Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung abgelehnt: was tun?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ablehnung eines Antrags auf eine Berufs­unfähigkeits­versicherung (BU) kann den Abschluss bei einem anderen Versicherer erschweren.
  • Wurde der Antrag auf eine BU-Versicherung abgelehnt, sollte daher keine weitere Ablehnung riskiert und die Beratung eines BU-Experten genutzt werden.
  • Gute BU-Experten, können Ihre Chancen auf eine BU einschätzen, Ihnen passende Versicherer vorschlagen, eine anonyme Voranfrage für Sie stellen oder Sie zu BU-Alternativen beraten.

Das erwartet Sie hier

Was Sie tun können, wenn Ihr Antrag auf eine BU abgelehnt wurde, warum Anträge überhaupt abgewiesen werden und wie Sie eine Ablehnung prinzipiell vorbeugen.

Inhalt dieser Seite
  1. Berufs­unfähigkeits­­versicherung abgelehnt: Was tun?
  2. Warum BUs abgelehnt werden
  3. Wie Sie eine Ablehnung vermeiden
  4. Tipps unserer Experten

Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung abgelehnt: Was tun?

Dass eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung (BU) sinnvoll und wichtig ist, ist unumstritten. Haben Sie eine BU abgeschlossen und werden Sie berufsunfähig, erhalten Sie eine monatliche Rente über mehrere Jahre – das ist auch für die Versicherer viel Geld. Deshalb schauen die Versicherungs­gesell­schaften auch so genau hin, wenn Sie eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung beantragen.

Die Versicherer führen eine sogenannte Risikoprüfung durch, um die Wahr­schein­lich­keit einzuschätzen, dass der Antrag­steller tatsächlich berufs­unfähig werden könnte. In einigen Fällen ist den Versicherungs­unter­nehmen das Risiko der Absicherung einfach zu groß und sie lehnen ab. Im Folgenden erläutern wir Ihnen, was Sie tun können, wenn Ihr Antrag abgelehnt wurde.

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Warum ist eine Ablehnung ein Problem?

Wenn der Antrag auf Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung bei einem Versicherer abgelehnt wurde, liegt es nahe, einfach einen neuen Antrag bei einem anderen einzureichen und die Ablehnung zu verheimlichen. Doch hier gibt es zwei Probleme:

Icon Liste

Fragen zu bisherigen Ablehnungen

Sie müssen im Antrag alle Fragen wahrheitsgemäß beantworten, sonst ist Ihr Versicherungsschutz gefährdet. Dazu gehört auch die Frage:

„Wurden für Ihre Person Anträge auf Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung von anderen Ver­sicherern abgelehnt, zurück­gestellt, noch nicht entschieden oder nur zu erschwerten Bedingungen angenommen oder angeboten? Falls ja, bei welcher Gesellschaft, wann und weshalb?“

Wenn Sie diese Frage bejahen, wird der Anbieter, bei dem Sie jetzt den Antrag stellen, noch kritischer hinschauen.

Icon Personalbeschaffung

Eintrag in Datenbank der Versicherer

Wenn Sie einen Antrag auf Berufs­­unfähig­keits­ver­siche­rung gestellt haben und dieser abgelehnt wurden, landen Sie mit hoher Wahr­schein­lich­keit im Hinweis- und Informations­system der Versicherer (kurz: HIS). Dabei handelt es sich um eine Datenbank des Gesamtverbands der Versicherer (GDV), in der die Angaben von Versicherungs­­kunden vermerkt sind, deren Verträge gekündigt oder abgelehnt wurden oder, die falsche Angaben im Versicherungs­­vertrag gemacht haben. Alle Versicherer können sich prinzipiell hier informieren.

Wie Sie einen Eintrag in das HIS vermeiden

BU-Antrag abgelehnt? Das können Sie tun

Icon Händeschütteln

Einen guten Berater finden

Riskieren Sie keine weitere Ablehnung. Suchen Sie sich besser einen BU-Experten, dem Sie vertrauen. Ein guter BU-Berater hat viel Erfahrung mit der Antragsstellung und dabei ganz andere Möglichkeiten als Sie. Auch ein direkter Draht des Beraters zur Risikoprüfung der Versicherer hilft oftmals, noch eine vernünftige BU zu bekommen.

Icon Person mit Pfeilen

Den passenden Versicherer suchen

Ein guter Berater macht in der Regel einen kurzen Gesundheitscheck mit Ihnen und kann dann Folgendes einschätzen:

  • Ob Sie überhaupt eine Chance auf eine BU haben. Falls nicht, berät er Sie zu Alternativen.
  • Bei welchen Versicherern Ihr BU-Antrag Erfolgsaussichten hat
  • Ob Sie damit rechnen müssen, mehr Beitrag zu zahlen (Risikozuschlag), oder dass bestimmte Erkrankungen nicht versichert werden (Leistungsausschluss)
Icon Fragezeichen

Eine anonyme Risikovoranfrage stellen

BU-Berater haben die Möglichkeit, in schwierigen Fällen eine anonyme Risikovoranfrage für Sie bei geeigneten Ver­sicherungs­unter­nehmen zu stellen. Bei der Voranfrage werden nur Ihre Risikodaten übermittelt, nicht aber persönliche Informationen wie Name oder Adresse. So vermeiden Sie eine weitere offizielle Ablehnung und verhindern eine Speicherung Ihrer Daten im HIS.

Unsere BU-Experten haben Kontakt zu nahezu allen Anbietern von Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung. Sie kennen die Gesellschaften und deren Annahmequote und können Ihnen dabei helfen, die anonymen Voranfragen bei der richtigen Gesellschaften einzureichen.

Wenn die Angebote der Versicherer da sind, bespricht der Fachberater diese mit Ihnen. Wenn Ihnen eines zusagt, wird der „richtige“ Antrag zur BU gestellt, mit der Gewissheit, dass dieser angenommen wird. Auch hier hilft Ihnen der BU-Experten. Wenn Sie unsere Hilfe für eine anonyme Voranfrage zur BU nutzen möchten, kontaktieren Sie uns gerne.

Icon Wegweiser

Alternativen ausloten

Sollte der Abschluss einer BU für Sie nicht oder nur sehr schwer möglich sein, kann ein guter BU-Berater mit Ihnen noch mal prüfen, welche Absicherung von Risiken Ihnen wirklich wichtig ist. Oftmals ist eine Schwere-Krankheiten-Versicherung (SKV), oft auch Dread-Disease-Versicherung genannt, kombiniert mit einer Grundfähigkeits­versicherung eine passende Alternative, vor allem, wenn Sie nicht unter psychischen Vor­erkrankungen leiden.

Warum BUs abgelehnt werden

Laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) werden durchschnittlich nur drei Prozent der Anträge auf eine Berufs­unfähigkeitsrente abgelehnt – 79 Prozent werden angenommen (Quelle: GDV). Bei 18 Prozent wird der Vertrag mit Zuschlägen oder Ausschlüssen angenommen oder die Anträge werden nicht weiter verfolgt, da sich der Antragsteller nicht zurückmeldet.

Diese Ablehnungsgründe gibt es

Vor allem drei Gründe können die Wahrscheinlichkeit einer Berufs­unfähig­keit besonders steigern. Trifft einer oder mehrere dieser Punkte auf Sie als Antrag­steller zu, kann der Versicherer daher den Antrag auf Berufs­unfähigkeits­versicherung ablehnen:

Welche Vor­erkrankungen können zur Ablehnung führen?

Hier geht es oftmals nicht um kleinere Erkrankungen wie Heuschnupfen oder leichter Migräne, sondern vielmehr um schwerwiegende Vor­erkrankungen, die sehr wahrscheinlich zu einer frühzeitigen Berufs­unfähig­keit führen können. Dazu gehören beispielsweise:

Icon Gesundheitscheck

Gerade bei psychischen Beschwerden schauen die Versicherer genau hin: In einigen Fällen reicht schon eine Sitzung beim Therapeuten in der Vergangenheit, damit der Antrag auf BU abgelehnt wird. Die Versicherbarkeit hängt natürlich von der jeweiligen Erkrankung und Krankengeschichte ab. Doch auch mit Vor­erkrankungen hat man die Chance auf eine BU.


Welche Berufe können zur Ablehnung führen?

Berufe werden von den Versicherern in Risikoklassen eingeteilt. Diese Einteilung kann sich von Versicherer zu Versicherer unterscheiden. Typisch ist jedoch, dass bei Berufen mit schwerer körperlicher Arbeit ein hohes Risiko für eine Berufs­unfähigkeit gesehen und damit eine Ablehnung wahrscheinlich wird. Die folgenden Berufe haben das höchste Risiko einer Berufs­unfähig­keit – sie bekommen generell nur sehr schwer eine Absicherung:

Icon Bome

Doch auch Berufe wie Gastronomen, Hausfrauen und Künstler sind riskante Absicherungen für die Versicherungen, da bei diesen Berufen schon eine kleine Verletzung zur Berufs­unfähig­keit führen kann. Bei Berufen, wie Lehrer schätzen die Gesellschaften das Risiko eines Burnouts vergleichsweise hoch ein.


Welche Hobbys können zur Ablehnung führen?

Freizeitunfälle, die zur Berufs­unfähigkeit führen, sind prinzipiell auch in der Berufs­unfähigkeits­versicherung mitversichert. Gehen Sie allerdings einem Hobby nach, dass das Risiko einer Berufs­unfähigkeit stark erhöht, dann kann der Versicherer Ihren Antrag auf eine BU auch ablehnen. Dies gilt etwa für die folgenden Freizeitbeschäftigungen:

  • Autorennen
  • Höhlentauchen
  • Bestimmte Kampfsportarten
  • Bergsteigen, Freeclimbing
  • Basejumping und Fallschirmspringen
Icon Berg

Doch ein gefährliches Hobby bedeutet nicht gleich die Ablehnung einer Berufs­unfähigkeits­versicherung. Hier gibt es einige Abstufungen. Mehr dazu erfahren Sie hier:

Gefährliche Hobbys in der Berufs­unfähigkeits­versicherung

Wie es gar nicht erst zur Ablehnung der Berufs­unfähigkeits­versicherung kommt

Es gibt Versicherungen, die Sie problemlos auch ohne Beratung allein abschließen können, etwa eine Kfz-Versicherung oder eine Reiserücktritts­versicherung. Es gibt aber auch Versicherungen, die weitreichendere Auswirkungen auf Ihr Leben haben werden, wie Versicherungen zur privaten Altersvorsorge oder eben eine Berufs­unfähigkeits­versicherung. Es geht dabei schließlich um nichts Geringeres als Ihre finanzielle Absicherung. Doch gerade bei einer BU kann die Ablehnung eines Antrags Probleme mit sich bringen.

Setzen Sie daher auf Sicherheit und lassen Sie sich von einem erfahrenen BU-Experten beraten, bevor Sie auf eigene Faust einen Antrag stellen. Eine Beratung empfehlen wir besonders, wenn Sie Vor­erkrankungen haben, einen körperlich anspruchsvollen Beruf ausüben oder einem riskanten Hobby nachgehen – dann kann die Ablehnung Ihres Antrags wahrscheinlich sein.

Unsere BU-Berater klären zum Beispiel mit Ihnen Ihre Wünsche an die BU-Rente und Ihre finanziellen Möglichkeiten, erstellen ein auf Sie zugeschnittenes BU-Konzept und helfen Ihnen, Angebote zu vergleichen. Nur sie können für Sie eine anonymisierte Voranfrage bei dem Versicherer stellen. Sie erläutern Ihnen das „Kleingedruckte“, Klauseln und Regelungen und klären mit Ihnen Ihre offen gebliebenen Fragen.

Wie läuft eine BU-Beratung grundsätzlich ab?

Icon Sprechblasen

Alle Fragen im Antrag wahrheitsgemäß beantworten

Wichtig ist auch, dass Sie die Gesundheitsfragen und aller anderen Fragen im Antrag auf eine Berufs­unfähigkeits­versicherung richtig beantworten. Denn Sie sind durch die vorvertraglichen Anzeige­pflicht dazu verpflichtet. Sollte sich im Nachhinein, zum Beispiel im Fall einer Berufs­unfähigkeit heraus­stellen, dass Sie dies nicht befolgt haben, kann der Versicherer Ihnen kündigen oder keine BU-Rente auszahlen.

Wichtige Tipps unserer Experten für Sie

Experten-Tipp 1:
Mögliche Alternativen zur Berufs­unfähig­keits­ver­sicherung suchen

„Wer entweder keine Berufs­unfähigkeits­versicherung erhält oder aufgrund von Ausschlüssen und Zuzahlungen keinen tragfähigen Versicherungs­schutz mehr abschließen kann, sollte sich nach Alternativen umsehen. Der Markt bietet grundsätzlich keine optimalen Ausweich­lösungen. Dennoch finden sich Optionen, die anstelle einer Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung in Erwägung gezogen werden können. In Bezug auf die Absicherung der Arbeitskraft gilt dabei die Regel: Eine alternative Absicherung ist besser als keine Absicherung.

Mögliche Alternativen zur Berufs­unfähigkeits­versicherung sind:

Auch hier gilt, die Alternativen genau abzuwägen. Prinzipiell ist die Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung die einzige Absicherung, die einen bestimmten Beruf und die Unfähigkeit der Ausübung ab 50 % Beeinträchtigung versichert. Die alternativen Versicherungen funktionieren jeweils anders, können aber je nach persönlicher Situation ebenfalls hilfreich sein.“

Mehr zu den Alternativen zur Berufs­unfähigkeits­versicherung

Experten-Tipp 2:
Alle Fragen ehrlich beantworten

„Auch im Hinblick auf das Verhindern einer Ablehnung gilt: Wenn Sie den Versicherer über all Ihre Risiken, Vor­erkrankungen und Hobbys informieren, kann dieser entsprechend reagieren. Nicht alle Gesellschaften antworten sofort mit einer Ablehnung. Die Möglichkeiten, die Sie nach einer Ablehnung haben, bieten einige Versicherer auch nach der Antragsprüfung von selbst an. In einem solchen Fall müssen Sie nur noch abwägen, inwiefern Zuschläge oder Ausschlüsse für den Versicherungs­schutz akzeptabel wären.“

Die häufigsten Fragen zur Ablehnung einer Berufs­unfähigkeits­versicherung

Wann bekommt man keine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

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Der Antrag auf Berufs­unfähigkeits­versicherung wird häufig aufgrund gesundheitlicher Beschwerden, der Ausübung eines risikoreichen Berufs oder eines gefährlichen Hobbys abgelehnt. Besonders Vor­erkrankungen führen oft zu einer Ablehnung, wie Störungen des Bewegungsapparates, frühere Sport­verletzungen oder schweren chronischen Krankheiten.

Wer kann keine Berufs­unfähigkeits­versicherung abschließen?

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Nahezu unmöglich wird der Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung für diejenigen, die an schweren Vor­erkrankungen leiden. Dazu gehören etwa HIV, Morbus Crohn, bösartige Tumore oder einige schwere Krebs­erkrankungen.

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Katharina Burnus
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