherungen nichts im Wege steht.

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Foto von Katharina Burnus
Katharina Burnus
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