Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was eine Leichtkraftradversicherung kostet, was Sie leistet und worauf Sie achten sollten.
Inhalt dieser SeiteWie funktioniert die Leichtkraftradversicherung?
Versicherungsschutz für Leichtkrafträder
Zahlreiche Versicherer bieten eine eigene Kfz-Versicherung für Leichtkrafträder an. Diese wird Ihnen unter den Bezeichnungen Leichtkraftradversicherung, Rollerversicherung oder 125er-Versicherung begegnen. Von der Versicherung bekommen Sie auch Ihre elektronische Versicherungsbestätigung (eVb). Diese brauchen Sie für die Anmeldung Ihres Leichtkraftrads.
Anders als bei Kleinkrafträdern gibt es bei der Leichtkraftradversicherung Schadensfreiheitsklassen und ist neben der Teilkaskoversicherung auch eine Vollkaskoversicherung möglich. Die wichtigste Versicherung für Leichtkrafträder ist die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung. Diese leistet, wenn man mit dem Leichtkraftrad eine andere Person schädigt.
Wer kann sich versichern?
Wie auch die Nutzung eines Leichtkraftrads ist der Abschluss einer entsprechenden Versicherung ab 16 möglich. Allerdings können auch Eltern eine Leichtkraftradversicherung für ihr Kind abschließen.
Fünf Gründe, eine Leichtkraftradversicherung abzuschließen
Wann ist ein Zweirad ein Leichtkraftrad?
Zweiräder mit mehr als 50, aber höchstens 125 cm³ Hubraum und einer maximalen Leistung von 11 kW gelten als Leichtkrafträder oder Leichtkraftroller. Sie werden auch als 125-er bezeichnet. Sie sind stärker motorisiert und fahren schneller als Kleinkrafträder.
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Welche Versicherung für welches Kraftrad?
Fahrzeugtyp | Versicherung |
---|---|
Krafträder bis 50 cm³ Hubraum (Kleinkrafträder) | Mopedversicherung |
Krafträder zwischen 50 und 125 cm³ (Leichtkrafträder) | Leichtkraftradversicherung |
Krafträder über 125 cm³ | Motorradversicherung |
Besonderheiten von Leichtkrafträdern
Anders als Motorräder sind Leichtkrafträder zulassungsfrei, müssen keine regelmäßige Hauptuntersuchung durchlaufen und sind auch von der Kfz-Steuer befreit, wenn ihre Nennleistung 11 kW nicht überschreitet. Sie müssen jedoch angemeldet werden, was wiederum nicht ohne den Nachweis einer Haftpflichtversicherung möglich ist. Jedes Leichtkraftrad, das im öffentlichen Raum verwendet wird, benötigt ein amtliches Kennzeichen.
Leichtkraftroller oder Leichtkraftrad?
Bei einem Leichtkraftrad stellt man wie bei einem Motorrad die Füße links und rechts auf Fußrasten. Ein Leichtkraftroller hingegen hat ein Trittbrett, auf dem man die Füße nebeneinander abstellt.
Welchen Führerschein braucht man?
Um ein Leichtkraftrad zu fahren, muss man mindestens 16 Jahre alt sein und die Fahrerlaubnisklasse A1 oder 1b haben. Alternativ kann man einen Führerschein der Klasse B auf die Nutzung von Leichtkrafträdern erweitern. Mit dieser Erweiterung darf man jedoch nur in Deutschland Leichtkrafträder nutzen.
Um sie zu erhalten, ist eine Fahrerschulung (neun Stunden à 90 Minuten), aber keine erneute Führerscheinprüfung nötig. Nach dem Absolvieren der Übungsstunden lässt man die Schlüsselzahl 196 im Führerschein eintragen. Die Voraussetzung für eine solche Erweiterung des Führerscheins ist, dass man mindestens 25 Jahre alt ist und die Fahrerlaubnis der Klasse B schon seit fünf Jahren besitzt. Wenn man seinen Führerschein (A1 oder B196) ab dem 19.01.2013 gemacht hat, ist auch zu beachten, dass das Verhältnis der Leistung zum Gewicht 0,1 kW/kg nicht überschreiten darf.
Wer seine Fahrerlaubnis der Klasse 3 bis zum 31.03.1980 bekommen hat, darf ohne weitere Prüfung oder Übungsstunden ein Motorrad bis 125 cm³ fahren.
Das leistet die Leichtkraftradversicherung
Besonders wichtig: Haftpflichtschutz
Der wichtigste Bestandteil der Leichtkraftradversicherung ist die Haftpflichtversicherung. Sie leistet, wenn Sie einer dritten Person einen Schaden zufügen und diese nun Schadenersatz fordert. Die Versicherung prüft auch, ob die Forderung berechtigt ist und wehrt sie gegebenenfalls ab. Neben Personen-, Sach- und Vermögensschäden sollten auch Umweltschäden versichert sein.
Typische Versicherungssummen
Achten Sie darauf, eine Versicherung mit einer ausreichend hohen Versicherungssumme zu wählen. Typisch sind 100 Millionen Euro, wobei jede geschädigte Person maximal 10 bis 15 Millionen Euro erhält.
Schadensbeispiel
Herr B. verursacht mit seinem Leichtkraftroller einen Auffahrunfall. Glücklicherweise gibt es keine Verletzten, aber er zerschlägt dabei den Scheinwerfer des Autos vor ihm. Die Kosten für den Austausch des Scheinwerfers – rund 500 Euro – übernimmt seine Haftpflichtversicherung.
Kaskoversicherung
Die Haftpflichtversicherung hilft Ihnen lediglich, wenn Sie mit Ihrem Leichtkraftrad einer anderen Person schaden, aber nicht, wenn Ihr Zweirad einen Schaden davonträgt – dafür benötigen Sie eine Kaskoversicherung. Als Besitzer eines Leichtkraftrads können Sie sich hier zwischen einer Teilkaskoversicherung und einer Vollkaskoversicherung entscheiden.
Wann leistet die Teilkaskoversicherung?
In der Teilkaskoversicherung sind bereits viele typische Schadensfälle versichert. Je nach Tarif leistet die Versicherung in den folgenden Situationen:
Wann leistet die Vollkaskoversicherung?
Die Vollkaskoversicherung beinhaltet alle Leistungen der Teilkaskoversicherung, aber zusätzlich sind auch die folgenden Risiken abgedeckt:
Für wen lohnt sich eine Vollkaskoversicherung?
Insbesondere, wer ein neues oder besonders wertvolles Motorrad beziehungsweise einen besonders neuen und wertvollen Roller fährt, kann über eine Vollkaskoversicherung nachdenken. Auch Fahranfänger sollten eine Vollkaskoversicherung in Erwägung ziehen, da Sie ein höheres Unfallrisiko haben. Allerdings zahlen sie auch mehr für den Versicherungsschutz als Versicherungskunden mit mehr Fahrerfahrung.
Wann zahlt die Versicherung nicht?
Typische Leistungsausschlüsse bei der Leichtkraftradversicherung sind:
Grobe Fahrlässigkeit wird in verschiedenen Tarifen unterschiedlich gehandhabt. Idealerweise sollte Ihr Versicherer auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichten.
Zusätzliche Leistungen
In der Leichtkraftradversicherung sind zusätzliche Leistungen oft inkludiert oder lassen sich gegen einen Aufpreis hinzufügen. Das sind beispielsweise:
- Mallorca-Police: die Versicherung springt ein, wenn die Versicherung eines Leihfahrzeugs im Ausland nicht dem deutschen Niveau entspricht
- Schutzbrief: Die Versicherung organisiert Soforthilfe bei einer Panne oder einem Unfall.
- Versicherungsschutz auch für Ausrüstung wie die Motorradkleidung
- Neupreis- oder Kaufpreisentschädigung: Innerhalb eines bestimmten Zeitraums – zum Beispiel während der ersten zwei Jahre – erstattet die Versicherung im Fall eines Totalschadens statt dem Zeitwert des Leichtkraftrads den Neu- oder Kaufpreis
- GAP-Deckung: Die Versicherung trägt die Differenz zwischen der Auszahlung der Kaskoversicherung und dem Restwert eines geleasten oder finanzierten Leichtkraftrads laut Vertrag, wenn es zu einem Totalschaden kommt.
- Zusätzlicher Schutz für Schäden an Akku und Ladekabel bei Elektro-Fahrzeugen
Wenn Sie viel im Straßenverkehr unterwegs sind, sollten Sie auch über eine Verkehrsrechtsschutzversicherung nachdenken. Nur so erhalten Sie aktiven Rechtsschutz.
Selbstbeteiligung in der Kaskoversicherung
In der Kaskoversicherung wird normalerweise eine Selbstbeteiligung vereinbart. Eine typische Selbstbeteiligung in der Teilkaskoversicherung sind 150 Euro. Das ist die Summe, die im Fall eines Schadens selbst aufbringen muss. Was darüber hinausgeht, zahlt die Versicherung. Je höher die Selbstbeteiligung ist, desto niedriger fällt die Prämie aus.
Versicherungsschutz im Ausland
Mit einer Leichtkraftradversicherung sind Sie typischerweise auch bei Fahrten ins europäische Ausland versichert. Für Länder, in denen das nötig ist, können Sie bei Ihrem Versicherer die sogenannte grüne Karte beantragen, mit der Sie Ihren Versicherungsschutz nachweisen.
Was kostet eine Leichtkraftradversicherung?
Kostenbeispiel
Versicherungsnehmer | 24 Jahre, einziger Fahrer |
Fahrzeug | Motorroller, 124 cm³ Hubraum, Erstfahrzeug, keine Übernahme von Schadensfreiheitsklassen |
Selbstbeteiligung | 150 € in der Teilkaskoversicherung |
Anteil Haftpflicht | 65,06 € pro Jahr |
Anteil Kasko | 36,97 € pro Jahr |
Schadensfreiheitsklasse und Regionalklasse
Die Kosten der Versicherung von Leichtkrafträdern hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört unter anderem die Schadensfreiheitsklasse: Wer schadenfrei unterwegs ist, erhält für jedes schadensfreie Jahr eine Schadensfreiheitsklasse in der Haftpflicht- und der Vollkaskoversicherung. Diese wiederum resultieren in Rabatten auf die Versicherungsprämie.
Nicht vom Kunden beeinflussbar ist jedoch die Regionalklasse: Diese hängt von der statistischen Häufigkeit von Schäden in der Gegend ab, wo der Versicherungsnehmer wohnt oder das Kraftrad angemeldet ist.
Weitere Faktoren
- Fahrerkreis und Alter des jüngsten Fahrers
- Typ, Wert und Leistung des Leichtkraftrads
- Gewünschte Versicherungsleistungen
- Höhe der Selbstbeteiligung
Saisonversicherung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Versicherungsprämie zu reduzieren. Wenn Sie Ihr Zweirad nicht das ganze Jahr über nutzen wollen, können Sie auch eine Saisonversicherung abschließen. Mit dieser ist das Fahrzeug während der “Ruhemonate” nicht für öffentliche Straßen zugelassen, aber Sie zahlen auch weniger.
Günstiger Schutz dank früherer Versicherung
Man kann Schadenfreiheitsklassen zwischen Fahrzeugen übertragen. Oft profitieren Sie auch von günstigeren Bedingungen, wenn Sie Ihr Leichtkraftrad als Zweitfahrzeug beim selben Anbieter versichern, bei dem Sie auch eine Kfz-Versicherung für Ihr Auto haben. Junge Fahrer profitieren unter Umständen davon, wenn die Eltern bereit sind, das Leichtkraftrad als Zweitfahrzeug zu versichern.
Kfz-Versicherung: So sparen Fahranfänger
Leichtkraftradversicherung in der Steuer
Wer sein Leichtkraftrad geschäftlich nutzt, kann die Kosten der Versicherung von der Steuer absetzen. Bei einem privat genutzten Fahrzeug gilt das nur für die Kosten der Haftpflichtversicherung. Bei diesen handelt es sich um eine Vorsorgeaufwendung.
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Die Leichtkraftradversicherung im Test (2024)
Aktuell liegen keine Testberichte vor, bei denen spezifisch Tarife der Kfz-Versicherung für Leichtkrafträder unter die Lupe genommen werden. Sie können sich jedoch an Kundenbefragungen zur Kfz-Versicherung für Motorräder orientieren. Oder nutzen Sie unseren Rechner und führen Sie Ihren eigenen Vergleich von Prämien und Leistungen durch.
So finden Sie die beste Leichtkraftradversicherung
Darauf sollten Sie achten
Prüfen Sie zunächst Ihren Versicherungsbedarf: Welche Risiken möchten Sie versichern? Lohnt sich angesichts des Werts Ihres Leichtkraftrads eher eine Vollkaskoversicherung oder genügt auch eine Teilkaskoversicherung? Prüfen Sie auch, welche Möglichkeiten Sie haben, Ihren gewünschten Versicherungsschutz möglichst günstig zu erhalten, zum Beispiel durch eine Versicherung bei einem Anbieter, bei dem Sie schon eine Police haben und deshalb Rabatt erhalten.
Vergleichskriterien
Beim Vergleich mehrerer Angebote sollten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Details bei den Versicherungsleistungen achten. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie zum Beispiel den folgenden Punkten widmen:
- Ist die Versicherungssumme ausreichend hoch?
- Welche Schäden sind in der Kaskoversicherung abgedeckt?
- Verzichtet die Versicherung auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit?
- Sind für Sie relevante Zusatzleistungen integriert?
- Falls Sie wertvolles Zubehör haben: Wie ist dieses versichert?
- Wie lange erstattet die Versicherung Ihnen den Neuwert?
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Fazit
Wer ein Leichtkraftrad fährt, muss sich nicht um eine Zulassung kümmern oder eine Kfz-Steuer zahlen. Eine Anmeldung und der Abschluss einer Haftpflichtversicherung sind dennoch Pflicht. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und zu überlegen, welcher zusätzlicher Schutz für Sie sinnvoll ist.
Die häufigsten Fragen zur Leichtkraftradversicherung
Was kostet ein Leichtkraftrad in der Versicherung?
Die Kosten der Leichtkraftradversicherung hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Fahrerkreis, den Eigenschaften des Kraftrads und den gewünschten Leistungen ab. Eine reine Haftpflichtversicherung kann gerade für erfahrene Fahrer sehr günstig sein. Aber auch ohne Schadensfreiheitsklasse sind beispielsweise Kosten 5,42 Euro pro Monat für eine Kfz-Haftpflichtversicherung möglich.
Was bedeutet “zulassungsfrei” beim Leichtkraftrad?
Leichtkrafträder sind zulassungsfrei. Damit man legal mit ihnen unterwegs sein kann, braucht man jedoch eine Versicherung und ein amtliches Kennzeichen und muss sie bei der Kfz-Zulassungsbehörde des Wohnsitzes des Fahrzeughalters anmelden. Dafür braucht man folgende Dokumente:
- Personalausweis / Reisepass mit Meldebescheinigung
- eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung))
- Allgemeine Betriebserlaubnis
- Certrificate of Conformity / Datenbestätigung des Herstellers und Kaufvertrag
Minderjährige benötigen zusätzlich noch eine Vollmacht, um ihr Leichtkraftrad anmelden zu können.
Ist eine 125er steuerfrei?
Für ein Leichtkraftrad unter 11 kW (15 PS) fällt keine Kfz-Steuer an. Liegt die Leistung darüber, beträgt die Steuer derzeit 9,20 Euro.
Wie schnell ist die schnellste 125er?
125er erreichen Höchstgeschwindigkeiten bis 110 oder 115 km/h.
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