Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was Pflegekräfte über die Berufsunfähigkeitsversicherung wissen müssen, wieso sie sinnvoll ist und bei welchen Klauseln Sie genau hinsehen sollten.
Inhalt dieser SeiteDas müssen Pflegekräfte über die Berufsunfähigkeitsversicherung wissen
Wie funktioniert sie?
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung handelt es sich um eine Risikoversicherung für den Fall, dass Sie langfristig nicht mehr als Pflegekraft arbeiten können. In diesem Fall zahlt sie eine zuvor vereinbarte monatliche Berufsunfähigkeitsrente aus, die es Ihnen ermöglicht, trotz des wegfallenden Einkommens ihren Lebensstandard zu halten. Das besondere bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist, dass konkret der zuletzt ausgeübte Beruf versichert ist, nicht etwa die allgemeine Fähigkeit zu arbeiten.
Besonderheiten für Pflegekräfte
Pflegekräfte haben ein erhöhtes Risiko der Berufsunfähigkeit und sollten sich entsprechend gegen das damit einhergehende finanzielle Risiko absichern. Aufgrund der Einstufung des Berufs durch Versicherer müssen sie mit höheren Kosten rechnen als andere Berufsgruppen. Trotzdem lohnt sich der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, da die Absicherung durch die gesetzliche Erwerbsminderungsrente große Lücken lässt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist im Vergleich zu alternativen Versicherungen teurer, aber auch die umfassendste private Versicherung für die Arbeitskraft. Es ist also eine der wichtigsten Versicherungen für Pflegepersonal.
Versicherer bieten teilweise besondere Tarife für Gesundheitsberufe an. Es gibt auch Klauseln, auf die Pflegekräfte besonders achten sollten, unter anderem die Infektionsklausel und eine Leistung bereits bei längerer Arbeitsunfähigkeit.
Warum brauchen gerade Pflegekräfte eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung?
Diesen Risiken sind Pflegekräfte ausgesetzt
Wer in der Pflege arbeitet, ist besonderen Belastungen ausgesetzt, die eng mit der genauen jeweiligen Tätigkeit zusammenhängen. Beispielsweise leiden gerade unter den Krankenschwestern und Altenpflegern viele unter Rücken- und Gelenkbeschwerden, die unter anderem durch das häufige Heben und Umbetten der Pflegebedürftigen entstehen. Zu den häufigsten Risiken der Berufsunfähigkeit in der Pflege gehören:
- Infektionen aufgrund des erhöhten Ansteckungsrisikos in Pflegeheimen und Kliniken
- Emotionale Belastung durch die Konfrontation mit Themen wie Tod, Leid sowie Einsamkeit
- Burnout aufgrund von Zeitdruck, Stress, Überstunden, hohen Ansprüchen und Überforderung
- Gelenk- sowie Rückenbeschwerden durch das häufige Heben der Patienten
- Hauterkrankungen durch ständigen Kontakt mit Desinfektions- und Reinigungsmitteln
Versorgungslücke durch Erwerbsminderungsrente
Wer ausreichend lange in die Rentenversicherung eingezahlt hat, hat Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Kann man dem zuletzt ausgeübten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nachgehen, wird allerdings zunächst geprüft, ob man auf eine andere Tätigkeit verwiesen werden kann – auch, wenn diese schlechter bezahlt ist. Nur, wenn man bei jeglicher beruflicher Tätigkeit eingeschränkt ist und nur noch wenige Stunden pro Tag arbeiten kann, erhält man eine Erwerbsminderungsrente. Häufig handelt es sich dabei um eine teilweise Erwerbsminderungsrente. Doch selbst die volle Erwerbsminderungsrente reicht in vielen Fällen nicht aus, um den eigenen Lebensunterhalt wie gewohnt bestreiten zu können. Es entsteht eine beachtliche Versorgungslücke, die sich mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung schließen lässt.
Für diese Pflegeberufe ist die Absicherung sinnvoll
Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung empfiehlt sich generell für jeden. Für die folgenden Pflegeberufe ist sie jedoch besonders sinnvoll:
- Altenpfleger
- Altenpflegehelfer
- Fachkräfte für Pflegeassistenz
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger
- Heilerziehungspfleger
- Kinderpfleger
- Krankenschwester
- Pflegefachpersonal
Vorteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Pflegekräfte
Was leistet sie?
Wann leistet die Berufsunfähigkeitsversicherung für Pflegekräfte?
Die Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung besteht hauptsächlich in der Auszahlung einer vertraglich festgelegten Berufsunfähigkeitsrente. Diese wird gezahlt, wenn der Versicherte für voraussichtlich mindestens sechs Monate seinen vorher ausgeübten Beruf nur noch zu 50 Prozent oder weniger ausüben kann. Damit die Versicherung zahlt, müssen Sie einen Leistungsantrag stellen.
Wichtige Leistungen für Pflegekräfte
Fallbeispiele: Das bringt die Berufsunfähigkeitsversicherung
Beispiel 1: Berufsunfähigkeit bei einer Krankenpflegerin
Eine knapp 50 Jahre alte Krankenschwester leidet wegen der täglichen körperlichen Anstrengung beim Waschen, Umbetten und Heben der Patienten unter anhaltenden Rückenschmerzen. Es kommt zu einem Bandscheibenvorfall, wodurch sie körperlich derart eingeschränkt ist, dass sie ihrem Beruf im Krankenhaus nicht mehr nachgehen kann.
Beispiel 2: Berufsunfähigkeit bei einem Altenpfleger
Ein 40 Jahre alter Altenpfleger leidet wegen Schlafmangel und hoher Stressbelastung an einer mittelgradigen depressiven Episode. Da seine Konzentration gestört ist, gilt seine allgemeine Arbeitsfähigkeit als eingeschränkt und er kann so weder seinen Beruf noch andere Tätigkeiten ausüben.
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Was kostet das Ganze?
Kostenbeispiel
Im Folgenden sehen Sie ein Beispiel für die Höhe der zu zahlenden Beiträge abhängig von der gewünschten Berufsunfähigkeitsrente. Der Versicherungsnehmer ist Altenpfleger und schließt seine Berufsunfähigkeitsversicherung im Alter von 30 Jahren ab. Die Versicherung soll bis zu seinem 67. Lebensjahr, also bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter, laufen. Bei Vertragsabschluss liegen keine Vorerkrankungen vor.
Höhe der Berufsunfähigkeitsrente | Monatlicher Beitrag* |
---|---|
1.000 Euro | 80 Euro |
1.200 Euro | 105 Euro |
2.000 Euro | 120 Euro |
Kostenfaktoren
- Beruf
- Vorerkrankungen
- Alter bei Vertragsschluss
- Höhe der Berufsunfähigkeitsrente
- Zusätzliche Leistungen wie zum Beispiel Zahlungen auch bei langer Arbeitsunfähigkeit
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Berufsunfähigkeitsversicherung für Pflegekräfte im Test
Wir haben für Sie aktuelle Testergebnisse zur Berufsunfähigkeitsversicherung zusammengetragen. Neben allgemeinen Vergleichen und Rankings finden Sie dort auch einen Versicherungsvergleich für Modellkunden aus Gesundheitsberufen.
Alle aktuellen Testsieger für Altenpfleger (2024)
Das das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) hat Berufsunfähigkeitsversicherungen umfassend getestet. Laut DFSI eignen sich vor allem die Alte Leipziger, die Europa und die HDI für Altenpfleger und erreichen die höchste Prozentzahl in der Gesamtbewertung.
Das DFSI-Rating 2020
Das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) hat im Jahr 2020 Berufsunfähigkeitsversicherungen unter anderem mit Blick darauf untersucht, ob sich ihr Versicherungsschutz für das Berufsbild des Altenpflegers eignet. Bewertet werden rund 60 Leistungsmerkmale wie beispielsweise die für alle Berufsgruppen gültigen Allgemeinen Versicherungsbedingungen, aber auch Spezialklauseln für die jeweilige Berufsgruppe. Da Altenpfleger aufgrund der körperlich und emotional anspruchsvollen Arbeit ein erhöhtes Risiko für Berufsunfähigkeit haben, ist die Leistungsstärke des Versicherers besonders wichtig. Denn so ist sichergestellt, dass im Fall einer Berufsunfähigkeit eine umfassende und schnelle Leistung erfolgt, um den Lebensunterhalt und die finanzielle Sicherheit zu gewährleisten.
Finden Sie hier alle Anbieter und ihre Tarife, die für den Modellkunden als Altenpfleger die Gesamtbewertung „hervorragend“ erreichen.
Testsieger Modellkunde Altenpfleger
Ausschnitt der Testsieger für alle Berufe (2024)
Die ganze Tabelle und die aktuellen Testsieger der Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die Empfehlungen unserer Experten finden Sie hier:
Alle Berufsunfähigkeitsversicherer im Test (2024)
So finden Pflegekräfte die beste Berufsunfähigkeitsversicherung
Deshalb lohnt sich der Vergleich
Generell wird der Beruf als Pflegekraft von den Berufsunfähigkeitsversicherern als risikoreich eingestuft. Nach dieser Risikoeinstufung richten sich unter anderem auch die zu zahlenden Beiträge. Dennoch lohnt es sich, die Angebote verschiedener Gesellschaften miteinander zu vergleichen. Denn das System zur Risikoeinstufung stellen die Versicherer selbst auf. Es kann also sein, dass ein Versicherer eine Pflegekraft in eine weniger risikoreiche Gruppe einstuft als ein anderer Versicherer.
Einige Berufsunfähigkeitsversicherer bieten auch spezielle Tarife für Ärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte sowie andere Berufe im Gesundheitswesen an. Die Bedingungen und der Leistungsumfang dieser Tarife sind dann speziell auf die Bedürfnisse der entsprechenden Berufsgruppe ausgerichtet.
Darauf sollten Sie achten
BU abschließen: So gehen Sie vor
- Bedarf ermitteln
Klären Sie Ihren individuellen Absicherungsbedarf, basierend auf Ihrem Einkommen und Ihren Lebensumständen. - Angebote vergleichen
Vergleichen Sie Angebote verschiedener Versicherer, besonders solche, die spezielle Konditionen für Pflegeberufe anbieten. - Beratung suchen
Ziehen Sie eine professionelle Beratung hinzu, um die Angebote zu verstehen und die richtige Entscheidung zu treffen. Lassen Sie gegebenenfalls eine anonyme Risikovoranfrage stellen, um zu verhindern, dass eine Ablehnung bei einem Versicherer Ihre Chancen bei einem anderen beeinträchtigt. - Vertrag prüfen
Lesen Sie alle Vertragsbedingungen sorgfältig durch, bevor Sie unterschreiben, besonders in Bezug auf Ausschlussklauseln und Leistungsvoraussetzungen.
Diese Berufsunfähigkeitsversicherer für Pflegekräfte empfehlen unsere Experten
Unsere Experten der Berufsunfähigkeitsversicherung empfehlen für die Berufsgruppe der Pflegekräfte unter anderem folgende Anbieter:
Je nach Ihrer individuellen Situation und Ihren persönlichen Anforderungen können wir Ihnen noch weitere Berufsunfähigkeitsversicherer empfehlen. Gerade bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung kommt es bei der Wahl des Anbieters immer auf den Einzelfall an. Kontaktieren Sie uns daher gerne, um die ideale Absicherung für Sie als Pflegekraft zu finden.
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Diese Fehler sollten Pflegekräfte beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung vermeiden
Wichtige Tipps unserer Experten für Sie
Experten-Tipp 1:
Arbeitskraftabsicherung für Pflegekräfte besonders wichtig
„Schlechte Bezahlung und harte Arbeitsbedingungen: Der Arbeitsalltag in Pflege- und Seniorenheimen sowie Kliniken ist vielerorts geprägt durch hohen Zeitdruck, hohe körperliche Belastung sowie wenig Zeit für die Patienten. Auf Dauer können sowohl physische Anstrengungen als auch Stress negativ auf die Gesundheit einwirken. Gemäß einem Bericht von Franke und Bornberg arbeiten gut 37 Prozent der Krankenschwestern nicht bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter und müssen eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente beziehen, deren Leistungen äußert gering ausfallen.
Zudem steigt nachweislich seit Jahren der Anteil an Beschäftigten in Pflegeberufen, der an einem Burnout leidet. Angesichts des demografischen Wandels und der weiter steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen, wird die Arbeitsbelastung für Pflegekräfte in Zukunft noch drastischer ausfallen. Umso wichtiger ist es, dass sich Menschen in Pflegeberufen frühzeitig mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung um eine finanzielle Absicherung ihrer Arbeitskraft kümmern.“
Experten-Tipp 2:
Erweiterung um Pflegeleistungen
„Einige Versicherer sehen auch Zahlungen im Pflegefall vor. Sollten Sie im Zusammenhang mit Ihrer beruflichen Tätigkeit selbst pflegebedürftig werden, kann bei guten Angeboten mit einer höheren Berufsunfähigkeitsrente gerechnet werden. Alternativ kann die Berufsunfähigkeitsversicherung die Übernahme von Kosten für Rehabilitation und Pflege vorsehen. In einigen Fällen lassen sich auch Einzelleistungen vereinbaren, die speziell für Anpassungen im Arbeits- und Lebensbereich erbracht werden. Was die Berufsunfähigkeitsversicherung im Pflegefall genau leistet und ob der Einschluss einer Pflegeoption sinnvoll ist, lesen Sie hier:“
Das leistet die Berufsunfähigkeitsversicherung im Pflegefall
Experten-Tipp 3:
Ausreichend hohe Berufsunfähigkeitsrente vereinbaren
„Achten Sie darauf, dass Sie eine ausreichend hohe Berufsunfähigkeitsrente vereinbaren. Sie sollte so hoch sein, dass sie die entstehende Versorgungslücke ausgleicht. Zwar steigen mit einer höheren Berufsunfähigkeitsrente auch die zu zahlenden Beiträge, allerdings ergibt eine Berufsunfähigkeitsrente unter 1.000 Euro nur wenig Sinn. Eine Orientierungshilfe ist hier Ihr aktuelles Nettoeinkommen.“
Experten-Tipp 4:
Eintrittsalter beeinflusst Kosten
„Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung richten sich nicht nur nach dem Gesundheitszustand und dem konkreten Beruf, sondern auch nach dem Eintrittsalter. Also: Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto günstiger sind die Beiträge. Folglich ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Azubis, die später vollständig in den Pflegeberuf einsteigen wollen, besonders empfehlenswert. Dank der Nachversicherungsgarantie kann der Versicherungsschutz später angepasst werden.
Wer sich bereits als Schüler oder Azubi versichert, profitiert von besonders günstigen Beiträgen. In jungem Alter sind oft noch keine gesundheitlichen Probleme vorhanden, was Versicherer mit niedrigen Beiträgen belohnen. Außerdem muss bei einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung ein Berufswechsel nicht angezeigt werden, sodass die ungünstige Einstufung des Pflegebereichs umgangen werden kann.“
Experten-Tipp 5:
Von hohen Kosten nicht abschrecken lassen
„Angesichts des niedrigen Lohnniveaus stellen die höheren Prämien eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Doch trotz dieser besonderen Herausforderung ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung mit Blick auf das signifikante Risiko einer Berufsunfähigkeit gerade für Pflegepersonal enorm wichtig. Ein Verzicht auf eine private Absicherung ist somit die denkbar schlechteste Lösung.“
Experten-Tipp 6:
Gesundheitsfragen immer wahrheitsgemäß beantworten
„Es mag verlockend sein, bei den Gesundheitsfragen etwas zu verheimlichen oder zu beschönigen, um die Beiträge niedrig zu halten oder keine Leistungsausschlüsse oder sogar eine Ablehnung fürchten zu müssen. Jedoch riskieren Sie damit Ihren Versicherungsschutz. Machen Sie daher immer wahrheitsgemäße und vollständige Angaben zu Ihrem Gesundheitszustand. Denn sollte sich im Leistungsfall herausstellen, dass Ihre Angaben fehlerhaft oder unvollständig sind, kann Ihr Versicherer die Leistungen kürzen oder sogar ganz verweigern.
Achtung: Dies kann auch unwissentlich passieren! Am besten, Sie fordern bei Antragstellung Ihre Patientenakten bei Ihren Ärzten an, um nichts zu vergessen.“
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