Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wie Sie Ihre Riester-Rente korrekt kündigen, welche Nachteile das mit sich bringt und welche Alternativen Sie haben. Nutzen Sie für Ihre Kündigung gern unser Musterschreiben.
Inhalt dieser SeiteRiester-Rente kündigen: Formales und Fristen
Riester-Rente fristgerecht kündigen
Wie jeden anderen Vertrag können Sie auch Ihre Riester-Rente kündigen. Berücksichtigen Sie die Kündigungsfrist: Diese beträgt in der Regel sechs Wochen vor Ablauf des gewünschten Ausstiegsmonats. Die Kündigungsfrist kann je nach Riester-Anbieter variieren, daher sollten Sie in Ihre Vertragsbedingungen schauen oder beim Anbieter direkt nachfragen.
Beachten Sie außerdem, dass nicht zählt, wann Sie die Kündigung versendet haben, sondern zu welchem Zeitpunkt diese den Riester-Anbieter erreicht hat.
Das sollte in der Kündigung stehen
Sie müssen Ihre Riester-Rente schriftlich kündigen. Ihre Kündigung sollte dabei folgende Angaben enthalten:
Nutzen Sie für Ihre Kündigung gern unser Musterschreiben
Ersetzen Sie die kursiven Angaben einfach durch Ihre eigenen und löschen Sie nichtzutreffendes.
Tipp: Kündigung als Einschreiben verschicken
Möchten Sie Ihre Riester-Rente kündigen, sollten Sie die Kündigung als Einschreiben mit Rückschein versenden. Die Post wird Ihnen dann schriftlich bestätigen, dass das Schreiben übermittelt wurde, was Sie wiederum als Absicherung abheften können.
Deshalb ist die Kündigung der Riester-Rente selten sinnvoll
Verbraucherschützer sind sich einig, dass das Aufkündigen einer Riester-Rente in der Regel nicht empfehlenswert ist. Es gibt hauptsächlich zwei Argumente, die dagegen sprechen: Zum einen machen Sie bei einer Kündigung der Riester-Rente in nahezu allen Fällen signifikante finanzielle Verluste. Zum anderen verlieren Sie als Riester-Sparer Ihre private Altersvorsorge.
Sie machen finanzielle Verluste
Kündigen Sie Ihre Riester-Rente vorzeitig, erhalten Sie nicht das komplette, bis dahin angesparte Riester-Guthaben ausgezahlt, sondern nur den sogenannten Rückkaufwert zurück. Das ist die Summe, die nach der Rückzahlung der staatlichen Förderungen und Bezahlung von Kosten des Versicherers übrig bleibt. Damit liegt der Rückkaufwert immer deutlich unter dem, was Sie in den Riester-Vertrag eingezahlt haben. Außerdem können Steuern fällig werden. Die Kündigung des Riester-Vertrags ist also in den allermeisten Fällen finanziell verlustreich.
Sie müssen Zulagen und Förderungen zurückzahlen
Kündigen Sie Ihren Riester-Vertrag, dann kann die Riester-Rente nicht mehr dem eigentlich zugedachten Zweck dienen: der Altersvorsorge. Diese sogenannte förderschädliche Verwendung der Riester-Rente unterstützt der Gesetzgeber nicht. Daher verlangt er die Rückzahlung jeglicher staatlicher Zulagen und Förderungen:
Um zu berechnen, wie viel Sie zurückzahlen müssen, schauen Sie in Ihren Steuerbescheiden und in den Schreiben Ihres Anbieters nach. Ihr Riester-Anbieter weist die Zulagen aus, die Sie erhalten haben. Ihre Steuervorteile hingegen können Sie in Ihren Steuerbescheiden nachlesen. Alle weiteren Informationen zum Thema erhalten Sie auf unserer separaten Seite:
Rückforderungen der Riester-Rente
Sie müssen Kosten des Versicherers bezahlen
Kündigen Sie Ihre Riester-Rente vorzeitig, dann müssen Sie in der Regel nicht nur die staatlichen Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Von Ihrem Riester-Guthaben werden zudem noch folgende Posten abgezogen:
Die Abschluss- und Vertriebskosten wiegen bei einer Kündigung besonders schwer, da sie auf die ersten fünf Jahre verteilt werden. Deshalb steigt das Riester-Guthaben in den ersten Jahren, wenn überhaupt, nur sehr geringfügig an. Entfallen durch die Kündigung nun die weiteren geplanten Einzahlungen und Zulagen, bleiben Sie auf diesen hohen Abschluss- und Vertriebskosten des Anbieters sitzen.
Sie müssen eventuell Steuern zahlen
Beachten Sie, dass durch eine Kündigung der Riester-Rente auch Steuern fällig werden können. Beispielsweise müssen Wertsteigerungen und Kapitalerträge versteuert werden. Falls Sie etwa mit Ihrer Riester-Rente in einem Fondssparplan eine Rendite erzielt haben, durch welche Sie bei einem Rückkauf Gewinn machen, müssen Sie diese Kapitalerträge versteuern.
Sind Sie freiwillig gesetzlich versichert und kündigen Sie die Riester-Rente vorzeitig, fallen unter Umständen auch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an.
Sie verlieren Ihre private Altersvorsorge
Kündigen Sie Ihre Riester-Rente, bekommen Sie keine monatliche Rente mehr im Ruhestand ausgezahlt. Wägen Sie also gut ab, ob Sie auch ohne Riester-Rente im Alter noch ausreichend finanziell abgesichert sind. In der Regel reicht die gesetzliche Rente allein für viele Menschen nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Eine private Altersvorsorge ist eine Möglichkeit, um diese Renten-Lücke zu verkleinern oder zu schließen.
Experten-Tipp:
Massive Versorgungslücke durch Kündigung
„Eine Kündigung der Riester-Rente kann zu einer massiven Versorgungslücke im Alter führen und sollte deshalb gut überlegt sein. Entscheiden Sie sich dennoch dazu, Ihren Riester-Vertrag aufzulösen, sollten Sie unbedingt eine andere Form der privaten Altersvorsorge als Ergänzung wählen.“
Mittelbar Begünstigte verlieren Förderung
Kündigen Sie Ihren Riester-Vertrag, kann Ihr mittelbar begünstigter Ehe- oder eingetragener Lebenspartner seinen Vertrag weiterführen und besparen. Auch bereits gezahlte Zulagen und staatliche Förderungen darf Ihr Partner behalten. Allerdings entfallen diese staatlichen Förderungen ab Ihrer Kündigung.
Experten-Tipp:
Riester-Rente nicht übertragbar
„Da die Riester-Rente vom Gesetzgeber als persönliche Altersvorsorge gedacht ist, kann der Vertrag in der Regel nicht auf eine andere Person übertragen oder an Dritte verkauft werden. Eine Übertragung kommt nur infrage, wenn der Ehepartner das Riester-Guthaben des verstorbenen Ehepartners übernimmt.“
Alternativen zur Kündigung der Riester-Rente
Die Kündigung einer Riester-Rente ist prinzipiell möglich, aber selten finanziell sinnvoll. Es gibt allerdings Alternativen zur Kündigung des Riester-Vertrags. Je nachdem, ob die Beiträge zur Riester-Rente Sie aktuell finanziell belasten oder Sie sich andere Leistungen wünschen, gibt es mehrere Möglichkeiten für Sie, die besser sein können als eine Kündigung:
Die Riester-Beiträge sind aktuell zu teuer für mich
Möglichkeit 1: Reduzieren Sie Ihre Beiträge
Sie können die Beiträge Ihrer Riester-Rente reduzieren und sich so finanziell entlasten. Um die volle staatliche Riester-Förderung zu erhalten, müssen Sie jedoch grundsätzlich einen Mindesteigenbeitrag in Ihre Riester-Rente einzahlen. Dieser Mindesteigenbeitrag beträgt vier Prozent Ihres Vorjahresbruttoeinkommens. Zahlen Sie weniger ein, bekommen Sie entweder weniger oder gar keine Förderung mehr. Sind Sie mittelbar begünstigt in der Riester-Rente, müssen Sie unter Umständen lediglich 60 Euro (Sockelbeitrag) einzahlen, um die vollen Zulagen zu erhalten.
Mehr zum Mindesteigen- und Sockelbeitrag in der Riester-Rente
Möglichkeit 2: Pausieren Sie Ihren Riester-Vertrag
Sie können die Einzahlung von Beiträgen in den Riester-Vertrag pausieren. Bei dieser sogenannten Beitragsbefreiung existiert Ihr Vertrag zwar weiter, Sie zahlen aber keine Beiträge mehr ein. Anders als bei einer Kündigung erhalten Sie also auch keinen Rückkaufwert ausgezahlt. Der Vorteil ist, dass alle bisher gezahlten Beträge sowie bisher erhaltenen Zulagen weiterhin auf Ihrem Riester-Konto verbleiben. Zumindest das, was bisher angespart wurde, bleibt Ihnen also als Altersvorsorge erhalten. Nachteilig ist, dass etwaige Fixkosten des Anbieters weiterlaufen und die Rentabilität erheblich mindern können. Wie viel Rendite mit einer Stilllegung verloren geht, hängt von diesen Umständen ab:
Beitragsfrei stellen: So geht’s (inkl. Muster)
Achtung: kein Pfändungsschutz
Wenn Sie bei einer Beitragsbefreiung nicht länger in Ihre Riester-Rente einzahlen, ist sie im Falle einer Privatinsolvenz nicht mehr vor einer Pfändung geschützt. Dennoch ist eine temporäre oder dauerhafte Beitragsfreistellung in den meisten Fällen finanziell sinnvoller als eine Kündigung.
Möglichkeit 3: Wechseln Sie den Anbieter
Anbieter von Riester-Renten können sich hinsichtlich der Abschluss- und Verwaltungskosten stark unterscheiden. Ein Wechsel zu einem Anbieter mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis kann daher sinnvoll sein. Wenn Sie das Riester-Guthaben in einen anderen Riester-Vertrag umschichten, können Sie die staatlichen Zulagen und Förderungen behalten. Beachten Sie allerdings, dass nicht alle Versicherer „Wechsler“ aufnehmen. Außerdem können bei einem Wechsel neue Abschlusskosten entstehen. Sind es nur noch wenige Jahre bis zur Rente, lohnt sich ein Wechsel in der Regel nicht mehr.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Riester-Wechsel
Ich wünsche mir mehr oder andere Riester-Leistungen
Sie können jederzeit Ihre Riester-Rente in ein anderes Riester-Produkt umwandeln, zum Beispiel einen Wohn-Riester oder fondsgebundene Riester-Rente:
Wohn-Riester
Planen Sie Schritte, um im Alter mietfrei zu wohnen, kann die Umwandlung Ihrer Riester-Rente in einen Wohn-Riester sinnvoll sein. Den Wohn-Riester können Sie zum Beispiel nutzen, um Immobilien zu kaufen oder zu bauen, um Darlehen zu tilgen oder auch energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Wichtig dabei ist, dass die Immobilie vom Riester-Sparer bewohnt und nicht vermietet wird. Zulagen und Förderungen müssen dann nicht zurückgezahlt werden und Sie können schon vor Rentenbeginn auf Ihr Riester-Guthaben zugreifen.
ETF-basierte Riester-Rente
Wie bei einer klassischen Riester-Rente profitieren Sie bei einer ETF-basierten Riester-Rente von staatlichen Zulagen und Steuervorteilen. Durch die Investition in ETFs im Rahmen der Riester-Rente können zudem höhere Renditen möglich sein als zum Beispiel bei fondsgebundenen Riester-Renten, die zudem meist hohe Kosten aufweisen.
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Gemeinsam mit unserem mehrfach ausgezeichneten Partner von Buddenbrock können wir Ihnen ETF-basierte Riester-Renten anbieten, welche deutlich bessere Renditen bieten als herkömmliche Varianten:
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