Versicherungssteuer: Steuersätze, Regeln und Tipps (2025)

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Versicherungssteuer ist eine indirekte Steuer, die auf Versicherungsbeiträge erhoben wird.
  • Diese Steuer wird zwar vom Versicherungsnehmer (mit den Beiträgen) gezahlt, aber vom Versicherer an das Finanzamt abgeführt.
  • Die Höhe der allgemeinen Versicherungssteuer beträgt 19 %.
  • Viele Versicherungen haben einen abweichenden Steuersatz – oder sind steuerfrei.

Das erwartet Sie hier

Was Sie zur Versicherungssteuer wissen sollten, wie hoch sie ist und welche gesetzlichen Regeln es gibt. Inklusive Tabelle mit allen Steuersätzen.

Inhalt dieser Seite
  1. Was ist die Versicherungssteuer?
  2. Übersicht: Versicherungssteuer 2025
  3. Gesetzliche Vorgaben
  4. Versicherungssteuer umgehen?

Was ist die Versicherungssteuer?

Definition und Grundprinzip

Die Versicherungssteuer ist eine sogenannte indirekte Steuer, die auf die Beiträge von Versicherungsverträgen erhoben wird. In der Praxis heißt das: Wenn Ihre Versicherung monatlich oder jährlich abgerechnet wird, ist die Versicherungssteuer schon enthalten, ohne dass Sie sich separat darum kümmern müssen. Sie ist damit eine Steuer, die Sie indirekt über den Preis Ihrer Versicherung tragen und gilt damit auch als Verkehrssteuer.

Anders als bei direkten Steuern, wie der Einkommenssteuer, die Sie selbst ans Finanzamt überweisen, wird die Versicherungssteuer nicht direkt von Ihnen als Versicherungsnehmer eingezogen. Stattdessen übernimmt Ihr Versicherungs­unternehmen diese Aufgabe: Es schlägt die Steuer auf den Versicherungsbeitrag auf, den Sie zahlen, und führt sie anschließend an das Finanzamt ab. Grundlage der Versicherungssteuer ist das Versicherungssteuergesetz.

Versicherungssteuer und Mehrwertsteuer

Die Versicherungssteuer ist keine Mehrwertsteuer. Etwaige Änderungen der Mehrwertsteuer wirken sich also nicht auf die Versicherungssteuer aus. Unternehmen sind auch nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt.


Wer zahlt die Versicherungssteuer?

Einfach gesagt: Die Versicherungssteuer wird vom Versicherungsnehmer gezahlt. Anders als bei direkten Steuern, wie der Einkommenssteuer, die Sie selbst ans Finanzamt überweisen, wird die Versicherungssteuer nicht direkt von Ihnen als Versicherungsnehmer eingezogen. Stattdessen wird die Steuer auf den Versicherungsbeitrag aufgeschlagen, den Sie zahlen, und vom Versicherungs­unternehmen an das Finanzamt abgeführt. Sie als Kunde merken davon nur den Gesamtbetrag.

Icon Geldschein mit Kassenzettel

Wie hoch ist die Versicherungssteuer aktuell?

Während der Standardsatz bei 19 Prozent liegt, gibt es auch Ausnahmen, bei denen keine oder eine abweichende Steuer fällig wird. Bestimmte Renten-, Lebens- oder Kranken­versicherungen sind beispielsweise von der Steuer befreit. Die Grundlage bildet das Versicherungsteuergesetz.

Steuersätze der Versicherungssteuer 2025

VersicherungSteuersatz
Feuer­versicherung22 %
Gebäude­versicherung ohne Feuer19 %
Gebäude­versicherung mit Feuer16,34 %
Haftpflicht­versicherung19 %
Haftpflicht­versicherung für Haus- und Grundbesitzer19 %
Hausrat­versicherung ohne Feuer19 %
Hausrat­versicherung mit Feuer16,15 %
Kfz-Versicherung19 %
Luftfahrt­versicherung19 %
Reise­versicherung19 %
Rechtsschutz­versicherung19 %
Unfall­versicherung19 %
Unfall­versicherung Beitragsrückgewähr3,8 %
Seeschiffskasko­versicherung gewerblich3 %
Hagel­versicherung0,03 %*
Berufs­unfähigkeits­versicherung0 %
Erwerbsunfähigkeits­versicherung0 %
Gesetzliche Kranken­versicherung0 %
Gesetzliche Renten­versicherung0 %
Gesetzliche Unfall­versicherung0 %
Kapitallebens­versicherung0 %
Risikolebens­versicherung0 %
Private Kranken­versicherung0 %
Private Pflegezusatz­versicherung0 %
Private Renten­versicherung0 %
Steuersätze basierend auf VersStG; sämtliche Angaben ohne Gewähr
*Die Steuer fällt hier ausnahmsweise auf die Versicherungssumme statt auf den Beitrag an

Abweichungen möglich

Die Steuersätze können je nach spezifischem Vertrag oder regionalen Regelungen leicht variieren. Prüfen Sie daher immer Ihren Versicherungsvertrag oder klären Sie Details direkt mit Ihrem Anbieter, um sicherzugehen.


Wie wird die Versicherungssteuer berechnet?

Die Höhe der Versicherungssteuer hängt von zwei Faktoren ab:

  1. dem Versicherungsbeitrag als Nettobeitrag ohne Steuer
  2. dem jeweiligen Steuersatz, je nach Versicherungsart

Die Versicherungssteuer wird in der Regel als Prozentsatz des Versicherungsbeitrags berechnet. Eine Ausnahme bildet hier die Hagel­versicherung, bei der die Versicherungssumme als Grundlage herangezogen wird.

Rechenbeispiel: Hausrat­versicherung

Netto-Versicherungsbeitrag im Jahr200 €
Versicherungssteuer (19 %)38 €
Versicherungsbeitrag gesamt238 €
Icon Sessel

Der Versicherungsnehmer zahlt insgesamt 238 Euro pro Jahr, wobei 38 Euro direkt als Steuer an den Staat gehen.

Regeln und gesetzliche Vorgaben zur Versicherungssteuer

Wer führt die Steuer ab?

Die Verantwortung, die Versicherungssteuer ans Finanzamt zu überweisen, liegt bei den Versicherungs­unternehmen. Diese erheben die Steuer zusammen mit dem Versicherungsbeitrag und leiten sie an die zuständige Finanzbehörde weiter, entweder monatlich oder quartalsweise, je nach Vereinbarung mit dem Finanzamt.

Icon Euroscheine und Münzen

Wann wird die Versicherungssteuer fällig?

Die Versicherungssteuer wird immer dann fällig, wenn Sie Ihre Versicherungsbeiträge zahlen – sie ist also ein fester Bestandteil davon. Ob Sie monatlich, vierteljährlich oder jährlich zahlen, spielt keine Rolle: Sobald der Beitrag eingezogen oder überwiesen wird, ist auch die Steuer mit dabei. Technisch gesehen entsteht die Steuerpflicht in dem Moment, in dem der Versicherungsvertrag wirksam wird und die erste Zahlung fällig ist.

Versicherungssteuer bei Verträgen im Ausland

Die Versicherungssteuer existiert in fast allen Ländern. Versicherungsnehmer, die einen Vertrag mit einem ausländischen Versicherer abschließen, müssen besondere Regelungen beachten. Grundsätzlich gilt: Die Besteuerung richtet sich nach dem Wohnsitz-Land des Versicherungsnehmers. Sind Sie in Deutschland ansässig, unterliegt die Versicherung den deutschen Steuerregeln, selbst wenn der Anbieter im Ausland sitzt. In solchen Fällen können Sie als Versicherungsnehmer selbst für die Abführung der Steuer verantwortlich sein, falls der ausländische Versicherer diese nicht an das deutsche Finanzamt überweist.

Icon Landkarte

Andersherum gilt: Wird eine Versicherung für Güter oder Personen im Ausland abgeschlossen (beispielsweise eine Auslandskranken­versicherung), kann sie in Deutschland steuerfrei sein.

Unterschied zwischen Privatpersonen und Unternehmen

Grundsätzlich macht die Versicherungssteuer keinen Unterschied zwischen Privatpersonen und Unternehmen. Es gibt jedoch einige Besonderheiten für Unternehmen:

  • Unternehmen können die Versicherungssteuer nicht als Vorsteuer abziehen (anders als die Mehrwertsteuer).
  • Bei internationalen Versicherungen mit Sitz im Ausland kann es zu Sonderregelungen kommen.
  • Großunternehmen oder Konzerne, die viele Versicherungen abschließen, haben oft Verhandlungsspielraum bei Versicherern bezüglich der Steuerlast.

Kann man die Versicherungssteuer absetzen?

Die Versicherungssteuer kann von Ihnen als Versicherungsnehmer nicht von der Steuer abgesetzt werden, denn die Erhebung steht in keinem Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeit von Privatpersonen, Unternehmen oder Institutionen. Eine Einreichung beim Finanzamt wäre ohnehin schwerlich möglich, da die Steuer in den Versicherungsverträgen nicht extra ausgewiesen werden.

Versicherungsbeiträge lassen sich absetzen

Versicherungsbeiträge hingegen können in der Regel von Privatpersonen und Firmen von der Steuer abgesetzt werden. Wie Sie Ihre Versicherungsbeiträge steuerlich geltend machen können, lesen Sie hier:

Versicherungsbeiträge richtig von der Steuer absetzen

Kann man die Versicherungssteuer umgehen oder senken?

Die Versicherungssteuer ist eine gesetzlich festgelegte Abgabe, die grundsätzlich für viele Versicherungsverträge ver­pflichtend ist. Eine vollständige Umgehung der Steuer ist daher nicht möglich. Allerdings gibt es einige legale Strategien, um die Steuerlast zu reduzieren.

Tipp 1:
Wahl einer steuerfreien Versicherung

Einige Versicherungen sind per Gesetz von der Versicherungssteuer befreit. Durch die Entscheidung für eine dieser Versicherungen können Sie die Steuer quasi komplett umgehen.

Wer beispielsweise eine private Kranken­versicherung abschließt, zahlt darauf keine Versicherungssteuer. Dagegen ist eine Krankenzusatz­versicherung zu 19 Prozent steuerpflichtig. Wer also zwischen zwei ähnlichen Produkten wählen kann, sollte prüfen, ob eine steuerfreie Option infrage kommt.

Icon Person mit Liste

Tipp 2:
Höhere Selbst­beteiligung

Die Versicherungssteuer wird auf den Versicherungsbeitrag erhoben. Eine Möglichkeit, die Steuerlast zu senken, besteht bei einigen Versicherungen daher darin, diesen Beitrag durch eine höhere Selbst­beteiligung zu reduzieren. Dazu gehört zum Beispiel die Rechtsschutz­versicherung. Je höher die Selbst­beteiligung, desto niedriger der Beitrag, desto niedriger die Versicherungssteuer.

Achtung: Eine Selbst­beteiligung wird in jedem Schadensfall fällig. Achten Sie darauf, auch weiterhin in der Lage zu sein, diese finanziell begleichen zu können.

Icon Geldschein mit Kassenzettel

Tipp 3:
Versicherungen vergleichen und wechseln

Nicht alle Versicherungen haben die gleichen Konditionen oder berechnen die Beiträge in der gleichen Höhe. Durch einen sorgfältigen Vergleich und Wechsel Ihrer Versicherung finden Sie etwa einen Anbieter, der bei gleichem Leistungsniveau günstigere Tarife anbietet. Viele Versicherungen bieten Pakete mit Extras, die eventuell gar nicht notwendig für Sie sind. Wenn der Versicherungsbeitrag sinkt, sinkt auch die Versicherungssteuer.

Icon Lupe mit Prozent

Die häufigsten Fragen zur Versicherungssteuer

Welche Versicherungen sind von der Steuer befreit?

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Einige Versicherungen gelten als essenziell für die soziale Absicherung und sind deshalb steuerfrei. Dazu gehören: Das betrifft beispielsweise:

  • Lebens- und Kranken­versicherungen
  • Berufs- und Erwerbsunfähigkeits­versicherung
  • Gesetzliche Arbeitslosen­versicherungen
  • Kleine Vieh­versicherungen, wenn die Versicherungssumme einen Betrag von 4.000 Euro nicht übersteigt
  • Transport­versicherung

Die Ausnahmen von der Versicherungssteuer sind im Versicherungssteuergesetz (VersStG) § 4 geregelt.

Wie hoch ist die Versicherungssteuer in Deutschland?

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Der Standardsteuersatz für die meisten Versicherungen beträgt 19 Prozent des Versicherungsbeitrages. Es gibt jedoch einige Ausnahmen. Zudem ist zwar die Versicherungssteuer eine bundesweit einheitliche Steuer, sodass es grundsätzlich keine Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. Eine Ausnahme bildet jedoch die Feuer­versicherung, bei der in manchen Bundesländern eine zusätzliche Feuerwehrabgabe erhoben werden kann.

Warum gibt es überhaupt eine Steuer auf Versicherungen?

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Die Versicherungssteuer wurde in Deutschland eingeführt, um dem Staat zusätzliche Einnahmen zu sichern, ohne die Bürger direkt zu belasten. 2021 betrugen die Einnahmen des deutschen Staates aus der Versicherungssteuer etwa 15 Milliarden Euro. Diese werden beispielsweise für Infrastruktur oder Bildung genutzt. Außerdem dient sie als Lenkungssteuer: Versicherungen wie Renten­versicherungen bleiben steuerfrei, um sie attraktiver zu machen, während Sach­versicherungen meist besteuert werden.

Warum zahlen Versicherer eine Versicherungs- statt Umsatzsteuer?

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Die Umsatzsteuer ist für den Verkauf beziehungsweise den Erwerb von Gütern und die Bezahlung von Dienstleistungen gedacht. Versicherungen werden vom Gesetzgeber in steuerlicher Sicht in keine dieser beiden Kategorien eingeordnet. Statt der Umsatzsteuer zahlen Versicherungs­unternehmen die Ver­siche­rungs­steuer.

Was hat es mit der Versicherungssteuernummer auf sich?

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Jeder Versicherungsnehmer hat eine Ver­siche­rungs­steuer­nummer, damit die Beiträge eindeutig zugeordnet werden können.

Was passiert mit der Versicherungssteuer, wenn ich eine Versicherung kündige?

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Wird eine Versicherung vor Ablauf der Vertragslaufzeit gekündigt, werden bereits gezahlte Versicherungsbeiträge anteilig zurückerstattet – inklusive der entfallenen Versicherungssteuer.

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Lena Mierbach
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Nachgelagerte Besteuerung Renten werden erst bei Auszahlung besteuert, während die Beiträge in der Ansparphase steuerfrei oder steuermindernd sind. Ziel ist es, die Steuerlast ins Rentenalter zu verlagern, wenn das Einkommen meist geringer ist.