Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wie viel Beamte in der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen, wann sich das lohnt und in welchen Bundesländern es einen Zuschuss gibt.
Inhalt dieser SeiteWie finden Beamte eine gute gesetzliche Krankenversicherung?
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Beamte haben „Wahlfreiheit“
Die meisten Angestellten in Deutschland sind verpflichtet, sich in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu versichern. Erst, wenn Sie eine bestimmte Einkommensgrenze überschritten haben, dürfen Sie sich privat versichern. Für Beamte gilt jedoch eine Ausnahme: Sie können zu Beginn ihrer Laufbahn frei wählen, ob sie sich privat oder freiwillig gesetzlich versichern möchten – unabhängig von ihrem Einkommen.
Beamte zahlen kompletten Beitrag
Normalerweise bezahlen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Euro. Wenn Beamte sich freiwillig gesetzlich versichern, zahlen Sie in der Regel den ermäßigten Beitragssatz von 14 Prozent plus Zusatzbeitrag. Diesen Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse müssen sie jedoch aus eigener Tasche finanzieren. Zwar haben sie einen Beihilfeanspruch bei ihrem Dienstherren, dieser sinkt jedoch praktisch auf null. Das kommt daher, da Beamte in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht in Vorleistung gehen, sondern die Leistungen der Ärzte als Sachleistungen sofort von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Sie erhalten so keinerlei Belege über die erbrachte ärztliche Leistung, die sie bei der Beihilfestelle erstatten lassen könnten.
Bekomme ich einen GKV-Zuschuss?
In einigen Bundesländern bekommen auch Beamte einen „Arbeitgeberanteil“ zur gesetzlichen Krankenversicherung – die sogenannte pauschale Beihilfe. Weiter unten haben wir Ihnen in einer Tabelle zusammengefasst, in welchen Bundesländern freiwillig gesetzlich versicherte Beamte einen Arbeitgeberzuschuss bekommen.
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Verschiedene Krankenkassen vergleichen
Entscheiden sich Beamte dazu, zu Beginn ihrer Laufbahn freiwillig der gesetzlichen Krankenversicherung beizutreten, dann sollten sie ebenso wie Arbeitnehmer verschiedene Krankenkassen miteinander vergleichen. Die Höhe des allgemeinen Beitragssatzes ist zwar überall gleich – nicht so die Höhe des Zusatzbeitrags. Hier gibt es erhebliche Unterschiede. Durchschnittlich liegt dieser aktuell bei 2,5 Prozent (Stand: 2025).
Zusatzleistungen und Bonusprogramme
Nicht nur die Kosten machen den Unterschied: Schauen Sie sich auch die freiwilligen Zusatzleistungen der Krankenkassen Ihrer Wahl an und welche Bonusprogramme sie anbieten. Ist Ihnen ein Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung oder die Kostenübernahme von alternativen Behandlungsmethoden wichtig? Beziehen Sie dies in Ihren Vergleich mit ein.
Vor- und Nachteile: Lohnt sich die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte?
Vorteile für Beamte
Weniger Einkommen – weniger Kosten
Die Höhe der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung richtet sich nach der Höhe des Einkommens. Das bedeutet: Wer weniger verdient, zahlt auch weniger Beiträge. Dadurch kann der Beitrag durchaus günstig ausfallen. Dies ist in der privaten Krankenversicherung nicht der Fall: Dort orientiert sich die Höhe der Beiträge vorrangig an dem Gesundheitszustand und Alter.
Keine Probleme bei chronischen Vorerkrankungen
In der gesetzlichen Krankenversicherung spielt es keine Rolle, ob Sie an zum Beispiel chronischen Krankheiten leiden. Anders in der privaten Krankenversicherung: Dort würden Beamte mit Vorerkrankungen unter Umständen mehr zahlen, da der Gesundheitszustand eine entscheidende Rolle bei der Beitragsberechnung spielt.
Keine Vorleistung
Freiwillig versicherte Beamte müssen bei einem Arztbesuch nicht erst in Vorleistung gehen. Stattdessen erstattet die gesetzliche Krankenversicherung die Behandlungen und gegebenenfalls die Medikamente direkt.
Mitversicherung von Familie und Ehepartner
Die Familienversicherung ist ein Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung. Hier können Sie Familienmitglieder beitragsfrei mitversichern. In der privaten Krankenversicherung muss demgegenüber für jedes Kind ein eigener Vertrag abgeschlossen werden. Beamtenkinder erhalten zwar eine 80-prozentige Beihilfe, jedoch können die Tarife in kinderreichen Familien trotzdem mit der Zeit teuer werden.
Übrigens: Erhält der Ehepartner oder Ehegatte ein monatliches Einkommen bis 505 Euro oder ein monatliches Einkommen aus einem Minijob bis 556 Euro, kann auch dieser in der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenversicherung mitversichert werden. In der privaten Krankenversicherung hätte der Ehepartner einen Beihilfeanspruch von 70 Prozent.
Einfacher Wechsel zu anderem Anbieter
Der Wechsel zu einem anderen Anbieter der gesetzlichen Krankenversicherung ist meist einfacher als der Wechsel innerhalb der privaten Krankenversicherung. Gesetzlich Versicherte können ohne Probleme und lediglich unter Einhaltung der Wechselfristen alle eineinhalb Jahre zu einer anderen Krankenkasse wechseln. Dies lohnt sich, wenn der Zusatzbeitrag bei einer anderen Krankenkasse niedriger ist. Der Anbieterwechsel in der privaten Krankenversicherung ist dagegen meist mit viel Aufwand verbunden. So muss etwa die Gesundheitsprüfung erneut abgelegt werden.
Nachteile für Beamte
Hohes Einkommen – hohe Kosten
Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung ist einkommensabhängig. Wer mehr verdient, zahlt also auch mehr in die Krankenkasse ein, jedoch nur bis zu einer Beitragsbemessungsgrenze von 66.150 Euro (Stand: 2025).
Fehlender Zuschuss
Der größte Nachteil einer freiwilligen Absicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber einer privaten Versicherung sind die fehlenden Zuschüsse. Beamte in der gesetzlichen Krankenkasse erhalten weder Beihilfe noch den Arbeitgeberanteil und müssen so den Krankenkassenbeitrag komplett selbst tragen. Eine Ausnahme stellen Bundesländer dar, in denen pauschale Beihilfe gewährt wird. Erfahren Sie hier, welche Bundesländer das sind.
Keine vorteilhaften Gesundheitsleistungen
Gesetzlich versicherte Staatsdiener profitieren nicht von den allgemeinen Vorzügen einer privaten Krankenversicherung, wie kurze Wartezeiten bei der Terminvergabe, einem viel breiteren Leistungsangebot und der Behandlung vom leitenden Arzt beziehungsweise einem Wahlarzt bei einem Krankenhausaufenthalt.
Was kostet die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte?
Das beeinflusst die GKV-Beiträge für Beamten
Rechenbeispiel: GKV für Beamte
Monatliches Bruttoeinkommen | 3.500 € |
Davon 14 % allgemeiner Beitragssatz | 490 € |
Davon 2,5 % Zusatzbeitrag | 87,50 € |
Gesamtbeitrag monatlich | 577,50 € |
Bundesland | Brandenburg (Zuschuss/pauschale Beihilfe) |
GKV-Beitrag nach Abzug der pauschalen Beihilfe | 288,75 € |
Pauschale Beihilfe: In welchem Bundesland gibt es einen Zuschuss zur GKV?
Arbeitgeberzuschuss bzw. pauschale Beihilfe
Normalerweise erhalten Beamte zu den Beiträgen zu ihrer gesetzlichen Krankenversicherung keinen Zuschuss vom Chef. In einigen Bundesländern gibt es jedoch die sogenannte pauschale Beihilfe – einen Arbeitgeberzuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung von 50 Prozent.
Der Unterschied zur individuellen Beihilfe, die privatversicherte Beamte erhalten, ist also, dass sich der Dienstherr nicht an den Krankheitskosten, sondern an den Beiträgen zur Krankenversicherung beteiligt.
In der folgenden Tabelle erhalten Sie eine Übersicht über die aktuellen Regelungen aller Bundesländer:
Bundesland | Derzeitiger Stand zum Zuschuss |
---|---|
Bund | Keine pauschale Beihilfe |
Baden-Württemberg | Pauschale Beihilfe |
Bayern | Keine pauschale Beihilfe |
Berlin | Pauschale Beihilfe |
Brandenburg | Pauschale Beihilfe |
Bremen | Pauschale Beihilfe |
Hamburg | Pauschale Beihilfe |
Hessen | Keine pauschale Beihilfe |
Mecklenburg-Vorpommern | Entsprechendes Vorhaben im Koalitionsvertrag |
Niedersachsen | Pauschale Beihilfe |
Nordrhein-Westfalen | Entsprechendes Vorhaben im Koalitionsvertrag |
Rheinland-Pfalz | Keine pauschale Beihilfe |
Saarland | Keine pauschale Beihilfe |
Sachsen | Pauschale Beihilfe |
Sachsen-Anhalt | Keine pauschale Beihilfe |
Schleswig-Holstein | Pauschale Beihilfe |
Thüringen | Pauschale Beihilfe |
Sonderregelung in Hessen
In Hessen existiert mit Blick auf die Beihilfe eine Sonderregelung. Hier gilt der Zuschuss nach dem Sachleistungsprinzip: Als Ausgleich dafür, dass freiwillig gesetzlich versicherte Beamte den Krankenkassenbeitrag aus eigener Tasche zahlen müssen, bekommen sie auch Beihilfe für Leistungen, die die gesetzliche Krankenkasse bereits übernommen hat. Der Betrag richtet sich dabei nach den gezahlten Versicherungsbeiträgen der Staatsdiener.
Gesetzliche Krankenversicherung für Beamte: Testsieger (2025)
Ausschnitt der aktuellen Testsieger (2025)
Die ganze Tabelle und die aktuellen Testsieger der gesetzlichen Krankenversicherung sowie die Empfehlungen unserer Experten finden Sie hier:
Alle gesetzlichen Krankenversicherer im Test (%current_year)
Wie sieht die private Absicherung für Beamte aus?
Beihilfe für Beamte in der privaten Krankenversicherung
Beamte genießen viele Vorteile, wenn sie sich für eine private Krankenversicherung (PKV) entscheiden. Sie haben in der Regel einen Beihilfeanspruch je nach Beihilfeverordnung und Dienstherr in Höhe von 50 bis 80 Prozent. Das bedeutet, dass sich der Dienstherr mit diesem Prozentsatz an den Kosten für die medizinische Versorgung und allgemeine Gesundheitsleistungen beteiligt. Der konkrete Betrag ist von der jeweiligen Lebenssituation und dem Bundesland abhängig. Die verbleibende Versorgungslücke von 20 bis 50 Prozent muss durch eigene Vorsorge in Form einer privaten Restkostenversicherung geschlossen werden. Dafür gibt es spezielle Beihilfetarife beziehungsweise Beihilfeergänzungstarife der privaten Krankenversicherer.
Alles Weitere zum Thema private Krankenversicherung für Beamte erfahren Sie hier:
PKV für Beamte – Infos und Tarifvergleich
Wie funktioniert die Kostenerstattung in der PKV?
Sobald der Beamte einen Arzt aufsucht, muss er für die Behandlung, die Medikamente und für weitere medizinische Dienste erst einmal in Vorleistung gehen. Er erhält dann einen Beleg von seinem Arzt, den er bei der Beihilfestelle einreichen muss. Daraufhin erfolgt die anteilige Rückerstattung durch die Beihilfe. Die Rechnung wird außerdem beim Anbieter der privaten Krankenversicherung eingereicht, um die restlichen Kosten wiederzubekommen.
So reichen Sie Rechnungen bei der privaten Krankenversicherung ein
PKV – eine langfristige Entscheidung
Der Wechsel von der gesetzlichen Krankenkasse zur privaten Krankenversicherung ist in der Regel bindend. Ein Hin- und Herwechseln zwischen den Versicherungen, je nach Lebenssituation, ist nicht möglich. Nur unter ganz bestimmten Bedingungen ist ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung möglich:
Wägen Sie Vor- und Nachteile gut ab
Egal, ob gesetzliche oder private Krankenversicherung: Für Beamte haben beide Absicherungsmodelle Vor- und Nachteile. Eine gesetzliche Krankenversicherung bietet weniger Leistungen, kann jedoch unter Umständen günstiger sein. Eine private Krankenversicherung bietet demgegenüber mehr Leistung, kann jedoch abhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Versicherten auch mehr kosten. Privatversicherte profitieren darüber hinaus immer von Beihilfeleistungen.
Im Regelfall ist die Beihilfe und eine gute private Restkostenversicherung die bessere Wahl für Beamte. Der Dienstherr übernimmt im besten Fall 80 Prozent der Krankheitskosten, und Beamte selbst müssen nur 20 Prozent über eine Restkostenversicherung absichern. Dennoch hängt die Entscheidung von der individuellen Situation ab.
Für Beamte ist es daher empfehlenswert, verschiedene Situationen einmal durchzurechnen und die Versicherungsmodelle und deren Anbieter zu vergleichen. Interessieren Sie sich für die private Krankenversicherung, wissen aber noch nicht, ob es das Richtige für Sie wäre? Dann lassen Sie sich gern von unseren fachkundigen und erfahrenen Experten kostenfrei und unverbindlich beraten. Kontaktieren Sie uns hierzu gern und vereinbaren Sie einen Termin.
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